Thema: Verschiedenes | Datum: 07.06.2021

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Ein Espresso mit… Nadine Rippers

Thema: Frauennetzwerk „women@TARGOBANK“

Am diesjährigen Weltfrauentag im März haben Nadine Rippers und drei weitere HR-Kolleginnen einen Aufruf gestartet, um ein Frauennetzwerk zu gründen. Im Interview spricht sie über den Start von „women@TARGOBANK“, warum sie keine „Quotenschlacht“ eröffnen möchte und wer mitmachen kann.

Nadine Rippers, Abteilungsleiterin Ausbildung

Nadine, wenn man sich die Zahlen anschaut, ist die TARGOBANK doch auf dem richtigen Weg: Mehr als die Hälfte der Belegschaft und rund 35 Prozent unserer Führungskräfte sind weiblich. Wozu brauchen wir ein eigenes Frauennetzwerk?

Das stimmt, unsere Zahlen sind auf den ersten Blick schon gut – das ist längst nicht in jedem Unternehmen so. Wenn man das allerdings im Verhältnis betrachtet: Etwa 51 Prozent der Belegschaft sind weiblich, trotzdem sind 65 Prozent unserer Führungskräfte Männer. Das passt doch nicht zusammen. Weiter geht es bei der Teilzeit-Quote: 9 Prozent der Männer arbeiten in Teilzeit, bei den Frauen sind es ganze 46 Prozent.
Wobei ich gar keine „Quotenschlacht“ möchte – es geht vielmehr um die Haltung. Zahlen sind hier aber das Mittel zum Zweck, sie bilden die Realität ab und machen sie messbar. So hat beispielsweise auch die Crédit Mutuel Alliance Fédérale das Ziel veröffentlicht, bis 2023 alle Führungs- und Managementpositionen zu gleichen Teilen von Männern und Frauen zu besetzen. Ein starkes Zeichen, das die vielen Initiativen und Aktionen durch eine Zahl auf den Punkt bringt.

Es geht um die Haltung.

 Nadine Rippers

Kannst du ein Beispiel nennen, mit dem ihr euch beschäftigt?

Im Alltag begegnen uns ganz unterschiedliche Beispiele zum Thema Gleichberechtigung, denn es ist eine gesellschaftliche Entwicklung. Unser Frauennetzwerk arbeitet an Aktionen und konkreten Empfehlungen für die TARGOBANK, und zwar nicht nur, was Frauen angeht. Nehmen wir das Thema Elternzeit: Vor ein paar Jahren war es gesellschaftlich nicht akzeptiert, wenn Männer in Elternzeit gehen wollten. Mittlerweile sind ein oder zwei Monate akzeptiert:  Bei der TARGOBANK etwa waren 2020 rund 140 Männer in Elternzeit. Wir wollen schauen: Was kann die TARGOBANK anders machen, um hier eine Gleichberechtigung zu schaffen? Wie können wir es Männern und Frauen leichter machen, in Elternzeit zu gehen? Und vor allem: Wie können wir ihre Rückkehr vereinfachen? Was gibt es für Modelle und Lösungen? All das sind Themen, die wir zusammen angehen möchten. Viele denken, bei der Gleichberechtigung geht es darum, dass Frauen mehr Rechte und mehr Anerkennung wollen als Männer. Aber am Ende möchte jede Gruppe gar nicht mehr als die anderen, sondern einfach nur eine Gleichheit – die gleichen Chancen.

[countup start=“0″ end=“65″ duration=“3″ unit=“Prozent der Führungskräfte bei der TARGOBANK sind Männer“]

 

Mit welchen anderen Themen beschäftigt ihr euch noch bei „women@TARGOBANK“?

Wir stehen ja noch ganz am Anfang, haben aber Kernthemen identifiziert, mit denen wir uns beschäftigen wollen: Als Netzwerk geht es uns natürlich um das Mentoring, also das Teilen von Erfahrungen untereinander. Für viele Frauen, gerade im jungen Alter, kann es hilfreich sein, über Herausforderungen im Berufsleben zu sprechen und zu hören, wie es anderen ergeht oder wie sie bestimmte Situationen gemeistert haben. Auch die Themen Equal Pay und Frauenquote stehen auf unserer Liste.

Viele Themen rund um Beruf und Familie, die sich aus den gesellschaftlichen Anforderungen an Frauen und Männer ergeben, möchten wir bewusst beleuchten. Ein Beispiel sind Stellenausschreibungen: Frauen zögern oft und bewerben sich nicht auf einen Job, sobald nur eine der genannten Anforderungen nicht auf sie zutrifft. Männer gehen damit häufig anders um. Wenn sich also nur oder überwiegend Männer auf eine Stelle bewerben, dann lohnt es sich, die Ausschreibung noch einmal zu überarbeiten.

Weiterhin planen wir, Keynotespeaker*innen zu passenden bankweiten Events einzuladen. So machen wir auf das Thema Gleichberechtigung aufmerksam und vermitteln Wissen in der TARGOBANK. Wir selber möchten einen gemeinsamen Freiwilligentag machen und uns für das Thema Frauen- beziehungsweise Mädchenförderung einsetzen. Unterm Strich: Wir haben viele tolle Ideen, die wir in den kommenden Monaten gemeinsam weiterentwickeln und umsetzen möchten.

Wer kann bei euch mitmachen und wie seid ihr zu erreichen?

Ganz einfach: Jede und jeder – beziehungsweise hier auch ganz bewusst: alle Kolleg*innen – sind bei uns willkommen. Denn wir sind der Meinung, dass die Vielfalt im Fokus steht. Unser Ziel ist ja eine Gleichberechtigung – dabei geht es nicht darum, ein Team nur aus Frauen zusammenzustellen. Denn wie es in der Diversity-Woche schon hieß: Vielfalt macht uns einzigartig.

Momentan sind wir 26 Targobankerinnen im Netzwerk. Auch ein paar männliche Kollegen haben schon Interesse bekundet. Für die meisten sind unsere Themen Neuland und alle sind erst einmal neugierig und lernen dazu. Das ist auch die einzige Voraussetzung, die man mitbringen sollte: Interesse am Thema und der Wille, etwas zu bewegen. Momentan ist insbesondere die jüngere Generation noch unterrepräsentiert, aber wir sind uns sicher, dass wir mit der Zeit in alle Richtungen wachsen werden.

Wer Interesse hat, kann uns gerne unter LD 37 womenattargobank kontaktieren. Unser nächstes Treffen steht morgen, am 8. Juni an. Wir freuen uns auf neue Gesichter! Schreibt uns dafür einfach eine kurze E-Mail.

Tipps von Nadine Rippers

Wer sich mehr mit dem Thema Gleichberechtigung/Women Empowerment beschäftigen möchte, findet hier ein paar Tipps:
– Podcast „Mal angenommen“ – „Mehr Frauen in Führung – Was dann?“
– Dokumentation „Yes she can“ – Trailer
– Buch „Das Unwohlsein der modernen Mutter“ von Mareice Kaiser
Lernpfad LinkedIn Learning zur Diversity-Woche

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