
Ein Herz für Hochfeld
Mitarbeitende engagieren sich für mehr Lebensqualität im Stadtteil
Atila Ülger und Anja Bensch haben durch ihre Mitarbeit im Kommunalen Entwicklungsbeirat für den Duisburger Stadtteil Hochfeld einen Beitrag zur Gestaltung des öffentlichen Raums und zur Mobilität vor Ort geleistet.
In der Zeit von Juni 2024 bis Januar 2025 haben Bürger*innen des Duisburger Stadtteils Hochfeld gemeinsam mit Vertreter*innen aus Verwaltung und Kommunalpolitik am Projekt „Kommunaler Entwicklungsbeirat Duisburg“ (kurz KEB) der Berlin Governance Platform gearbeitet. Beteiligt waren auch zwei Targobanker*innen: Anja Bensch und Atila Ülger aus unserem Kundencenter in Duisburg.

Atila Ülger erzählt: „In der kommunalen Politik engagiere ich mich schon lange und habe für meine Partei auch ein Mandat für den Stadtteil Hochfeld inne. Dabei geht es mir aber nicht um Parteipolitik, sondern darum, etwas für die Menschen vor Ort zu bewirken. Die Entwicklung meines Stadtteils, ihn lebenswerter für alle zu machen, liegt mir sehr am Herzen.“

So war er auch direkt Feuer und Flamme, als er Mitte letzten Jahres im Rahmen seines ehrenamtlichen kommunalpolitischen Mandats aus seiner Fraktion in den KEB entsandt wurde. „Etwas Besseres, als an einem so konkreten Projekt mitzuarbeiten, konnte mir kaum passieren“, erinnert sich der Duisburger. „Hier haben nicht nur Leute aus der Verwaltung diskutiert, sondern es gab einen intensiven Austausch mit Bürger*innen und anderen Stakeholder*innen und wir haben alle gemeinsam Ideen für mehr Lebensqualität im Stadtteil entwickelt.“
Das Projekt „Kommunaler Entwicklungsbeirat Duisburg“ der Berlin Governance Platform
Die Berlin Governance Platform schafft Räume für alle, die eine gerechte und nachhaltige Zukunft mitgestalten wollen. Sie bringt unterschiedliche Perspektiven zusammen und verbindet dabei erfahrungsbasiertes Wissen mit wissenschaftlicher Expertise. Ihre Präsidentin ist Prof. Dr. Gesine Schwan.
Der Kommunale Entwicklungsbeirat von Duisburg-Hochfeld hatte den Auftrag, eine Vision, zukunftsorientierte Leitlinien und konkrete Maßnahmenempfehlungen für den Rat der Stadt Duisburg zu entwickeln. Ziel war es, Stress und Frustration für Nicht-Autofahrer im Stadtteil zu reduzieren und die Lebensqualität durch verbesserte Mobilitäts- und Aufenthaltsbedingungen für alle zu erhöhen.
Zusammen für Duisburg Hochfeld
Besonders überrascht und gefreut hat es Atila Ülger, eine Kollegin unter den Teilnehmenden zu sehen. Anja Bensch wohnt in einem an Hochfeld angrenzenden Stadtteil und hatte sich um einen der acht Plätze im Beirat für Bürger*innen beworben. Sie erzählt: „Einen solchen Entwicklungsbeirat gab es das erste Mal in Duisburg. Ich habe mich riesig gefreut, als die Nachricht kam, dass ich ausgelost wurde. Eine tolle Chance mich als „Ur-Duisburgerin“ für meine Stadt einzubringen!“
In insgesamt fünf Sitzungen rückte der KEB den Stadtteil Hochfeld in den Fokus. Rund 50 Personen aus Wirtschaft, Zivilgesellschaft, Politik und Verwaltung plus acht Bürgerinnen und Bürger aus Hochfeld haben Empfehlungen zu Zukunftsfragen für die lokale Politik erarbeitet. Ergänzend wurden in einem öffentlichen Herbstdialog weitere Ideen aus der Stadtgesellschaft eingeholt.
„Es war interessant und sehr aufschlussreich, welche unterschiedlichen Perspektiven es in Bezug auf die einzelnen Themen gibt, auf die man sonst keinen Zugriff hat“, erklärt Anja Bensch. Als es zum Beispiel darum ging, die Hauptverkehrs- und Einkaufsstraße durch Hochfeld attraktiver zu gestalten, wünschten sich die Ladenbesitzer*innen mehr Parkplätze für ihre Kund*innen und die Anwohner*innen eine Tempo-30-Beschränkung sowie mehr Fokus auf Fußgänger*innen. Zumindest die Geschwindigkeitsbegrenzung stand jedoch gar nicht zur Diskussion– denn die Straße gehört zum Rettungsnetz der Stadt und muss daher einen zügigen Verkehrsfluss gewährleisten.
Dieses und viele weitere Themen diskutierten die Teilnehmenden durchaus kontrovers. Beeindruckt hat Anja Bensch die professionelle Moderation des Entwicklungsbeirats: „Trotz sehr unterschiedlicher Meinungen sind wir im Schluss zu einem Konsens-Ergebnis gekommen, das viele gute Entwicklungschancen für den Stadtteil darstellt.“ So übergab die Gruppe im Januar die gemeinsam erarbeiteten Empfehlungen zur Gestaltung des öffentlichen Raums und zur Mobilität im Stadtteil Hochfeld an Oberbürgermeister Sören Link.
Handlungsfelder für den Duisburger Stadtteil Hochfeld
Im dicht besiedelten Stadtteil Hochfeld ist die effiziente und gleichberechtigte Nutzung der verfügbaren Flächen entscheidend, um die Mobilität für alle Verkehrsteilnehmenden sicher, attraktiv und zugänglich zu gestalten. Gleichzeitig gilt es, die Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum zu verbessern.
Der kommunale Entwicklungsbeirat hat vier Handlungsfelder identifiziert und konkrete Vorschläge entwickelt. Die vier Handlungsfelder betreffen den fließenden Verkehr, den ruhenden Verkehr, die Partizipation und Teilhabe sowie das Thema Aufenthaltsqualität und Sicherheitsgefühl. Konkret werden beispielsweise zusätzliche Zebrastreifen, die Schaffung von mehr Grünflächen, gesicherte Fahrradabstellanlagen sowie ein Aktionsplan zur Verbesserung der Sauberkeit vorgeschlagen.
Das Ergebnis: konkrete Vorschläge und Maßnahmen
„Unsere Empfehlungen enthalten sehr konkrete Vorschläge und Maßnahmen“, erklärt Atila Ülger. „Wir haben dabei einen starken Fokus darauf gelegt, dass es sich nicht um kurzfristige Verschönerungsmaßnahmen handelt, sondern der Stadtteil so gestaltet wird, dass seine Bewohner*innen einen dauerhaften Nutzen davon haben. Zum Beispiel bringt es wenig, an einer Stelle eine Grünfläche anzulegen, die schön aussieht, aber nicht genutzt werden kann. Sinnvoller ist es da vielleicht einen Skaterpark anzulegen, der zum Treffpunkt der Jugendlichen wird.“
Aus den Empfehlungen des Beirats haben die Parteien Anträge formuliert. Diese wurden inzwischen dem Rat der Stadt Duisburg zur Entscheidung vorgelegt. Parallel laufen auch Gespräche mit verschiedenen Stakeholder*innen, wie zum Beispiel dem Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) über die Einrichtung von Fahrradstraßen.
Für Atila Ülger hat sich die Mitarbeit im kommunalen Entwicklungsbeirat definitiv gelohnt: „Ich bin mir sicher, dass wir durch unsere Teilnahme einen Beitrag geleistet haben, die Lebensqualität in Hochfeld dauerhaft zu verbessern. Ein ganz großes Dankeschön geht dabei auch an die TARGOBANK und alle Kolleginnen und Kollegen aus meinem Bereich, die es mir ermöglichen, meine Arbeitszeit so einzuteilen, damit mein kommunalpolitisches Engagement überhaupt möglich ist. Und nicht zuletzt an meine Frau, die mir zuhause den Rücken freihält.“ Anja Bensch ergänzt: „Ich bin richtig glücklich und zufrieden, diese Chance genutzt zu haben. Ein tolles Gefühl mitgeholfen zu haben, Duisburg ein Stück attraktiver zu machen – für Einwohner*innen, Neuankömmlinge und Besucher*innen.“

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