Thema: Nachhaltigkeit | Datum: 08.02.2024

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Ein Espresso mit… Theo Peters

Zur CO2-Bilanz 2022 der TARGOBANK

Nun hat die TARGOBANK bereits zum vierten Mal in Folge eine CO2-Bilanz erstellt, um den eigenen ökologischen Fußabdruck zu ermitteln. Wir haben Theo Peters von der Green and Social Initiative – zugegebenermaßen zwar nicht auf einen Espresso, aber auf einen Tee – getroffen. Er war mit Unterstützung diverser Kolleg*innen an der Erstellung beteiligt und hat uns erzählt, wie die Bilanz für das Jahr 2022 aussieht und welche Maßnahmen zu dem Ergebnis beigetragen haben.

Hallo Theo, schön, dass du Zeit für uns hast. Seit 2019 erstellt die TARGOBANK nun jährlich eine CO2-Bilanz – dieses Mal für das Jahr 2022. Viele hätten jetzt wahrscheinlich eher mit der Bilanz für 2023 gerechnet. Wie kommt es, dass die Bank hier etwas „hinterherhinkt“?

Diese Frage wird uns tatsächlich recht häufig gestellt und ist auch absolut berechtigt und nachvollziehbar. Es wäre natürlich super, wenn wir die Bilanz früher ermitteln könnten, doch leider liegen uns die vielen externen Daten, die wir zur Erstellung der Bilanz benötigen und zusammentragen müssen, immer erst zum Ende des Folgejahres vor. Wir sind somit sehr stark von vielen unterschiedlichen externen Vertragspartnern abhängig und können mit der Bilanz für das Jahr 2023 frühestens im Herbst 2024 beginnen.

Ok, verstanden. Wie ist die Bilanz für 2022 denn ausgefallen? Unsere Ziele zur Senkung unseres CO2-Ausstoßes und unseres Energieverbrauchs bis Ende 2023 hatten wir ja eigentlich schon Ende 2021 erreicht und sogar übertroffen.

Ja, das stimmt. Die Bank hatte sich zum Ziel gesetzt, bis Ende 2023 den eigenen CO2-Ausstoß im Vergleich zu 2019 um 30 Prozent und den Energieverbrauch um 10 Prozent zu senken. Diese Ziele hatten wir Ende 2021 bereits mit 39 Prozent bzw. 12 Prozent übertroffen. Die Werte sind im Jahr 2022 zwar wieder leicht gestiegen, insbesondere, weil die Mitarbeitenden nach Corona wieder mehr im Büro waren und mehr gependelt sind, aber die Ergebnisse können sich immer noch sehen lassen. Im Vergleich zu 2019 konnte die Bank ihren CO2-Ausstoß letztendlich um insgesamt 36 Prozent reduzieren. Und der Energieverbrauch ist um 17 Prozent gesunken.

An welchen Maßnahmen wurde 2022 denn gearbeitet, um den ökologischen Fußabdruck zu verringern?

Der Umbau der TARGOBANK Standorte ist beispielsweise ein wichtiger Faktor, der sich schon jetzt und auch zukünftig positiv auf unsere CO2-Bilanz auswirken wird. Darunter fallen nicht nur die Modernisierung der Gebäude, sondern, wo möglich, auch begrünte Dächer oder die Anbringung von Solaranlagen. Eine ebenso wichtige Stellschraube ist der Fuhrpark der Bank. Dieser wird bereits nach und nach umgestellt von Diesel-/Benzin- hin zu Elektro- und Hybridfahrzeugen – ab 2025 wird dann nur noch die Bestellung von E-Autos möglich sein. In diesem Zug wurde und wird außerdem die Ladeinfrastruktur an den Großstandorten erweitert. Doch der Bank liegt es auch am Herzen, die gesamte Belegschaft bei ihrem Umstieg auf klimafreundlichere Mobilität zu unterstützen – zum Beispiel durch das Angebot des vergünstigten Deutschlandtickets, die Unterstützung bei der Anschaffung einer Wallbox und die Möglichkeiten, an den Großstandorten ihr Fahrrad sicher und trocken abzustellen.

Und verrätst du uns schon, was für die kommenden Monate geplant ist?

Wir werden natürlich an vielen weiteren Maßnahmen arbeiten – auch an denen, die eventuell einen geringeren Einfluss auf unsere Bilanz haben. Erlaub mir diesbezüglich einen kurzen Exkurs: Durch den Bezug von 100 % Ökostrom seit dem 1. Januar 2021 liegt der CO2-Ausstoß der Bank rechnerisch in der Bilanz bei 0. Das heißt aber nicht, dass wir nicht daran arbeiten werden, unseren Stromverbrauch weiter zu reduzieren – beispielsweise durch die schrittweise Umstellung der Beleuchtungsmittel auf LEDs oder die Installation von Solarpanels in Radevormwald. Auch an anderen TARGOBANK Standorten prüft die Abteilung TRS regelmäßig, was möglich ist. Insbesondere an unseren Filialstandorten ist das allerdings gar nicht so einfach, da diese Standorte der Bank in der Regel nicht gehören. Aber zurück zu deiner Frage: Wir möchten den ökologischen Fußabdruck der Bank auf jeden Fall weiter senken und freuen uns immer über Ideen und Anregungen. Alle Mitarbeitenden können sich hier einbringen. Also, wer Vorschläge oder Tipps hat, kann sich gerne jederzeit bei mir melden.

Klasse! Vielen Dank, Theo!

Das Greenhouse Gas Protocol

Die CO2-Bilanz der TARGOBANK wird nach dem Greenhouse Gas Protocol erstellt.

Der GHG Protocol Corporate Standard bietet einen umfassenden globalen, standardisierten Rahmen für die Messung und das Management von Treibhausgasemissionen und ist einer der ältesten, etabliertesten und meistgenutzten Standards zur CO2-Berichterstattung für Unternehmen. Er unterscheidet drei Bereiche (Scopes), denen Emissionen zugeordnet werden können. Während das GHG Protocol seine Anwender zur Erfassung der Scope-1- und -2-Emissionen verpflichtet, ist Unternehmen die Erfassung der Scope-3-Emissionen freigestellt:

  • Zum Scope 1 zählen alle direkten Emissionen eines Unternehmens – entweder in eigenen Betriebsstätten oder in mobilen Anlagen wie Fahrzeugen. Der größte Teil wird durch die Nutzung von fossilen Energieträgern verursacht, also durch Treibstoff- und Brennstoffverbrauch.
  • Scope 2 umfasst die indirekten Emissionen, die andere Unternehmen erzeugt haben, um das berichtende Unternehmen mit Energie zu versorgen. Darin wird also unter anderem die Erzeugung von Elektrizität und Fernwärme erfasst.
  • Scope 3 beinhaltet sämtliche indirekten Emissionen und damit die vollständige Wertschöpfungskette eines Unternehmens. Neben sämtlichen eingekauften Dienstleistungen und Gütern fallen darunter zum Beispiel Pendelverkehre und Dienstreisen der Mitarbeitenden, Papier und die Entsorgung von Abfällen.

In den meisten Fällen werden Emissionen nicht gemessen, sondern anhand von Verbräuchen berechnet: Dabei werden Emissionsfaktoren für die verschiedenen frei werdenden Treibhausgase je Brennstoff oder Aktivität pauschal angesetzt. Die Klimawirkung der emittierten Treibhausgase wird dann einheitlich als Treibhauspotential der äquivalenten Masse Kohlenstoffdioxid angegeben, die über 100 Jahre in etwa gleich viel zur globalen Erwärmung beitragen würde. Einheit ist meist Tonnen CO2-Äquivalent (t CO2-eq).

Redaktion: Stephanie Heinze

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