Ein Schloss umgeben von Natur.
Thema: Menschen | Datum: 27.10.2025
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Grüße aus… Rumänien

Ein Kindheitstraum wird wahr: Mit dem Camper in die Heimat Graf Draculas

„Rumänien hat so viel zu bieten – wunderschöne Landschaften, herzliche Menschen und so viel Kultur. Ich bin richtig begeistert!“, schwärmt Nicole von ihrer Rumänien-Reise, mit der sie sich ihren Kindheitswunsch erfüllt hat.  In unserem Format „Grüße aus…“ stellen Ihnen regelmäßig Kolleg*innen besondere Städte oder Regionen vor, die ihnen am Herzen liegen. Nicole Dören, aus dem Bereich Marketing und seit über 20 Jahren bei der TARGOBANK, hat sich einen langgehegten Wunsch erfüllt: eine Reise nach Rumänien zum Schloss von Graf Dracula. Was sie alles erlebt hat und was ihre Highlights waren, erzählt sie in ihrem Reisebericht.

Als ich im Freundes- und Bekanntenkreis erzählte, dass ich eine Reise nach Rumänien plane, bekam ich immer wieder dieselbe Frage gestellt: „Was willst du in Rumänien?“. Der Grund für meine Reise: Ich wollte mir meinen Kindheitswunsch erfüllen und in die Heimat Graf Draculas reisen. Ich war als Kind so fasziniert von den Geschichten von Bram Stoker über Dracula, dass Rumänien schon immer auf meiner Reiseliste stand. Das Schloss war definitiv ein Highlight, aber es gab noch viele weitere spannende Orte, die mein Partner und ich besucht haben und die uns die Vielfalt des Landes gezeigt haben.

Vorweg: Der Moderne Staat Rumänien entstand 1859 und liegt im Südosten Europas. Das Land hat ca. 19 Millionen Einwohner*innen und ist für seine überragende Landschaften sowie Kultur und Geschichte bekannt. So begeistert Rumänien mit mittelalterlichen, malerischen Altstädten, wie in Sibio und Brasov, in denen eine Sichtung von historischen Pferdekutschen keine Seltenheit ist, oder entführt in moderne, pulsierende Studentenstädte wie Cluj-Napoca, wo hippe Cafés und ein buntes Nachtleben auf der Tagesordnung stehen.  Rumänien vereint Tradition und Moderne auf eine Art und Weise, die alle, die dorthin reisen, fasziniert.

Ein Kindheitstraum wird wahr

Seit ich klein war haben mich Graf Dracula und das riesige Schloss fasziniert. Die Geschichte des grausamen Graf Dracula, der in einem Sarg schläft und das Blut von jungen Mädchen und anderen Gefangenen trinkt, hat mich fasziniert und war für mich eine richtig gruselige aber fiktive Geschichte. Doch so einen Grafen gab es wirklich: Fürst Vlad III. Und genau von diesem Adeligen hatte Bram Stoker in alten Geschichtsbüchern gelesen und ihn als Vorbild für seinen Roman genommen. Damit es so richtig gruselig wurde, mischte Stoker noch einige Geschichten hinzu, die man sich seit Jahrhunderten in Osteuropa erzählte. Mich haben die Geschichten von Dracula schon als Kind, als ich mit neun Jahren die erste Langspielplatte geschenkt bekam, gefesselt. Also haben wir das zum Anlass genommen und in Rumänien diverse Burgen besucht, die im engen Zusammenhang mit dem Grafen stehen. Beispielsweise Burg Hunedoara (dt. Burg Eisenmarkt) der Region Siebenbürgen sowie Schloss Bran (dt. Schloss Törzburg), ebenfalls in Siebenbürgen, das als „touristische Heimat“ des Grafen Dracula gilt und eine entfernte Ähnlichkeit zum fiktiven Schloss aus dem gleichnamigen Roman des Grafen aufweist. Das Schloss war überwältigend und es gab viele interessante „Geheimgänge“, die z.B. in Bibliotheken mündeten. Während der Schlossbesichtigung habe ich mich unsagbar glücklich gefühlt und der Graf kam natürlich mit – als T-Shirt. Damit ist dieser Punkt von meiner Bucket-Liste abgehakt!

Bildschöne Landschaften

Die atemberaubenden Landschaften zeigen die Vielfältigkeit des Landes. Gerade die Landschaften der Karpaten, das Ceahlăuer Gebirge und die Schluchten (z.B. die Bicaz Schlucht). Der Nationalpark Ceahlău streckt sich über eine Fläche von 8.396 Hektar und beherbergt eine artenreiche Flora und Fauna. Man kann unzählige Wanderungen machen und auch wir waren an zwei ereignisreichen Tagen dort unterwegs. Es ist aber auch Vorsicht geboten, denn man kann eine mögliche Begegnung mit Bären nicht ausschließen. Kommt man in so eine Situation wird geraten:  Laut Singen, kleine Glöckchen am Rucksack tragen und generell durch Geräusche den Bären in die Flucht treiben.

 

Als ultimatives Highlight der Reise haben wir die Überquerung der transsilvanischen Alpen – die Transfăgărășan (dt. Transfogarascher Hochstraße) – gekrönt. Der Pass, der das möglich macht, ist nur vier Monate im Jahr (Juli-Oktober) geöffnet. Durch etwas Glück war die Passstraße während unserer Reise im Juni kurzfristig geöffnet. Die Strecke von Sibiu nach Arges, also von Norden nach Süden, war ca. 150 Kilometer lang. Der spannende Teil, der sich durch die wunderschöne Landschaft schlängelt, misst 90 km. Sie wird als eine der schönsten Passstraßen bezeichnet.

Ein Zufall, der mit einer privaten Schlossführung endet

Der Besuch der Kemény Burg stand eigentlich nicht auf unserem Programm und auch mit einer privaten Führung haben wir während unserer Reise nicht gerechnet. Das beides zusammen stattfand, bestand aus Zufall, Glück und Palinkas (Nationalgetränk/Obstler, der häufig selbstgebraut wird). So begegneten wir einem Herren auf der Suche nach einem Restaurant und kamen ins Gespräch. Er erzählte, dass er Historiker sei und Schlossführungen durch das Kemény Castle anbietet. Nach einem tollen Abend und einigen Palinkas, durften wir am nächsten Tag das Schloss mit ihm besichtigen. Über dem Ort Brâncoveneşti steht stolz das Schloss Kemény der gleichnamigen Familie mit seinen hohen Mauern, die eine jahrhundertealte Geschichte symbolisieren.

Gastfreundschaft und Herzlichkeit überall wo man hingeht

Rumänien besticht nicht nur durch atemberaubende Landschaften, sondern auch durch viel Herzlichkeit und Gastfreundschaft. Auch eine zufällige Begegnung endet in einem Gespräch, wo auch schnell mal mit dem Nationalgetränk Palinka zusammen angestoßen wird. Genau diese Erfahrungen sind für mich so wertvoll. Reisen bedeutet für mich in andere, spannende Welten eintauchen, Menschen, Kulturen und Bräuche kennenlernen.

Eine klare Reiseempfehlung

Wer einen Ort besuchen möchte, in dem Moderne und Tradition koexistieren, die Gastfreundschaft der Menschen zum Erlebnis wird, bildschöne Landschaften zum Tagesprogramm gehören – aber auch Grafen, die als Untote ihr Unwesen treiben, erleben will, der ist in Rumänien genau richtig!

Viel Spaß und liebe Grüße

Nicole

Redaktion: Hatice Türköz

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