Erholen statt Ärgern
Acht Tipps für eine entspannte Urlaubsreise
Auf diese Reise haben Sie sich das ganze Jahr über gefreut. Sie haben geplant, gesucht – und vermutlich längst gebucht. Und wahrscheinlich haben Sie sich vorgenommen, an alles zu denken. Was sich vor der Abreise regeln lässt, damit unterwegs alles möglichst rund läuft, haben wir in den folgenden acht Tipps zusammenzutragen.
Wer glaubt, dass die Strafen für zu schnelles Fahren, Falschparken oder Fahren unter Alkoholeinfluss in Deutschland hoch ausfallen, wird staunen, wie Länder wie Österreich, Frankreich oder die Niederlande mit Verkehrssündern umgehen. Schon mittelschwere Tempoüberschreitungen sind mit Bußgeldern in hohen dreistelligen, teils vierstelligen Eurobeträgen belegt. Drakonische Strafen drohen in vielen Ländern bei Rotlichtverstößen und Telefonieren mit dem Handy am Steuer. In Italien riskiert man, dass das Fahrzeug beschlagnahmt wird, wenn man die Strafe nicht sofort begleichen kann. In der Schweiz zum Beispiel ziehen Radarwarner im Navi eine Strafe von 325 Euro nach sich. Um diesen Stress und Ärger zu vermeiden, hält man sich am besten einfach an die geltenden Verkehrsregeln
Der Louvre in Paris, der Tower in London, der Petersdom in Rom – wer die Highlights an seinem Reiseziel besichtigen will, sollte dafür ein ausreichendes Zeitbudget – auch für das oft unvermeidliche Stehen in der Warteschlange – einplanen. Meistens ist es besser, sich von Anfang an auf wenige herausragende Sehenswürdigkeiten zu konzentrieren, als durch eine „vollständige“ Sightseeing-Tour zu hasten. Beachten Sie dabei auch, dass Tickets für gefragte Sehenswürdigkeiten in der Regel vorab gebucht und Timeslots eingehalten werden müssen – so etwa für den Eiffelturm in Paris, den Fernsehturm in Berlin oder das Schloss Neuschwanstein. In der Hochsaison ist es praktisch unmöglich, diese Orte ohne gültiges Onlinetickets zu besichtigen.
Durch die Gewöhnung ans Online-Shopping und das damit verknüpfte Widerrufrecht, das Verbraucherinnen und Verbraucher bei allen Einkäufen im Internet genießen, empfinden wir das Zurückgeben oder Umtauschen aller Art von Waren als ganz normal. Möglich ist das auch in vielen Läden des Einzelhandels – zumindest in Deutschland. Dazu sollte man jedoch wissen, dass der Umtausch im Laden in der Regel ein Kulanzangebot des Händlers ist. Anders als beim Online-Shopping besteht also nicht immer ein Anspruch darauf, einen Artikel zurückgeben oder umtauschen zu können. Ob ein Händler diese Kulanz einräumt, muss also bei jedem Einkauf erst erfragt werden – und das gilt ganz besonders für Auslandsreisen. Etwas umtauschen zu können, ist also keine Selbstverständlichkeit.
Ein überschaubarer Betrag an Bargeld in der Landeswährung gehört zweifellos ins Reiseportemonnaie. Dabei es am besten, die Fremdwährung direkt am Geldautomaten im Urlaubsland zu besorgen, was in der Regel günstiger ist als die Angebote der Wechselstuben. Wer mitgenommenes Bargeld vor Ort tauschen will, sollte dies unbedingt bei einer Bank oder gegebenenfalls auch bei einer offiziellen Wechselstube tun. Grundsätzlich abzuraten ist von Kiosken, Marktständen oder Händlern auf der Straße, die oft deutlich ungünstigere Wechselkurse zugrundelegen.
Weil Urlaubsreisende leider immer auch Taschendiebe und Trickbetrüger anziehen, gilt aus Sicherheitsgründen die Devise: Je weniger Bargeld im Urlaubsportemonnaie, desto besser!
Am besten befindet sich darin etwas Bargeld, die Debitkarte und eine Kreditkarte. Das Bargeld sollte für ein Taxi, ein Essen oder eine Übernachtung ausreichen – höhere Beträge bedeuten ein unnötiges Verlust- oder Diebstahlrisiko. Neben der Debitkarte ist auch die Kreditkarte oft praktisch für die Bargeldabhebung im Ausland. Vergessen Sie nicht, sich den Karten-PIN einzuprägen und die Notrufnummern für eine schnelle Kartensperrung abzuspeichern.
Unvorhergesehenes ereignet sich leider oft – und kann den Urlaub erheblich beeinträchtigen oder sogar unmöglich machen. Versicherungen können zwar nichts ungeschehen machen, helfen Ihnen aber immerhin dabei, nicht noch auf hohen Kosten sitzen zu bleiben. Besonders praktisch ist es, wenn eine für die Urlaubsreise geeignete Versicherung bereits im Leistungsumfang der Kreditkarte enthalten ist. Typische Optionen sind etwa eine Reiserücktrittsversicherung oder eine Reisegepäckversicherung. Sehr interessant sind auch Karten, die eine Haftpflichtversicherung fürs Ausland, eine Auslandskrankenversicherung oder eine Vollkaskoversicherung für Mietwagen beinhalten. Prüfen Sie vor Buchung oder spätestens vor Antritt der Reise, welche Leistungen Ihre Karte enthält – und ob es hier womöglich noch Nachbesserungsbedarf gibt.
Sehr komfortabel, aber nicht ohne Risiko ist die Nutzung von frei zugänglichen WLAN-Netzen in Hotels und Restaurants. Gerade im Urlaub, fern vom heimischen Internet-Zugang, kommen solche Hotspots wie gerufen. Das Tückische: Die meisten dieser WLAN-Netze sind nicht verschlüsselt. Das kann dazu führen, dass Hacker Schadsoftware auf Ihrem Gerät installieren und so Ihre Daten wie gespeicherte Passwörter oder Kreditkartendaten ausspähen. Der dadurch drohende Schaden kann immens sein. Deshalb sollten Sie sich nur mit sicheren Netzwerkem verbinden, für die Sie vom Hotel oder Restaurant ein Passwort oder einen Zugangscode erhalten. Nutzen Sie die Firewall Ihres Geräts und deaktivieren Sie das automatische Verbinden mit Hotspots.
Roaming-Gebühren gehören in Europa, genauer gesagt: in der EU eigentlich der Vergangenheit an. Seit 2017 dürfen keine höheren Kosten berechnet werden, als man in seinem nationalen Tarif bezahlt. Wichtig zu wissen wenn man nach Großbritannien, in die Schweiz oder in die Türkei reist: Dort muss weiter mit Roaming-Gebühren gerechnet werden. Und es gibt einen weiteren Bereich, in dem die EU-Roaming-Verordnung nicht greift: Auf Fähren und Schiffen! Dort lässt sich das Handy ausschließlich über das jeweilige Bordfunknetz zum Telefonieren nutzen, dabei werden die Daten über einen Satelliten geleitet, so dass in der Regel hohe Kosten entstehen. Das gilt sowohl für Gesprächsminuten, Messenger-Dienste und Datenvolumen. Am besten informieren Sie sich vor der Reise bei Mobilfunkanbieter und Reederei. Ist man nur für eine überschaubare Zeit auf der Fähre, stellt man das Handy am besten auf „Flugmodus“.
Kommentare
Sie müssen angemeldet sein, um diesen Artikel zu kommentieren