Thema: Nachhaltigkeit | Datum: 20.04.2023

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Volle Hütte, volle Näpfe

Gelungene Spendenaktion für das Tierheim Duisburg

Durch steigende Futter-, Energie- und Tierarztkosten ist die Lage im Tierheim Duisburg seit Monaten sehr angespannt. Nach ihrem dortigen Freiwilligentag hat Petra Pauli (Zentrale Kontrollen & Betrugsprävention) deshalb zu einer Spendenaktion für die Vierbeiner aufgerufen – mit überwältigender Resonanz.

Der Kontakt von Petra Pauli zum Tierheim Duisburg entstand durch eine traurige Begebenheit: „Im Alter von 17,5 Jahren ist unser Familienhund gestorben. Das hat mich emotional extrem mitgenommen, ich habe fast ein Jahr lang getrauert. Doch dann habe ich gemerkt, dass mir etwas fehlt. Ich wollte wieder einen Hund an der Leine haben, aber gleichzeitig Gutes tun.“ Wie es der Zufall wollte, machte das Tierheim zum passenden Zeitpunkt das Angebot, einen sogenannten „Spaziergängerausweis“ zu erlangen. Hierdurch kann man mit Tierheimbewohnern Gassi gehen und ihnen so ein Stück Lebensqualität zurückgeben. „Auch mir hat diese Aktivität viel gegeben und sehr bei der Trauerbewältigung geholfen“, sagt die Targobankerin. Inzwischen hat Petra Pauli einen der Hunde aus dem Tierheim adoptiert.

Im Zuge ihres Freiwilligentages konnte Petra Pauli das Tierheim noch intensiver kennenlernen

Kürzlich hat sie das Team einen Tag lang bei seinen zahlreichen Aufgaben unterstützt. Und das Tierheim kann jede Hilfe gebrauchen: Die Gelder der Stadt Duisburg reichen bei Weitem nicht aus. „Vor allem die Tierarztkosten sind in den letzten Jahren explodiert, aber auch das Futter und die Haltung werden immer teurer. Es ist schwierig mit den Pauschalbeträgen für Fundtiere, die wir von der Stadt bekommen, auszukommen“, beschreibt Leiter Lutz Kaczmarsch die aktuellen Herausforderungen.

Petra Pauli mit Katze Cornflake

Zudem gebe es in Duisburg sehr viele Sicherstellungen, etwa Tiere aus Messiehaushalten, die das Ordnungsamt aus desolaten Zuständen rettet. Auch psychische Probleme und Verhaltensauffälligkeiten träten in den letzten Jahren verstärkt auf. „Das hat unter anderem mit der Pandemie zu tun. Aus Einsamkeit haben sich viele Menschen ein Tier angeschafft, konnten aber nicht richtig damit umgehen.“ Zusätzlich hatten die Hundeschulen lange geschlossen, weshalb die Erziehung allein in der Hand der teils unerfahrenen Halter*innen lag.

„Unsere Philosophie ist es, bei solchen Problemtieren erst einmal die Ursachen zu ergründen. Oft liegt aggressives Verhalten an Schmerzen oder traumatischen Erlebnissen. In Frankreich oder Schweden zum Beispiel werden diese Lebewesen schnell eingeschläfert. Ich glaube aber daran, dass fast allen Tieren geholfen werden kann“, ist Lutz Kaczmarsch überzeugt. Doch dieser Ansatz sei sehr kosten- und zeitintensiv, zumal sich für diese Härtefälle auch schwerer neue Besitzer*innen fänden.

Auch im Tierheim sind die Zustände nicht optimal

Die räumlichen Begebenheiten des Tierheims Duisburg reichen eigentlich nicht für die zahlreichen Vierbeiner aus, die Gebäude und Anlagen sind teils baufällig. „Leider erfüllen wir nicht alle Normen, das müssen wir offen zugeben. Aber wir geben uns die größte Mühe, mit unseren begrenzten Möglichkeiten die besten Bedingungen für die Tiere zu schaffen.“ In drei bis vier Jahren wird es an anderer Stelle einen Neubau geben, wodurch wieder alle gesetzlichen Tierschutzvorgaben eingehalten werden können und es auch weniger bauliche Hürden geben wird. Denn momentan ist ein Teil der Hundekäfige nur über Treppen erreichbar, was insbesondere bei Eis und Schnee viele Gefahren für Mensch und Tier birgt.

Um dem Tierheim ein wenig unter die Arme zu greifen, hat Petra Pauli dem Green & Social-Team eine Spendensammelaktion vorgeschlagen. Die Idee fand gleich Anklang und war schnell organisiert. Im März haben daher die Mitarbeitenden der TDG und HV alte Decken, Handtücher und Körbchen gesammelt und fleißig Futter, Spielzeug und Geld gespendet.

 

„Durch die Preissteigerungen in den letzten Monaten und die vorherigen Spendenaktionen für die Erdbebenopfer waren wir skeptisch, ob die Targobanker*innen überhaupt schon wieder bereit wären, etwas zu geben“, erzählt Theo Peters von Green & Social. „Aber unsere Erwartungen wurden weit übertroffen. Mit zwei Bullis voll Sachspenden und zusätzlich 700 Euro hätten wir niemals gerechnet!“ Petra Pauli ergänzt: „Viele sind mit einem breiten Lächeln auf die 8. Etage der TDG gekommen, um die Sachen abzugeben. Das hat mir ganz viel Freude bereitet.“

Am Montag vor Ostern konnten wir die Spenden an das Tierheim Duisburg übergeben und haben dabei eine Führung durch die gesamte Anlage bekommen. Auch Tierheimleiter Lutz Kaczmarsch ist überwältigt von der riesigen Resonanz: „Herzlichen Dank für diese tolle Aktion! Damit helft ihr uns wirklich weiter.“

Weitere Hilfsmöglichkeiten für das Städtische Tierheim Duisburg

Auch weiterhin nehmen Petra Pauli und Claudia Drees gerne Spenden an und bringen sie zum Tierheim. Am nötigsten ist vor allem Katzenfutter, da Katzen ziemlich sensibel und wählerisch sind und der Katzenbestand im Heim aktuell sehr hoch ist.

Freiwilligentage können ebenfalls sehr gerne im Tierheim absolviert werden. Besonders Mitarbeitende, die gut streichen können, werden gebraucht. Zeitnah steht außerdem die Reinigung des Swimmingpools für die Hunde an. Doch auch in allen anderen Bereichen ist Unterstützung gerne gesehen.

Neben verschiedenen Möglichkeiten zum ehrenamtlichen Engagement kann man den Tieren natürlich am besten gleich ein neues Zuhause geben. Wer Interesse an einem der unten gezeigten Tiere hat, kann sich gerne bei Petra Pauli melden. Sie stellt dann den direkten Kontakt zum Tierheim her.

Redaktion: Jasmin Joachim

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