
Von Steuerfreibeträgen über Kindergeld bis zur CO₂-Abgabe
Was sich 2026 ändert
Was bedeutet die Politik für Ihren Geldbeutel, Ihre Rente oder Ihren Job? Die neue Bundesregierung unter Friedrich Merz plant 2026 tiefgreifende Änderungen – bei Steuern, Sozialleistungen und im Arbeitsrecht. Hier erfahren Sie, was sich konkret für Sie ändert.
Die Änderungen im Überblick
(Hinweis: Stand 23.09.2025; Die Angaben entsprechen den aktuellen Regierungsplänen; Details können sich bis zur endgültigen Gesetzesverabschiedung noch ändern.)
Steuern & Freibeträge
Der Grundfreibetrag steigt 2026 auf 12.348 Euro für Singles und 24.696 Euro für Ehepaare. Bis zu dieser Summe zahlen Sie keine Einkommensteuer.
Der höchste Steuersatz von 42 % gilt ab 2026 erst bei einem Jahreseinkommen von 69.879 Euro.
Die Einkommensgrenzen für höhere Steuersätze werden angehoben. Dadurch zahlen Sie trotz Gehaltserhöhungen anteilig weniger Steuern.
Familienleistungen
Der Kinderfreibetrag steigt 2026 auf 6.828 Euro (2025: 6.672 Euro). Pro Kind bleiben damit 6.828 Euro Ihres Einkommens steuerfrei – das sind 3.414 Euro je Elternteil.
Das Kindergeld steigt 2026 auf 259 Euro pro Kind und Monat (2025: 255 Euro).
Arbeit & Einkommen
Der gesetzliche Mindestlohn steigt ab 1. Januar 2026 auf 13,90 Euro pro Stunde.
Die Pendlerpauschale steigt ab 1. Januar 2026 auf 38 Cent pro Kilometer. Neu: Sie gilt bereits ab dem ersten Kilometer Arbeitsweg.
Rente & Altersvorsorge
Die Renten werden ab Juli 2026 um etwa 3,37 Prozent erhöht. Den genauen Betrag legt die Regierung im Frühjahr 2026 fest.
Mit der neuen Aktivrente können Rentner*innen ab Januar 2026 bis zu 2.000 Euro monatlich (24.000 Euro jährlich) dazuverdienen. Das Geld ist steuerfrei und die Rente wird nicht gekürzt.
Schwerbehinderte Menschen, die 1964 oder später geboren sind, können ab 2026 nicht mehr so früh in Rente gehen wie bisher und oft auch nicht mehr ohne Abschläge. Eine Sonderregelung („Vertrauensschutz“) wird abgeschafft.
Sozialabgaben & Versicherungen
Die Höchstgrenzen für Sozialversicherungsbeiträge steigen 2026 deutlich. Renten- und Arbeitslosenversicherung werden bis zu einem Einkommen von 8.450 Euro monatlich berechnet, das sind 101.400 Euro im Jahr (2025: 8.050 Euro monatlich bzw. 96.600 Euro jährlich).
Für Kranken- und Pflegeversicherung werden Beiträge bis zu einem Einkommen von 5.812,50 Euro monatlich berechnet, das sind 69.750 Euro im Jahr (2025: 5.512,50 Euro monatlich bzw. 66.150 Euro jährlich).
Wer mehr als 77.400 Euro im Jahr verdient, kann zwischen gesetzlicher und privater Krankenversicherung wählen (2025: 73.800 Euro).
Energie & Klima
Die CO₂-Steuer steigt 2026 voraussichtlich auf 55 bis 65 Euro pro Tonne. Dadurch werden Produkte teurer, bei deren Herstellung viel CO₂ entsteht. Besonders betroffen sind:
- Benzin und Diesel: etwa 16 bis 19 Cent Mehrkosten pro Liter
- Gas: rund 300 Euro zusätzliche Kosten bei 2.000 kWh Verbrauch
- Heizöl: bis zu 400 Euro Mehrkosten bei 2.000 Litern Verbrauch
Bürokratieabbau & Digitalisierung
Unternehmen müssen Geschäftsunterlagen und Belege nur noch sieben Jahre aufbewahren statt acht Jahre. Banken und andere Finanzdienstleister müssen ihre Unterlagen acht Jahre aufbewahren statt neun Jahre.
Viele Verträge können ab 2026 per E-Mail oder online abgeschlossen werden. Bisher war oft eine handschriftliche Unterschrift nötig.
Ab 1. Januar 2026 erhalten Sie Steuerbescheide und andere Behördenbriefe automatisch elektronisch. Sie müssen dem nicht mehr zustimmen.
Arbeitsrecht
Ab Juni 2026 gelten neue Regeln für faire Bezahlung. Arbeitgeber müssen in Stellenanzeigen angeben, wie viel sie zahlen wollen. Sie müssen regelmäßig prüfen, ob alle Mitarbeiter*innen fair bezahlt werden. Bei Gehaltsunterschieden über 5 Prozent müssen sie das begründen.
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