
Einsatz für Chancengleichheit
TARGOBANK als Wegbereiter von der Förderklasse zur Berufsausbildung
Die Erfahrungen von Ibrahima, der ein Schülerpraktikum in der TARGOBANK Filiale Eschweiler absolvieren durfte, haben nicht nur seinen weiteren Weg maßgeblich geprägt, sondern auch Filialleiter Dirk Engels und sein Team nachhaltig bereichert.
Jungen Menschen Türen öffnen und zum Beispiel durch ein Schülerpraktikum Einblick in die Bankenwelt und in die Abläufe in den Filialen zu gewähren ist Teil unserer Nachwuchsförderung. Der Einsatz der Mitarbeiter*innen in der Filiale Eschweiler ging jedoch weit darüber hinaus und ist beispielhaft für gelebte Vielfalt, Integration und gesellschaftliche Verantwortung bei der TARGOBANK.
Potenzial erkennen und Chancen bieten
Als Dirk Engels, Filialleiter der TARGOBANK Eschweiler, im April dieses Jahres eine Bewerbung für ein Schülerpraktikum in den Händen hielt, erkannte er unmittelbar die Einzigartigkeit des Bewerbers. Das große Interesse und das überragende Zeugnis eines Schülers der Internationalen Förderklasse des Berufskollegs Eschweiler stach unter der Vielzahl an Bewerbungen heraus. Bei dem nachfolgenden persönlichen Bewerbungsgespräch bestätigte sich der erste Eindruck von Ibrahima als freundlicher, aufgeschlossener junger Mann, der mit seiner Neugier und großer Lernbereitschaft fest entschlossen war, das Team im Filialalltag zu unterstützen. Somit erhielt Ibrahima die Chance, ein dreiwöchiges Schülerpraktikum bei der TARGOBANK zu absolvieren.
Was ist eine internationale Förderklasse?
Die internationale Förderklasse richtet sich gezielt an geflüchtete Jugendliche, die erstmals eine deutschsprachige Schule besuchen und nicht über die erforderlichen Sprachkenntnisse für die erfolgreiche Teilnahme am Unterricht in einer Regelklasse verfügen. Durch den Besuch einer internationalen Förderklasse an einem Berufskolleg erhalten die Schüler*innen die notwendigen Kenntnisse, Kompetenzen und Fertigkeiten, um für eine berufliche Erstausbildung oder Erwerbstätigkeit vorbereitet zu werden. Dabei stellen Praktika einen wichtigen Bestandteil der beruflichen Orientierung dar.
Mit Herz und Wissensdrang im Praktikum
Am 11. Juni 2025 startete Ibrahima sein Praktikum in der Filiale Eschweiler. Ihm zur Seite stand Kundenberaterin Sandra Sawall als Praktikumspatin, die ihn mit großer Freude begleitete und ihm täglich neue Aspekte des Filialalltags vermittelte. „Ich erlebte ab der ersten Minute einen engagierten, hilfsbereiten und wissensdurstigen jungen Menschen, der ohne Hemmungen mit unseren Kund*innen ins Gespräch ging“, erinnert sich Sandra Sawall. Bereits zu Beginn des Praktikums lernte Ibrahima die Funktionsweisen der Geld- und Serviceautomaten kennen und half kurz darauf aus eigenem Antrieb hilfesuchenden Kund*innen im Foyer bei ihren Anliegen. Somit konnte er die Kolleg*innen der Filiale im Kundenservice unmittelbar unterstützen. Filialleiter Dirk Engels schwärmt: „Ibrahimas Auffassungsgabe und seine Umsetzungsgeschwindigkeit vom Erlernten war einfach beeindruckend!“
Während seiner Praktikumszeit erhielt Ibrahima Einblick in alle Aufgaben rund um den Arbeitsplatz eines Service-Mitarbeitenden und war in sämtliche Beratungsanlässe eingebunden. Er sammelte Erfahrungen in Serviceterminen, lernte die Prozesse von Kontoeröffnungen kennen und war bei Kreditvergaben mit Kund*innen im Side-by-Side des Beratenden anwesend. „Es war schön zu sehen, wie akribisch Ibrahima seine Praktikumsmappe geführt und jede Gelegenheit genutzt hat, beim Filialteam nachzufragen, um sein Wissen zu vertiefen“, fasst Sandra Sawall seine Arbeitsweise zusammen.

In Gesprächen mit den Kolleg*innen ging es jedoch nicht nur um die Vermittlung von fachlichen Kenntnisse sondern auch um den kulturellen Austausch. Denn Ibrahima gewährte dem Team Einblicke in sein Leben, seine Herkunft, und die Traditionen, mit denen er in Guinea aufwuchs. Gleichzeitig teilte er seine Sorgen in Hinblick auf seine ungewisse Zukunft und sein Bleiberecht in Deutschland mit. Dadurch entstand eine besondere Bindung zwischen dem Praktikanten und den Filialmitarbeitenden der Zweigstelle Eschweiler und ein Wettlauf gegen die Zeit.
Denn gegen Ende des Praktikums erfuhr Ibrahima, dass sein Asylantrag abgelehnt wurde und er Deutschland verlassen müsse, sofern er nicht kurzfristig eine Ausbildung beginnen würde. Sehr zum Bedauern des Eschweiler Filialteams konnte die TARGOBANK Ibrahima keinen Ausbildungsplatz anbieten, da seine Deutschkenntnisse für das erfolgreiche Verständnis der Ausbildungsinhalte im Unternehmen und der Berufsschule noch nicht ausreichten. Die Kolleg*innen unterstützen ihn dennoch bei seinen Bewerbungen und arbeiteten zusammen mit dem Betreuerteam seiner Wohngruppe an einer Lösung. Dementsprechend schwer fiel allen der Abschied aus der Filiale Eschweiler am letzten Praktikumstag.
Die Herkunft ist (k)eine Hürde
Aufgrund politischer Umstände musste Ibrahima als 16-Jähriger aus Guinea fliehen. In Begleitung seines Onkels erreichte er durch Mitfahrgelegenheiten und lange Fußmärsche das über 3.000 Kilometer entfernte Marokko. Von dort aus machte er sich alleine auf den Weg nach Spanien und schloss sich einer Gruppe an, um nach Deutschland zu gelangen. In Eschweiler fand er Ende September 2022 einen Platz in einer Wohngruppe minderjähriger unbegleiteter Flüchtlinge und stellte mit Hilfe der Sozialarbeitenden einen Asylantrag. Zwischen Januar 2023 und Juni 2025 besuchte er die internationale Förderklasse der Berufsschule Eschweiler, wo er den Hauptschulabschluss erfolgreich und mit sehr gutem Notendurchschnitt meisterte.

Als begeisterter Fußballspieler fand Ibrahima bei SV Falke Bergrath 1924 e.V. gesellschaftlichen Anschluss und einen regelmäßigen sportlichen Freizeitausgleich. Auch dort trug er von Beginn an mit seiner Einsatzbereitschaft zum Mannschaftserfolg bei und motivierte die Teamkollegen nach Niederlagen mit seiner positiven Mentalität.
Brücken bauen für ein Happy End
Das Filialteam aus Eschweiler blieb nach dem Praktikum mit Ibrahima im Austausch und verfolgte seine Suche nach einem Ausbildungsplatz. Erleichtert erfuhren sie, dass Ibrahima nach einigen Bewerbungen und Vorstellungsgesprächen ein Angebot von einem Aachener Logistikunternehmen erhalten hatte, wo er nun eine dreijährige Ausbildung begonnen hat und sich damit eine berufliche Zukunft in Deutschland aufbauen kann. Dennoch möchte Ibrahima seinen Traum von einer Bankausbildung weiterhin verfolgen und ihn eines Tages bei der TARGOBANK verwirklichen. Das Schülerpraktikum war dafür ein gelungener Auftakt. Filialleiter Dirk Engels sagt zufrieden: „Integration ist ein gesamt-gesellschaftlicher Auftrag. Wir freuen uns, dass wir einem jungen, motivierten Menschen mit Migrationshintergrund Perspektiven aufzeigen konnten und ihn auf seinem Weg ins Berufsleben begleiten durften. Wir wünschen ihm alles Gute und freuen uns auf ein Wiedersehen!“



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