Thema: Finanztipps | Datum: 16.02.2024

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Wie man Falschgeld erkennt

Münzen und Scheine sind in Deutschland nach wie vor beliebt: Zwar werden Karte und Smartphone an der Kasse immer häufiger genutzt. Im europäischen Vergleich steht Deutschland damit nach wie vor im hinteren Mittelfeld. Das birgt auch Gefahren. Im vergangenen Jahr erhöhte sich die Zahl der sichergestellten Euro-Blüten im Vergleich zum Vorjahr– deshalb lohnt es sich weiterhin, beim Bargeld genauer hinzuschauen…

Der Volksmund nennt unaufrichtige Menschen gerne „falsche Fuffziger“. Die Bezeichnung geht auf die Mitte des 19. Jahrhunderts zurück und wurde für gefälschte preußische 50-Taler-Scheine gebraucht, die damals von einer Berliner Bande in Umlauf gebracht worden waren; später bezog sich der Begriff auf nachgemachte Fünfzig-Pfennig-Münzen.

Und auch heute sind die „falschen Fuffziger“ besonders begehrt. Laut Statistik der Bundesbank waren 2023 in der Bundesrepublik rund 38 Prozent der nachgemachten Euro-Scheine Fünfziger. Die Anzahl der sichergestellten Fälschungen erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um 28,2 Prozent. Seit 2016 geht der Trend bei Falschgeld allerdings zurück. Insgesamt bleibt das Falschgeldaufkommen weiter auf niedrigem Niveau mit weiterhin geringem Risiko für die Bürgerinnen und Bürger. Die Einführung neuer Geldscheine stellt die Fälscher offenbar vor größere Probleme.

Geldscheine sind mehrfach gesichert

„Kippen, fühlen, sehen“ ist der Schlüssel zur Erkennung von Falschgeld, denn auf modernen Euro-Noten sind Sicherheitsmerkmale hinterlegt, die Fälschungen bei genauer Betrachtung gut erkennbar machen. Auf jedem Geldschein, der seit 2013 gedruckt wurde, befindet sich ein Hologramm mit dem Porträt der Europa. Wenn der Schein gekippt wird, erscheint es im silbernen Streifen am Rand. Außerdem befindet sich in dem Streifen ein Euro-Zeichen und der Nennwert des Scheins ist zu erkennen. Das Porträt der Europa erscheint zudem als Wasserzeichen. Schließlich gibt es eine sogenannte Smaragdzahl, auf der sich beim Kippen ein Lichtbalken auf und ab bewegt. Die Zahl verändert ihre Farbe von Smaragdgrün zu Tiefblau. Fälscher konzentrieren sich meistens bei der Nachahmung auf ein oder wenige Sicherheitsmerkmale, sodass bei der Prüfung immer mehrere Merkmale einbezogen werden sollten.

Der 2017 neu eingeführte 20-Euro-Schein enthält noch ein weiteres Sicherheitsmerkmal: Im Hologramm befindet sich ein sogenanntes Porträt-Fenster. Wird der Geldschein gegen das Licht gehalten, wird das Fenster durchsichtig. Das Europa-Porträt ist dann auf beiden Seiten des Geldscheins sichtbar.

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Münzen werden zwar seltener gefälscht, aber auch hier gibt es Möglichkeiten, einen falschen von einem echten Taler zu unterscheiden. Am ehesten lässt sich die Echtheit der Stücke auf ihrem Rand überprüfen. Während echte Euro-Münzen scharfe Konturen und ausgeprägte Details besitzen, haben Fälschungen oft eher weiche Übergänge und narbige oder fleckige Flächen. Die Schrift darauf sollte klar geprägt und die Riffelung gleichmäßig sein. Bei Fälschungen sind sie oft unsauber und schwammig. Außerdem sind falsche Münzen häufig leichter als echte. Auch Flecken auf der Münze oder eine ungewöhnliche Färbung können Hinweise auf eine Fälschung sein. Grobe Abweichungen bei Format, Farbe oder Bildelementen gibt es eher selten. Erst die nähere Betrachtung, die Überprüfung an Hand der Sicherheitsmerkmale, macht eine Unterscheidung möglich. 2023 wurde deutlich mehr falsches Kleingeld aufgegriffen als 2022. Innerhalb eines Jahres stieg die Anzahl von falschen Münzen um 58 Prozent, der größte Anteil davon waren Zwei-Euro-Stücke.

Die Sicherheitsmerkmale des 2017 neu eingeführten 50-Euro-Scheins sind die gleichen, wie bei den sich bereits auf dem Markt befindenden neuen Fünfern, Zehnern und Zwanzigern: Europa-Porträt auf beiden Seiten, Porträt-Fenster im Hologramm und Durchsichtigkeit bei Licht. Mit diesen Neuerungen könnte auch der „falsche Fuffziger“ bald Geschichte sein. Die Anzahl der 50-er Fälschungen hat sich letztes Jahr bereits fast halbiert. Auch auf die steigende Anzahl an 100-, 200- und 500-Euro-Fälschungen reagierte die Europäische Zentralbank (EZB) mit der Einführung neuer 100- und 200-Euro-Scheine im Mai 2019 und komplettierte damit die zweite Euro-Banknotenserie, die Europa-Serie. Bereits Ende des Jahres 2018 beschloss die EZB den 500-Euro-Schein abzuschaffen. In Umlauf befindliche Banknoten bleiben aber gültige Zahlungsmittel.

Polizei sofort informieren

Grundsätzlich gilt: Benachrichtigen Sie sofort die Polizei, wenn Sie Falschgeld erhalten. Stecken Sie die Scheine in einen Briefumschlag oder in eine Papiertüte. Das Falschgeld sollte von so wenigen Personen wie möglich angefasst werden, damit die Fingerabdrücke des Täters nicht vernichtet werden.

Bei der Weiter- oder Rückgabe von Falschgeld können Sie sich genau wie bei der Herstellung von Falschgeld strafbar machen. Für Falschgeld gibt es außerdem keinen Ersatz. Falsche sowie als falsch verdächtige Scheine und Münzen sind bei der zuständigen Filiale der Bundesbank einzureichen.

 

Weitere Informationen

Die Bundesbank pflegt eine ausführliche Internetseite rund um das Thema Falschgeld.

Bildquellen: ©Schlierner - Adobe Stock

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