S(ch)ichtwechsel in der HV
Am Internationalen Tag der Menschen mit Behinderung fand die Fortsetzung des inklusiven Tauschprojekts in der Hauptverwaltung (HV) statt.
Marc Mützelburg, Leiter der Abteilung Einkauf, hat im Oktober als erster Targobanker am S(ch)ichtwechsel teilgenommen. Bei dem Projekt tauschen Mitarbeitende in Unternehmen ihren Arbeitsplatz mit Beschäftigten aus Werkstätten für behinderte Menschen. Nachdem Marc Mützelburg schon den Arbeitsalltag seines S(ch)ichtwechsel-Partners Philipp Spix in der Werkstatt für angepasste Arbeit in Düsseldorf kennengelernt hatte, stand am 3. Dezember der Gegenbesuch an. Ein ganz bewusst gewähltes Datum: Schließlich ist der 3. Dezember der von den Vereinten Nationen ausgerufene Internationale Tag der Menschen mit Behinderungen.
Organisiert hat den S(ch)ichtwechsel das im Frühjahr 2024 gegründete Netzwerk Inklusion4all innerhalb der TARGOBANK. Die Köpfe dahinter sind die Schwerbehindertenvertreter*innen Red Büschel von der TARGO Technology GmbH (TTG), Claudia Drees von der TARGO Dienstleistungs GmbH (TDG) sowie die Gesamtschwerbehindertenvertreterin Svetlana Stojcevska-Salaj. In diesem Jahr waren sich alle einig, am Tag der Menschen mit Behinderung das Projekt S(ch)ichtwechsel in den Fokus zu stellen. Zusammen mit der Inklusionsbeauftragten Stephanie Günther hat Svetlana Stojcevska-Salaj dafür gesorgt, dass Philipp Spix an diesem Tag ein interessantes Programm an ganz unterschiedlichen Stationen in der HV erwartete und ihn dabei begleitet.
„Wer sich hier nicht auskennt und sich verläuft, findet so schnell nicht mehr hinaus.“
Der Tag startete für Philipp Spix und seine Begleitperson Andrea Schmidt von der Werkstatt für angepasste Arbeit mit einem Frühstück in lockerer Runde in der Kantine der HV. Danach bekam er von seinem Tauschpartner Marc Mützelburg die Abteilung Einkauf gezeigt und erhielt einen Einblick in die dortigen Herausforderungen. Um die Abläufe besser zu veranschaulichen, hatte sich Marc Mützelburg ein fiktives Einkaufsprojekt ausgedacht. Er berichtet: „Philipp fertigt im Bereich Metallbearbeitung Spezialteile wie etwa kleine Rheintürme als Düsseldorf-Souvenir – mit seiner Arbeit an der Präzisionsfräse erhält er bei aller Detailgenauigkeit schnell ein konkretes Ergebnis. Das ist bei uns anders. Es war schon eine Herausforderung unser recht abstraktes Tun greifbar zu machen.“ Deshalb konnte Philipp Spix sich in die Rolle eines Einkäufers versetzen und hatte die Aufgabe aus drei unterschiedlich teuren Stuhlmodellen mit verschiedenen Lieferzeiten, das Passendste für eine fiktive, neu einzurichtende Büroetage auszuwählen. Dabei erfuhr er, wie viele Kriterien bei einer Einkaufsentscheidung zum Tragen kommen und dass Nachverhandlungen mit Lieferanten häufig dazugehören.
Im Anschluss an die Stippvisite beim Einkauf folgte eine Gebäudebesichtigung vom Heizungs- und Fahrradkeller bis hinauf zu einem Besprechungs- und Trainingsraum auf der sechsten Etage. Philipp Spix beeindrucktes Fazit: „Wer sich hier nicht auskennt und sich verläuft, findet so schnell nicht mehr hinaus.“
Ein bereicherndes Projekt
Nach dem Mittagessen half er bei der SoliBären-Aktion, die an diesem Tag im Foyer stattfand, und entpuppte sich als echtes Verkaufstalent. Er sorgte nicht nur dafür, dass das letzte gute Dutzend der Plüschgesellen in Rekordzeit Abnehmer*innen fand. Er schaffte es auch in Windeseile, die separat erhältlichen Strickmützen und Schals als Ersatzgarderobe für die Bären an die Targobanker*innen zu bringen. Für die Antwort auf die Frage, ob er sich vorstellen könne, in der Bank zu arbeiten, muss Philipp Spix nicht lange überlegen: „Nein, das wäre mir zu ruhig hier. Aber die Atmosphäre unter den Kolleg*innen ist toll. Es ist alles so harmonisch hier – wie eine große Familie.“
Nach dem gelungenen zweiten Teil des diesjährigen S(ch)ichtwechsels ist sich das Organisationsteam sicher, dass es im nächsten Jahr eine Fortsetzung dieses Inklusionsprojekts geben wird. Marc Mützelburg kann die Teilnahme jedenfalls nur empfehlen: „Ich glaube, diese Art von Perspektivwechsel war nicht nur für mich, sondern auch für Philipp eine bereichernde Erfahrung. Wir sind beide in für uns komplett andere Welten eingetaucht. Das macht den Reiz des Projekts aus und für beide Seiten zu einem Gewinn. Mir hat es zudem noch mehr bewusst gemacht, was für eine wichtige und gute Arbeit Einrichtungen wie die Werkstatt für angepasste Arbeit in Düsseldorf leisten.“
Den Bericht über Marc Mützelburgs Tag in der Werkstatt lesen Sie im Beitrag „S(ch)ichtwechsel: Tausche Büro gegen Werkstatt“
30.000 Euro Spenden zum Tag der Menschen mit Behinderung
Das Engagement der TARGOBANK zum Internationalen Tag der Menschen mit Behinderung ging über die Teilnahme am S(ch)ichtwechsel hinaus. Folgende Organisationen erhielten eine großzügige Spende in Höhe von jeweils 10.000 Euro:
Bundesvereinigung Lebenshilfe e.V.
Die Ziele dieser gemeinnützigen Organisation sind die umfassende Teilhabe und Inklusion von Menschen mit Behinderung in allen Lebensbereichen.
Handicap International e.V.
Der Fokus der unabhängigen gemeinnützigen Organisation liegt auf der Teilhabe von Geflüchteten mit Behinderung und einer inklusiveren humanitären Nothilfe unter anderem in Kriegsgebieten wie dem Gazastreifen, in Syrien und der Ukraine.
Mädchen sicher inklusiv – Gewaltprävention und Gewaltschutz für Mädchen und junge Frauen mit Behinderung/chronischer Erkrankung
Das Projekt des Mädchenhaus Bielefeld e.V. will Mädchen und Frauen mit einer Behinderung vor Gewalt schützen, da sie besonders häufig zu den Opfern gehören.
Kommentare
Sie müssen angemeldet sein, um diesen Artikel zu kommentieren