
Grüne Weihnachten
Einfache Ideen für nachhaltige Feiertage
Weihnachten ist das Fest der Freude. Doch leider auch des Überkonsums. Verpackungsmüll, kurzlebige Geschenke und Plastikdekorationen verursachen zusätzliche Umweltbelastungen. Mit kreativen Ideen und einfachen Tipps lässt sich das Fest jedoch auch nachhaltig gestalten, ohne dass der Zauber verloren geht.
Weihnachten belastet die Umwelt stärker, als vielen bewusst ist – zum Beispiel durch den Transport von Millionen Geschenken. Was glauben Sie, wie hoch ist die Umweltbelastung an Weihnachten?
Testen Sie hier ihr Wissen:
Wie viele Pakete wurden 2024 in Deutschland zur Weihnachtszeit ausgeliefert?
Wie viele Tonnen Verpackungsmüll kamen 2022 in deutschen Haushalten zusammen?
Umweltbewusst Weihnachten zu feiern ist allerdings einfacher, als man denkt. Schließlich passt Nachhaltigkeit perfekt zu den Werten von Weihnachten: bewusster leben, sich auf das Wesentliche konzentrieren und Materialismus hinterfragen. Dabei geht es nicht um Perfektion oder Verzicht, sondern um kleine Dinge, die eine große Wirkung haben können.
So gelingen umweltbewusste Festtage
Nachhaltige Geschenkverpackung

Kaum ist das Geschenk ausgepackt, wird aus dem bunten Papier wertloser Müll. Oft landet es direkt im Abfall, dabei lässt es sich nicht nur mehrfach verwenden, sondern es gibt auch viele langlebige Alternativen. Ob Geschenktüten, Stoffbeutel oder Tücher: Sie alle können wiederverwendet werden. Besonders elegant ist das japanische Furoshiki, ein quadratisches Tuch, das sich vielseitig einsetzen lässt. Mit verschiedenen Wickeltechniken können damit sogar Geschenke verpackt werden, die in Papier schwer einzuwickeln sind.
Events

Nachhaltigkeit bedeutet nicht, auf spannende Geschenke zu verzichten. Statt Dinge zu verschenken, die schnell im Müll landen, sind Events, Ausflüge oder Konzerttickets eine wunderbare Alternative. Anstelle von verstaubten Büchern oder ungetragenen Socken schenkt man damit unvergessliche Erlebnisse, die lange in Erinnerung bleiben und von denen nicht nur Beschenkte etwas haben.
Second-Hand

Auch Second-Hand muss nichts Negatives bedeuten – im Gegenteil. Geschenke aus zweiter Hand können etwas ganz Besonderes sein, wie ein einzigartiger Flohmarktfund. Zum Beispiel Elektronik ist gebraucht oft eine gute Wahl. Durch sogenannte Refurbished-Programme lassen sich beispielsweise Smartphones vollständig aufbereitet und gewartet kaufen – sogar mit Garantie! Das schont nicht nur das Weihnachtsbudget, sondern sorgt auch dafür, dass wertvolle Ressourcen effizienter genutzt werden.
Wichteln
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Haben Sie schon mal die Tradition des Wichtelns ausprobiert? Laut einer Umfrage zum Thema Weihnachtstradition haben 19% der Deutschen im Jahr 2024 gewichtelt. Die Ursprünge des Wichtelns führen nach Schweden zurück ins 19. Jahrhundert, wo der Brauch als „Julklapp“ bekannt ist. „Jul“ heißt im Schwedischen „Weihnachten“ und „klapp“ bedeutet „Klopfen“.
Der Legende nach verteilten Wichtel in der Weihnachtszeit heimlich kleine Geschenke an die Menschen und klopften an die Tür. Gemäß dieser Tradition werden die Teilnehmer*innen seitdem selbst zu Wichteln und beschenken eine andere Person, die sie zuvor zugelost bekommen haben. Dabei ist das Losen selbst schon ein großer Spaß und die Überraschung für die Beschenkten umso mehr. Dadurch, dass man sich in der Familie oder Gruppe auf eine Person und ein Geschenk fokussiert, schont Wichteln nicht nur die Nerven und den Geldbeutel, sondern trägt auch zur Nachhaltigkeit bei, indem ungewollte Geschenke aber auch der Überfluss vermieden werden.
Weihnachtsbaum-Alternativen

Weihnachtsbäume sind zwar nicht das größte Umweltproblem zu Weihnachten, aber sie stehen symbolisch für eine Wegwerfgesellschaft, in der ein Baum gefällt wird, nur um ein paar Tage lang das Wohnzimmer zu verschönern. Ein selbstgebastelter Baum aus Stöcken und Seilen, den man an die Wand hängen kann, ist eine kreative und nachhaltige Alternative. Weihnachtsschmuck lässt sich daran ebenso anbringen.
Auch aus alten Büchern lassen sich in kurzer Zeit beeindruckende Bäume basteln. Wer jedoch nicht auf den Duft von Tannennadeln verzichten möchte, kann auf einen ökologisch angepflanzten, regionalen Weihnachtsbaum umsteigen oder einen Baum im Topf wählen, der nach den Feiertagen wieder eingepflanzt werden kann.
Nachhaltige Weihnachts-Dekoration

Ein nachhaltiger Weihnachtsbaum ist natürlich nur ein Anfang. Statt Plastiklametta sollte beispielsweise umweltfreundliche Dekoration verwendet werden. Zum Beispiel mit einer Tannenzapfengirlande! Sie passt nicht nur perfekt zu Weihnachten, sondern kann auch individuell verziert werden.
Auch aus alltäglichen Gegenständen lassen sich oft schöne Bastelideen umsetzen – besonders für Kinder eine tolle Aktion. Denn so ein Christbaum ist wirklich einzigartig! Es lohnt sich auch, die Lichterketten auf LEDs umzurüsten, da der geringere Stromverbrauch einen großen Unterschied macht.
Nachhaltiges Weihnachtsessen

Das Weihnachtsessen ist für viele das Highlight der Festzeit. Es ist eine Zeit für Genuss und sinnliches Beisammensein mit den Liebsten. Ein Problem, was allerdings jede*r kennt: Nach dem Essen bleibt oft einiges übrig und landet schlimmstenfalls in der Tonne. Strukturiertes Einkaufen nach Anzahl und Vorlieben der Gäste kann unnötige Verschwendung verhindern.
Auch die Herkunft der Zutaten macht viel aus: Durch saisonale, Bio oder Fairtrade Lebensmittel kann man einiges bewirken. Rotes Fleisch ist für viel mehr Emissionen verantwortlich als beispielsweise Geflügel, daher kann schon das Reduzieren der Fleischgerichte oder die Wahl eines vegetarischen Hauptgangs einen großen Unterschied machen. Auch Hülsenfrüchte sind eine hervorragende Protein- und Ballaststoffquelle und sehr viel umweltfreundlicher in der Herkunft als Fleisch.
Nachhaltig reisen
Zur Weihnachtszeit legen deutsche Haushalte durchschnittlich 410 Kilometer zurück, um zu Familie oder Freunden zu gelangen. Obwohl jeder weiß, dass an Weihnachten, die Straßen voll sind, entscheiden sich 87 Prozent der Deutschen für die Fahrt mit dem Auto. Tatsächlich ist der 24. Dezember der beliebteste Reisetag. Den persönlichen CO2-Fußabdruck könnte man jedoch mit Busreisen oder Mitfahrgelegenheiten, vor allem mit Elektroautos verbessern. Noch ökologischer gelingt dies mit der Bahn. Immerhin verzeichnete die Bahn über die Festtage 2024 einen Rekord von 4,9 Millionen Fahrgästen. Dabei ist es ratsam frühzeitig die Reise zu planen und mit dem Kauf des Zugtickets eine Sitzplatzreservierung zu erwerben. Und dann heißt es „Driving home for Christmas“.




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