Mehr als 104.000 Taschendiebstähle wurden allein 2018 bei der Polizei angezeigt, zwar ist die Anzahl der Anzeigen im Vergleich zum vorherigen Jahr zurückgegangen, der Schaden liegt dennoch bei mehr als 34 Millionen Euro, im Schnitt also bei mehr als 326 Euro pro Diebstahl. Denn nicht nur geraubtes Bargeld, auch Karten, Handys – und der Verlust von Schlüsseln und Ausweisen, die ersetzt werden müssen, schlagen hier zu Buche. Da laut Polizeistatistik die Aufklärungsrate bei diesen Delikten mit rund sechs Prozent sehr gering ist, sollten Sie am besten gar nicht erst Opfer von Taschendieben werden. Wenn Sie sich an ein paar Grundregeln halten, können Sie dieses Risiko für Ihren nächsten Besuch auf dem Weihnachtsmarkt deutlich senken.
Tipps für Bargeld-Nutzer
Sie tragen Ihre Geldbörse am liebsten im Rucksack oder in der Handtasche? Zumindest für Weihnachtsmärkte und für alle Gelegenheiten, wo es zu Gedränge kommen kann, sollten Sie sich umgewöhnen: Am sichersten ist es, das Geld in einer fest verschließbaren Tasche dicht am Körper zu verwahren.
Sie zahlen nach wie vor am liebsten mit Bargeld? Trotzdem sollten Sie nicht mit mehreren Hundert Euro in der Tasche für einen Glühwein anstehen, weil Sie am selben Tag auch den Kauf von Weihnachtsgeschenken geplant haben. Fordern Sie das Schicksal nicht heraus, nehmen Sie nicht mehr Bargeld mit, als Sie beim Besuch eines Weihnachtsmarkts wirklich brauchen. Und: Nutzen Sie zum Kauf teurer Weihnachtsgeschenke im Kaufhaus oder Fachgeschäft besser Ihre Kreditkarte oder Debitkarte, die Sie im Fall des Verlusts sofort sperren lassen können – wodurch weiterer Schaden verhindert wird.
Tipps für Karten-Nutzer
Sie zahlen gerne mit der Karte? Achten Sie darauf, dass Ihnen niemand über die Schulter schaut, wenn Sie Ihre PIN eingeben. Sollte es doch zum Diebstahl Ihrer Kredit- oder Bankkarte gekommen sein, melden Sie den Verlust schnellstmöglich der Polizei und Ihrer Hausbank. Führen Sie die Telefonnummer zur Kartensperre immer mit sich – am besten direkt im Handy gespeichert. Bei der TARGOBANK können Sie unter 0211 – 900 20 111 Ihre Debitkarte (EC-Karte) und unter 0211 – 900 20 444 Ihre Kreditkarte rund um die Uhr sperren lassen. In den Tagen und Wochen danach sollten Sie unbedingt Ihre Kontoauszüge und Kreditkartenabrechnungen überprüfen, um Ihre Bank über unautorisierte Zahlungen informieren zu können. Wichtig: Ein Notizzettel mit der PIN als Gedächtnisstütze im Portemonnaie ist absolut tabu!
Jemand rückt Ihnen im dichten Gedränge immer näher? Taschendiebe spekulieren darauf, dass Sie sich aus der Enge mit einer unkontrollierten Bewegung befreien, durch die man einfacher in Ihre Tasche greifen kann. Bewahren Sie die Ruhe und versuchen Sie, dem größten Gedränge frühzeitig aus dem Weg zu gehen. Und wie gesagt: Am besten tragen Sie Wertsachen dicht am Körper.
Nicht ablenken lassen!
Jemand bekleckert Sie scheinbar versehentlich mit Senf oder Ketchup oder verwickelt Sie in ein Gespräch? Achten Sie in diesem Moment zuerst auf Ihre Geldbörse und Wertsachen, erst dann auf den Fleck. Gut möglich, dass es sich um ein tückisches Ablenkungsmanöver handelt, um an Ihr Geld zu gelangen!
Jemand bittet Sie, Geld zu wechseln – obwohl es genügend Kassen mit Wechselgeld gibt? Manche Trickdiebe haben die Fähigkeit, vor Ihren Augen Geldscheine aus Ihrem Portemonnaie herauszupflücken, ohne dass Sie es bemerken. Seien Sie daher nicht zu vertrauensselig.
Wer diese Tipps beherzigt, hat gute Chancen, böse Überraschungen zu vermeiden. Schließlich soll die Vorweihnachtszeit Ihnen Freude bereiten – und nicht den Dieben.