Thema: Menschen | Datum: 29.05.2024

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Mit Kaffee und Kuchen gegen die Einsamkeit

Seit zehn Jahren engagiert sich die Targobankerin Kerstin Borde-Eltgen ehrenamtlich für ältere Menschen. Mit dem Sonntagscafé für Senior*innen, das sie in ihrer Gemeinde alle vier Wochen unter anderem gemeinsam mit ihren Kindern organisiert, bietet sie einen Rahmen für Austausch und soziales Miteinander

Kerstin gemeinsam mit einer Seniorin beim Sonntagscafe

 

Name: Kerstin Borde-Eltgen
Familienstand: verheiratet, 3 Kinder
Bei der TARGOBANK seit: Oktober 1998
Tätigkeitsbereich: Zentrale Kontopfändung – Beschwerdemanagement

„Ältere Menschen fühlen sich leider oft nicht mehr gebraucht“, sagt Kerstin Borde-Eltgen. Dies hängt ihrer Meinung nach viel damit zusammen, dass Altern in der Gesellschaft kein positiv angesiedeltes Thema ist. Jüngeren Menschen falle es häufig schwer, sich in die Lage der Älteren hineinzuversetzen und würden Hindernisse wie beispielsweise zu kleine Schrift oder zu leises Sprechen meist ungewollt entstehen. Das von ihr organisierte Sonntagscafé soll der so entstehenden sozialen Vereinsamung entgegenwirken.

Über Senior*innen

Als Senior*innen werden Menschen mit einem Alter ab Anfang 60 Jahren bezeichnet, wobei sich im Gesundheitsbereich der Begriff an Personen ab 70 Jahren richtet. Ein großes Problem ist die zunehmende Vereinsamung im Alter, da die überwiegende Mehrheit zum Beispiel auch nach dem Tod des Ehepartners / der Ehepartnerin im eigenen Hausstand wohnen bleibt. Der Wunsch: würdevoll im Eigenheim altern.

Mit fortschreitendem Alter folgen häufig auch gesundheitliche Probleme, welche zu Schwierigkeiten im Alltag führen. So stellen beispielsweise zu hohe Treppen, zu kleine Preis- und Anzeigeschilder, zu kleine Tasten bei technischen Geräten oder fehlende Rolltreppen und Aufzüge Hindernisse im Alltag dar. Auch die zunehmende Digitalisierung ist ein immer aktueller werdendes Problem. Ein eventueller Hilfsbedarf ergibt sich somit z. B. im Kontakt mit den Behörden, beim Einkauf oder der Begleitung dabei oder einfach nur der aktiven Freizeitbeschäftigung und der Vorbeugung von Einsamkeit.

Das Sonntagscafe

Schon bevor Kerstin das Sonntagscafe selbst mitorganisiert, besucht sie es gemeinsam mit ihrer damaligen Schwiegermutter, um die sie sich noch heute kümmert. „Es ist eine schöne Abwechslung für die Senioren und Seniorinnen. Beim Sonntagscafe ist niemand alleine. Alle kommen zusammen und tauschen sich aus“, beschreibt die Targobankerin. Dann droht aber dem Sonntagscafe das Aus. Die bisherigen Organisatoren der Gemeinde können sich selbst nicht mehr um das Sonntagscafe kümmern. Schnell ist für Kerstin klar, dass sie es gerne übernehmen möchte.

Nun organisiert die Targobankerin das Sonntagscafe schon seit 10 Jahren. Doch sie ist nicht alleine. Neben den fleißigen Helfer*innen ihrer Gemeinde wird Kerstin noch von ihrer Tochter und ihrem Sohn unterstützt. „Meine Tochter Stephanie backt uns immer leckere Torten und kümmert sich um die Dekoration und mein Sohn Dennis sammelt immer alle ein, die gerne dabei wären, es aber sonst nicht schaffen würden. Genau die, die nicht kommen könnten, brauchen es manchmal auch am meisten. Da wollen wir auf jeden Fall helfen“, erklärt sie stolz. Dass sie ihre Kinder so mitbegeistern konnte, erfüllt sie ganz besonders.

Runter vom Abstellgleis

Jeden dritten Sonntag im Monat erwartet die Seniorinnen und Senioren nicht nur eine große Auswahl an selbstgebackenen Kuchen, sondern auch ein wenig Abwechslung und Unterstützung:

„Das Sonntagscafe ist für mich auch die perfekte Möglichkeit, den älteren Menschen Freundlichkeit und Akzeptanz entgegenzubringen und diese auch wirklich zu verkörpern. Sie haben ihr ganzes Leben lang gearbeitet und ihren Beitrag geleistet. Sie sollten mit fortschreitendem Alter nicht einfach auf ein Abstellgleis geschoben werden“, findet Kerstin. So spricht sie im Sonntagscafe am liebsten über positive Themen, spricht Mut und Kraft zu und versucht, die ältere Generation für mehr (Gemeinschafts-)Aktivitäten zu motivieren. Wenn sie das Strahlen der Menschen im Sonntagscafe sieht, weiß Kerstin, dass sie für sich mit dem Sonntagscafe die richtige Entscheidung getroffen hat. Abschließend erklärt sie: „Nicht nur mit Aktivitäten wie dem Sonntagscafe kann man Hilfe leisten. Manchmal hilft es auch schon ungemein, im Alltag ein wenig aufmerksamer zu sein.“

Redaktion: Berfin Özsahin

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