Wie war’s bei der Taekwon-Do WM?
Ein Interview mit Jasmin Ernst
Viele Targobanker haben vor einer guten Woche unserer Kollegin Jasmin Ernst die Daumen für ihre Teilnahme an der Taekwon-Do Weltmeisterschaft gedrückt. Wir haben nachgefragt: Wie ist es gelaufen?
Jasmin, willkommen zurück! Wir alle sind gespannt: Wie war es bei der WM?
Tja, leider habe ich keine Medaille im Gepäck, dafür aber jede Menge neu gewonnene Erfahrungen. Ich war von den Bundestrainern für die WM für die Disziplinen Einzel- und Teamtul (Tul = Formenlauf: festgelegte Techniken werden in vorgegebener Reihenfolge durchgeführt) und Team-Kraftbruch (Zerstören von Kunststoffbrettern mittels Taekwondo-Techniken) nominiert worden. Da ich erst im Februar die Prüfung zum II. Dan abgelegt habe, rechnete ich mir im Einzeltul nicht so große Chancen aus. Meine erste Gegnerin aus Australien besiegte ich zwar klar mit 5:0 Punkten, die nächste Begegnung verlor ich aber leider knapp. Sehr schade!
Und wie lief es bei den anderen beiden Disziplinen?
Auf den beiden Teamdisziplinen lag eigentlich mein Fokus. Deutschland hat gute Teamtul-Läufer, nicht umsonst sind wir 2017 Europameister geworden. Aber manchmal kommt es leider anders als man denkt. Zwei Tage vor dem Wettkampf musste eine Teamkollegin wegen Rückenproblemen ausgewechselt werden. Die Ersatzläuferin musste innerhalb von zwei Tagen alle Bewegungsabläufe einstudieren. Die Schwierigkeit beim Teamtul ist, dass die Bewegungen aller fünf Teammitglieder synchron laufen müssen. Trotz intensiven Trainings schafften wir es leider nur bis zum Viertelfinale und damit auf Platz 5. Die Enttäuschung war bei uns allen sehr groß, denn wir hatten uns durchaus eine Medaille ausgerechnet.
Bei der zweiten Team-Disziplin ging es darum, Bretter mit der Hand und mit dem Fuß zu zerschlagen. Meine Erfolgsquote während der Trainingseinheiten war immer sehr hoch. Sogar wenige Minuten vor Wettkampfbeginn hatte ich im Trainingsraum noch einen Tritt perfekt ausgeführt. Beim Wettkampf selbst habe ich dann ärgerlicherweise den Mittelpunkt der Bretter um wenige Millimeter verfehlt. Meinen beiden Mitstreiterinnen ging es leider genauso. In diesem Moment war die Enttäuschung bei uns allen unfassbar groß. Der Traum von der Medaille war geplatzt.
Wie geht es Dir jetzt?
Natürlich war es mein Ziel, von diesem internationalen Wettkampf mit einer Medaille in der Tasche nach Hause zu kommen, aber Niederlagen gehören halt auch zum Sport. Auch entscheiden Losglück und der subjektive Eindruck der Kampfrichter manchmal über Sieg oder Niederlage. Das ganze deutsche Frauenteam hatte bei dieser Weltmeisterschaft leider sehr viel Pech. Lediglich eine Sportlerin aus dem Frauenteam konnte eine Medaille für sich verbuchen.
Jetzt heißt es für uns alle, nach vorne zu schauen. Mit anderen Worten: Weiter und vor allem noch härter zu trainieren. Aufgeben ist für mich keine Option. Im Oktober findet die Europameisterschaft in Sarajevo, Bosnien und Herzegowina, statt.
Das klingt nach einem guten Plan. Und wir sind uns sicher: Auch dann werden Dir wieder viele Kollegen fest die Daumen drücken!
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