Netto-Teilzeitgehalt berechnen
Ein schönes Planungstool für alle, die ihre Wochenstunden reduzieren oder wieder aufstocken möchten, ist zum Beispiel der Teilzeitrechner des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales. Er gibt eine erste Orientierung zu dem voraussichtlichen Netto-Teilzeitgehalt. Aufgrund der Steuerprogression kann bei einer geringeren Wochenstundenzahl durchaus mehr übrig bleiben als gedacht. Und auch Aufstocken ist leichter als früher: Die seit 2019 geltende Brückenteilzeit ermöglicht befristete Teilzeitarbeit mit einem Rückkehrrecht zur vorherigen Regelung.
Rentenansprüche in Erfahrung bringen
Wie sich der geringere Verdienst auf die gesetzliche Rente auswirkt, kann man bei der Deutschen Rentenversicherung erfragen. Grundsätzlich gilt: Kindererziehungszeiten werden angerechnet, aber wer über einen längeren Zeitraum in Teilzeit arbeitet, verzichtet nicht nur auf laufende Einkünfte, sondern meist auch auf Rentenansprüche. Es kann daher sinnvoll sein, mit dem Partner eine Vereinbarung zu treffen, wie die Lücke, gerade wenn sie beispielsweise aufgrund der Betreuung gemeinsamer Kinder entsteht, ausgeglichen werden kann.
Finanziell für die Zukunft vorsorgen
Die gute Nachricht: Selbst mit kleinen Beträgen kann man langsam aber sicher Vermögen aufbauen – trotz Teilzeitjob. Dazu ein paar einfache Tipps für eine solide Finanzplanung:
Fünf Finanztipps vom Bankenverband
Der erste Schritt einer Finanzplanung ist immer eine Bestandsaufnahme der Vermögenssituation: Wieviel Geld liegt schon auf der „hohen Kante“? Gibt es sonstiges Vermögen, etwa eine Immobilie? Oder Schulden? Meist ist es ratsam, laufende Kredite so schnell wie möglich abzulösen, um Zinsen zu sparen.
Dann sollte man sich die laufenden Einnahmen und Ausgaben genauer anschauen. Für den besseren Überblick in einer Partnerschaft kann ein zusätzliches Gemeinschaftskonto sinnvoll sein. Auch wenn dies vielleicht Gebühren kostet, erhöht es die Transparenz und vereinfacht die Aufteilung gemeinschaftlicher Kosten wie Miete, Versicherungen oder Lebensmittel. Wer laufende Ausgaben auflistet, findet in der Regel schnell Einsparpotential. Praktisch sind dafür auch digitale Finanzplaner, die wie ein Haushaltsbuch die Buchungen auf dem Konto nach Kategorien sortieren. Damit kann man das Budget immer im Blick behalten – auch auf dem Smartphone.
Erstes Sparziel ist immer ein finanzielles Polster für den Notfall. Nach einer Faustregel sollte man so viel Geld zur Seite legen, dass man davon mindestens drei Monate über die Runden kommt – etwa bei einem Arbeitsplatzverlust. Dabei sollte man aber auch an Kosten denken, die in absehbarer Zeit auf einen zukommen könnten, wie beispielsweise ein neues Auto oder Ausgaben für die Pflege Angehöriger. Am besten eignet sich für diesen Betrag ein Tagesgeldkonto – da liegt das Geld sicher und ist im Notfall sofort verfügbar.
Bei der Altersvorsorge sollte man auf keinen Fall auf Lücke setzen. Klären Sie für sich: Wieviel Geld brauche ich voraussichtlich im Alter – und was steht derzeit auf meinem Rentenbescheid? Wie hoch ist meine persönliche Rentenlücke unter Berücksichtigung der Phasen mit einem geringeren Verdienst? Welche Fördermöglichkeiten gibt es für mich? Mit der Riester-Zulage kann man die Altersvorsorge aufstocken – auch in der Elternzeit. In jedem Fall sollte man beim Arbeitgeber nach einer betrieblichen Altersversorgung fragen und vermögenswirksame Leistungen nutzen.
Und dann kann es losgehen – mit einem konkreten Sparplan. Schon mit monatlich 25 Euro kann man zum Beispiel in Fondssparpläne einzahlen und so nach und nach stattliche Beträge ansparen, die auch in die eigene Altersvorsorge fliesen können. Ob Aktien, Fonds oder Versicherungsprodukte: Investieren sollte man nur in ein Produkt, das man auch versteht. Wichtig ist es dabei auch, auf Gebühren zu achten und verschiedene Angebote zu vergleichen. Es gibt heute ein großes Informationsangebot, von Büchern über Blogs bis zu Podcasts und Veranstaltungen.