Fiktive Banker, falsche Polizisten und vermeintliche Enkel
Ob Enkeltrick oder Anrufe wegen angeblicher Sicherheitslücken im heimischen Computer: Theoretisch sind die Maschen der Betrüger bekannt. Dennoch lassen sich gerade ältere und alleinstehende Menschen immer wieder von ihnen überzeugen.
„Sehr geehrte Damen und Herren der Betrugsprävention der TARGOBANK,
jetzt gegen Ende dieses Jahres möchte ich unbedingt noch einmal meinen großen DANK an die hervorragenden Mitarbeiter ihrer beeindruckenden Abteilung aussprechen.“
So beginnt ein Brief, den unsere Betrugsabteilung im Dezember 2020 von einem dankbaren Kunden erhalten hat. In dem Schreiben schildert unser Kunde, wie er Mitte letzten Jahres raffinierten Betrügern in die Falle gegangen war. In seinem Fall war es ein vermeintlicher Microsoft-Mitarbeiter, der Schadsoftware auf seinem PC entdeckt haben wollte, die angeblich auch seine Bankkonten befallen hätte. Trotz anfänglicher Bedenken gab unser Kunde den Betrügern Zugriff auf seine Konten – was zur Folge hatte, dass diese hohe Summen davon abbuchten. Bei seinem TARGOBANK Konto waren es 10.000 Euro. Gut für unseren Kunden, dass unsere internen Prozesse bestens funktioniert haben: Einem Mitarbeiter des Teams Betrugsfrüherkennung fiel die ungewöhnliche Abbuchung in einem der Monitoring-Systeme auf. Der Kollege setzte sich mit unserem Kunden in Verbindung und konnte zu dessen großer Erleichterung die Abbuchung wieder rückgängig machen.
Gefahr „Social Engineering“
Fälle wie dieser sind keine Seltenheit – und nicht immer geht es für unsere KundInnen so glimpflich aus. Aus diesem Grund wird Dirk Böck, Abteilungsmanager in der Betrugsabteilung, nicht müde, auf die Gefahren des „Social Engineerings“ hinzuweisen: „Betrüger spionieren das persönliche Umfeld ihres Opfers aus und täuschen falsche Identitäten vor, um bei ihren Opfern bestimmte Verhaltensweisen hervorzurufen und sie zum Beispiel zur Preisgabe von vertraulichen Informationen oder zur Zahlung von hohen Geldbeträgen zu bringen“, erklärt er. Bekannte Maschen sind zum Beispiel der Enkeltrick oder falsche Polizisten, die Schmuck und hohe Geldbeträge „in Sicherheit bringen“ möchten.
„Uns sind aber auch Fälle bekannt, in denen unbekannte Anrufer sich als BankmitarbeiterInnen ausgeben“, sagt sein Mitarbeiter Noé Stoewe. Sie geben zum Beispiel vor, dass „Sicherheitseinstellungen“ vorgenommen werden müssten. Der Angerufene wird gebeten seine 6-stellige T-PIN zu nennen, damit die entsprechende „Sicherheitsstufe“ eingestellt werden kann. „Die Betrüger sind gut vorbereitet und wirken sehr überzeugend. Sie beziehen auch aktuelle Themen wie den durch die Corona-Pandemie ausgelösten Lockdown mit in ihre Betrugsmaschen ein. Insbesondere Kunden, die wenig Erfahrung beim Thema Onlinesicherheit haben, lassen sich auch dadurch leider täuschen.“
„Wenn uns in der Betrugsabteilung solche Fälle bekannt werden, versuchen wir natürlich immer, den Schaden für unsere KundInnen so weit wie möglich zu begrenzen“, ergänzt sein Kollege Ulrich Luckas. „Wenn das Geld aber zum Beispiel schon ins Ausland überwiesen wurde, können wir da nicht mehr viel tun.“
Aufklärung ist die beste Prävention
Aus diesem Grund ist Aufklärungsarbeit so wichtig. Einen großen Beitrag leisten dabei unsere Kolleginnen und Kollegen aus den Filialen, denn sie können im persönlichen Gespräch mit unseren KundInnen auf die Gefahren des Social Engineering hinweisen. Immer wieder gelingt es ihnen auch, Betrugsversuche zu unterbinden, wenn ihnen zum Beispiel auffällt, dass eine Kundin oder ein Kunde ungewöhnlich hohe Geldbeträge abhebt. Dirk Böck rät für solche Fälle: „Wenn Sie den Verdacht haben, dass es sich um einen Betrugsversuch handelt, kontaktieren Sie unverzüglich die Polizei!“
Tipps, wie Sie sich und andere schützen können, sowie eine umfassende Übersicht über die verschiedenen Maschen der Betrüger finden Sie im Beitrag „Senioren im Visier von Betrügern und Dieben“ im TARGOBANK Magazin.
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