Einfach sprechen
Bankwissen für Flüchtlinge
Heute ist Weltflüchtlingstag. Auch Targobanker engagieren sich. Unser Azubi Mert Ismail Odabasi hat im Rahmen eines Integrationsprojekttages seines Berufskollegs unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen erklärt, wie Banking in Deutschland funktioniert. Und dabei auch selbst etwas gelernt.
29. Mai 2018: Als Mert Odabasi morgens die Räume des Friedrich-List-Berufskollegs in Herford betritt, ist er ein wenig aufgeregt. Zusammen mit Azubis anderer Banken soll er heute jugendlichen Flüchtlingen erklären, was sie über das Bankwesen in Deutschland wissen müssen. Er fragt sich, ob er das schafft. Schließlich sind die meisten Schüler der internationalen Klasse erst seit wenigen Monaten in Deutschland und können mit Sicherheit erst wenig Deutsch – kann es da gelingen, sich über manchmal komplexe Bankthemen auszutauschen?
Einfach machen
Die Nervosität weicht auf beiden Seiten schnell der Neugier und dem Interesse aneinander. Um das Kennenlernen der jungen Leute zu erleichtern, beginnt der Tag mit einem gemeinsamen Frühstück. Die 25 Bankazubis sitzen am Tisch mit den 16 Schülern der internationalen Klasse des Berufskollegs – vorwiegend Flüchtlinge aus Syrien, dem Irak und Afghanistan, aber auch Jugendliche aus Italien oder Polen. Für die Schüler stehen täglich Sprache und Integration auf dem Stundenplan – denn ihr Ziel ist es, eine Zukunft in Deutschland zu haben. Wie ernsthaft sie ihr Ziel im Blick haben, wird Mert Odabasi sofort klar. Er erzählt: „Ich war sehr überrascht, wie gut die meisten in der kurzen Zeit schon Deutsch gelernt haben. Sie haben aktiv das Gespräch mit uns gesucht, waren total offen und interessiert. Die Integration in die deutsche Gesellschaft ist ein wichtiges Thema für sie, denn sie alle haben konkrete Pläne für eine Zukunft in unserem Land.“
Banking leicht gemacht
Da zu dieser Zukunft auch Dinge wie ein Girokonto und Wissen über Bankgeschäfte gehören, war das Interesse der Jugendlichen an diesen Themen besonders groß. In den meisten ihrer Herkunftsländer funktioniert Banking nämlich ganz anders – die Hauptrolle spielt Bargeld, digitale Services gibt es kaum. In Deutschland besitzen sie kein Konto und haben oft auch noch nie zuvor eines besessen. Es ist daher sehr schwierig für sie zu verstehen, wie Bankgeschäfte bei uns funktionieren. Für Mert Odabasi eine gute Übung: „In der TARGOBANK bemühen wir uns ja immer, auch komplexere Bankenthemen einfach und verständlich zu kommunizieren. Die Gespräche waren für mich ein super Praxistest!“ Hilfreich war dabei sicher auch, dass die Flüchtlinge sich mit Gleichaltrigen, also auf Augenhöhe, zu allen Themen, die sie interessierten, austauschen konnten. Neben vielen Informationen über Girokonten, Kartenzahlungen und die verschiedenen Banken in Deutschland gehörte zum Projekt auch ein Rundgang durch Bankfilialen, um den Jugendlichen die Hemmung zu nehmen, eine solche zu betreten.
Ziel erreicht
Das Fazit des TARGOBANK Azubis fällt ganz klar positiv aus: „So offen, aufgeschlossen und wissbegierig, wie ich die Jugendlichen erlebt habe, bin ich mir sicher, dass sie gute Chancen auf eine erfolgreiche Zukunft in Deutschland haben.“ Sein Tipp für sie: „Ich habe sie ermutigt, sich ruhig noch viel mehr zu trauen, am öffentlichen Leben teilzunehmen. Sie haben schon so viel gelernt, damit müssen sie sich nicht verstecken.“ Und sein Tipp für zukünftige Bankazubis: „Nehmt unbedingt an solchen Projekten teil, sucht den Kontakt. Die Vorurteile, die ich davor hatte, haben die Jugendlichen absolut widerlegt. Für mich war das eine total positive Erfahrung!“
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