Glaubt an euch und eure Träume!

„Glaube an dich und deine Träume“ – das ist das Lebensmotto von Farnaz Kariminejad. Die junge Frau ist im Iran aufgewachsen. Schon als Jugendliche konnte sie sich nicht vorstellen, ein Leben in Abhängigkeit zu führen. Ihr Traum: der durch Sanktionen erdrückten wirtschaftlichen Situation im Iran und der damit verbundenen Ausweglosigkeit für junge Menschen zu entkommen, sich eine neue Perspektive in Deutschland zu schaffen und selbstbestimmt zu leben.

Gegen den Strom

Junge Frauen stellen zwar prozentual die Mehrheit der Studierenden in der iranischen Bevölkerung und haben eine Alphabetisierungsrate von nahezu 100 Prozent, können jedoch aufgrund der wirtschaftlichen Situation – wie übrigens auch viele männliche Absolventen – kaum Arbeit finden und damit ihren Lebensunterhalt bestreiten. Sie sind gezwungen bei ihren Eltern zu leben. Farnaz Kariminejad wählte einen anderen Weg. Nach ihrem Abitur mit den Hauptfächern Mathematik und Physik begann sie eine Ausbildung in einem Reisebüro in Shiraz. Nicht unbedingt, weil das ihr Traumjob war, sondern vielmehr, weil sie ein klares Ziel vor Augen hatte. Sie wollte auf diesem Weg ein Visum für Deutschland bekommen. „Ich war immer schon sehr selbständig und habe meine Meinung gesagt“, erklärt die junge Frau. „Mit 18 war mir klar, dass mir dies so wichtig war, dass ich bereit war, dafür alles zurückzulassen: Meine Familie, meine Freundinnen und Freunde, alles, was mein bisheriges Leben ausgemacht hat.“

Nach vier Jahren hatte Farnaz Kariminejad es geschafft und hielt mit Hilfe ihres Chefs ein Visum für Deutschland in der Hand. So verabschiedete sie sich im Mai 2016 von ihrem bisherigen Leben im Iran und kam nach Deutschland. Dabei hatte sie gerade mal einen Koffer mit ihren wichtigsten Habseligkeiten.

Das Ziel fest im Blick

Der Start in Deutschland war für die damals 22-Jährige nicht einfach. Weil bei ihr kein Grund für eine Flucht, wie zum Beispiel politische Verfolgung, vorlag, konnte sie keinen Antrag auf Asyl, und damit auf ein Aufenthaltsrecht stellen. Aber es gab einen anderen Weg: Mit einer Ausbildungsstelle würde sie für die Zeit der Lehre einen Duldungsstatus bekommen. Den Aufenthaltstitel gäbe es dann bei einer anschließenden Festanstellung. Ihr Ziel weiter fest vor Augen, lernte die junge Frau intensiv Deutsch und fing 2017 eine Ausbildung in einem Reisebüro in Hamburg an. Auch bei der TARGOBANK hatte sie sich beworben. Ihr Deutsch war jedoch zu der Zeit noch nicht ausreichend.

Mit ihrem Abschluss als Tourismuskauffrau im Jahr 2020 hatte sie einen wichtigen Meilenstein erreicht, aber noch nicht ihr eigentliches Ziel. Denn das war eine Anstellung in der Bankenbranche. Als sie darüber eines Tages mit der Mitarbeiterin einer TARGOBANK Filiale sprach, bei der sie einen Beratungstermin hatte, kam ihr der Zufall zu Hilfe. Die Kollegin war Quereinsteigerin und erzählte Farnaz von dem Qualifizierungsprogramm für Personen ohne Bank- oder Versicherungsausbildung. Aufgrund der Coronapandemie bestand zwar zu dieser Zeit ein Einstellungsstopp im Bereich Hamburg. Die junge Frau blieb aber am Ball – und sobald es wieder möglich war, reichte sie ihre Bewerbung ein und wurde in das Quereinsteigendenprogramm aufgenommen.

Ende gut, alles gut?

Nicht ganz. Nachdem Farnaz Kariminejad im Oktober 2021 hochmotiviert mit dem Quereinsteigendenprogramm begonnen hatte, war im Januar 2022 abrupt Schluss damit: Ihr wurde von der Personalabteilung mitgeteilt, dass keine gültige Arbeitserlaubnis vorläge. Eine Nachfrage bei der Ausländerbehörde hatte zum Ergebnis, dass ihre Arbeitserlaubnis aufgrund ihrer Ausbildung auf die Reisebranche beschränkt war. Die Vorschrift besagte, dass sie erst zwei Jahre in der Reisebranche arbeiten müsse, bevor sie in eine andere Branche wechseln dürfe. Aber auch hier gab es eine pragmatische und gleichzeitig sehr persönliche und schöne „Lösung“. Ihr Verlobter Rahim, den sie 2019 in Hamburg kennengelernt hatte, schlug Farnaz Kariminejad vor, die geplante Hochzeit einfach etwas nach vorne zu verschieben. So heirateten die beiden im März 2022 und die junge Frau kam im August 2022 wieder zurück zur TARGOBANK.

Ihre Probezeit hat Farnaz Kariminejad mittlerweile bestanden, ihre Weiterbildung wird sie im Laufe dieses Jahres abschließen. „Das Quereinsteigendenprogramm ist klasse. Ich bekomme eine tolle Weiterbildung und bin superstolz, dass ich jetzt erzählen kann, dass ich bei einer Bank arbeite“, sagt die Targobankerin. „Ich bin der TARGOBANK sehr dankbar für die Chance, die ich hier bekommen habe und will nach meinem Abschluss auf jeden Fall hierbleiben!“ Das freut auch ihren Vorgesetzten Heiko Mundt, der schon beim ersten Kennenlernen von der positiven Ausstrahlung der jungen Frau und ihrem starken Willen, Targobankerin werden zu wollen, beeindruckt war. Er sagt: „Ihre Zielstrebigkeit hat sie dann auch in der Einarbeitung unter Beweis gestellt und sowohl unsere Kundschaft, als auch das Team schnell in fachlicher und persönlicher Hinsicht von sich überzeugt. Abgesehen davon war ich aber auch der festen Überzeugung, dass wir als Unternehmen unseren Beitrag leisten sollten, Chancen für Zuwander*innen zu ermöglichen. In diesem Fall war ich persönlich gefragt und konnte eine positive Entscheidung treffen. Für unsere Bank und für Farnaz.“

Und so soll es weitergehen

Farnaz Kariminejad schmiedet bereits Pläne über das Weiterbildungsende hinaus. Sie möchte in der TARGOBANK weiter Karriere machen: Von der Kundenbetreuerin möchte sie sich auf jeden Fall zur Kundenberaterin weiterqualifizieren, und dann mal sehen, wie es noch weitergehen kann. „Ich habe im Iran im Reisebüro immer von Deutschland geträumt und es geschafft, hierher zu kommen“, sagt sie. „Dann habe ich in Deutschland im Reisebüro jeden Tag davon geträumt, Bankkauffrau zu sein. Jetzt habe ich bald meinen Abschluss. Ich kann den Menschen nur raten: Glaubt an euch und eure Träume. Man muss mutig und fleißig sein und an sich glauben, dann schafft man es auch, seine Ziele zu erreichen!“