Thema: Finanztipps | Datum: 15.09.2023

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Geldanlage fürs Kind

Führerschein, Ausbildung, eigene Wohnung – Kinder kosten Geld und je älter die Kinder, desto größer die Wünsche. Aber wie können Eltern, Großeltern und andere Verwandte sinnvoll für den Nachwuchs sparen? Wir haben bei Nadine Salmon, Senior Vermögensberaterin bei der TARGOBANK in Rastatt und selbst zweifache Mutter, nachgefragt. Ihr Rat: frühzeitig anfangen, konsequent dranbleiben und realistische Ziele setzen.

Nadine Salmon, Senior Vermögensberaterin bei der TARGOBANK in Rastatt

Frau Salmon, Sie haben selbst zwei Kinder, was ist das Wichtigste beim Thema Geldanlage für den Nachwuchs?

Klar, Eltern haben natürlich in der ersten Zeit nach der Geburt sehr viele andere Dinge im Kopf, vor allem beim ersten Kind. Da hat das Thema Finanzen nicht immer höchste Priorität. Und trotzdem sage ich ihnen: Das A und O ist es, so früh wie möglich mit dem Sparen zu beginnen. Manche Eltern überlegen sich erst zu Ereignissen wie Kommunion oder Konfirmation, wie sie das geschenkte Geld am besten für Ihre Kinder anlegen. Andere fangen aber auch früh an, weil sie das Geld anlegen möchten, das sie zur Geburt von Verwandten bekommen haben. Großeltern sind oftmals sehr vorausschauend. Viele kommen schon vor der Geburt zu uns in die Filiale, weil sie gerne für die großen und kleinen Wünsche ihrer Enkelkinder sparen möchten. Eine gute Idee für Eltern ist, einen Teil des Kindergeldes für die regelmäßige Geldanlage zu nutzen. Und wichtig ist auch, sich realistische Ziele zu setzen: Eine Eigentumswohnung fürs Kind zum Studium – das geht natürlich nicht mit einer monatlichen Sparrate von 25 Euro…

Sie müssen den Kundinnen und Kunden also die richtigen Fragen stellen…

Ganz genau. Am Anfang einer guten Beratung steht immer die Frage nach den Wünschen der Kund*innen: Wie viel Geld können sie monatlich fürs Sparen entbehren? Über welchen Zeithorizont sprechen wir? Soll am Ende eine bestimme Summe zusammenkommen? Beim Sparen für den Nachwuchs ist das Ziel meist langfristig, trotzdem möchten meine Kund*innen flexibel bleiben, zum Beispiel was den genauen Zeitpunkt der Nutzung angeht. Unsere Empfehlungen sind also immer individuell: Abhängig von der Risikoneigung, dem eigenen Ziel und Zeithorizont und den persönlichen Rahmenbedingungen unserer Kundinnen und Kunden finden wir in der Beratung die passenden Produkte.

Klassische Sparprodukte wie Tages- oder Festgeld bringen zwar wieder etwas Rendite – gleichzeitig ist die Inflation sehr hoch. Wozu raten Sie Ihren Kund*innen aktuell?

Das Sparschwein taugt höchstens fürs Taschengeld der Kinder. Für kurzfristigere Anschaffungen wie ein Fahrrad, ein neues Bett oder den ersten Schulranzen ist ein Junior-Sparkonto besser geeignet. Wenn man seinen Kindern einen finanziellen Startschuss zur Volljährigkeit oder nach Schulabschluss ermöglichen möchte, bieten sich Investment-Sparpläne an. Dabei legen Sie typischerweise regelmäßig einen bestimmten Betrag in Aktien-, Renten oder Mischfonds an. Auch viele Exchange Traded Funds (ETFs) sind inzwischen sparplanfähig. Dafür kann man als Erwachsener zum Beispiel ein eigenes Depot eröffnen. Möglich ist aber auch ein Junior-Depot, das auf den Namen des Kindes läuft und damit mit eigenem Freibetrag und besonders günstigen Konditionen punktet.

Meist rate ich zu einer Kombination aus mehreren Produkten. Auch einige Versicherungsprodukte wie unsere Investment-Rente, die Privat-Rente Index Flex und die Privatrente Komfort für Kids können eine sinnvolle Ergänzung sein. Diese sehr flexiblen Produkte können Kinder, sobald sie volljährig sind, auch selbst weiterführen – für einen Hauskauf in der Zukunft oder die eigene Altersvorsorge zum Beispiel. Der Vertrag liegt bei den Eltern oder Großeltern, die versicherte Person ist das Kind. Die Versicherungsnehmerinnen oder Versicherungsnehmer können entscheiden, wann das Kind den Vertrag bekommt, das muss nicht sofort mit 18 Jahren sein.

Fürs Taschengeld ok, für größere Beträge aber keine gute Geldanlageoption: das Sparschwein.

Worauf muss ich bei einem Investment-Sparplan achten?

Wichtige Kriterien bei jeder Geldanlage sind Laufzeit, Kündigungsfristen, Verfügbarkeit des Geldes, Flexibilität und natürlich das Risiko. Wir bieten Investment-Sparpläne bereits ab 25 Euro im Monat, ETF-Sparpläne gibt es ab 50 Euro im Monat. Sie können die Sparrate jederzeit anpassen, kurzfristig ändern oder sogar aussetzen.

Einer der wichtigsten Tipps, den ich geben kann, ist folgender: Fangen Sie frühzeitig mit dem Sparen an. Auch überschaubare Sparbeträge läppern sich über die Jahre, dann kann man schon mit recht kleinen Beträgen langfristig viel erreichen. Außerdem verspielt man einen Großteil des Zinseszinseffekts und macht es sich dadurch schwerer, bis zur Volljährigkeit des Kindes einen ansehnlichen Betrag anzusparen. Wichtig ist außerdem, dass Sie dranbleiben und wirklich kontinuierlich einzahlen.

Und wie sieht es mit den Risiken aus?

Selbstverständlich unterliegen auch Sparpläne den Kursschwankungen des Marktes. Diese können sowohl positive als auch negative Auswirkungen auf Ihre Kapitalanlage haben – bis hin zum Totalverlust. Wertpapiere unterliegen zudem dem Sondervermögen und sind nicht innerhalb der Einlagensicherung abgesichert. Bei einem Anlagehorizont von mehreren Jahren sind die Risiken von Kursschwankungen überschaubar und es lassen sich gute Renditen erzielen.

Bei gleichbleibender Sparrate sorgt bei Fonds-Sparplänen der so genannte „Cost-Average-Effekt“ dafür, dass bei niedrigen Kursen mehr Anteile gekauft werden als bei hohen Kursen. Die Ausführung von ETF- und Aktien-Sparplänen kann bei uns jeweils nur in ganzen Stücken erfolgen. Da der Kurswert eines Stückes zum Ausführungszeitpunkt nicht feststeht, kann die Belastung des Gegenwertes auf dem Girokonto des Kunden stark schwanken.

Grundsätzlich gilt – mehr Rendite gibt es nur bei einem höheren Risiko. Bei der Auswahl des richtigen Fonds lassen Sie sich am besten von Fachleuten beraten.

Und noch ein letzter Tipp zum Schluss: Seien Sie kein Vogelstrauß. Einmal abschließen und dann den Kopf in den Sand stecken ist keine gute Strategie bei der Geldanlage. Besser ist es, regelmäßig zusammen mit uns in der Vermögensberatung zu überprüfen, ob die ausgewählten Produkte nach wie vor passen oder eventuell etwas umgeschichtet werden soll.

Vereinbaren Sie einen Beratungstermin!

Sie haben Fragen rund um das Thema Sparen für den Nachwuchs? Dann lassen Sie sich in einer unserer Filialen beraten:

TARGOBANK Online-Terminvereinbarung

Redaktion: Sonja Glock

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