Thema: Menschen | Datum: 21.01.2025

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Stabilitätsanker auf vier Pfoten

Alina Schmidt zählt auf ihre Assistenzhündin.

Seit dem 1. Juni 2024 verstärkt Alina Schmidt das Team des Forderungsmanagements für ungekündigte Produkte in der TARGO Dienstleistungs GmbH (TDG). Immer mit dabei: ihre Assistenzhündin June. Sie hilft der 30-Jährigen dabei, dass sie trotz ihrer Schwerbehinderung durch eine Borderline-Erkrankung den Arbeitsalltag gut bewältigen kann.

Bestimmte Situationen stressen Alina Schmidt aufgrund des Borderline-Syndroms mehr und schneller als andere Menschen. Sie erzählt: „Das kann zum Beispiel ein abendlicher Kneipenbesuch sein, bei dem sich von einer Sekunde auf die nächste ein Gefühl von extremer Überforderung und Panikattacken einstellen. Damit genau das nicht passiert, habe ich June. Sie merkt früher als ich, wenn sich ein plötzlicher Stimmungsumschwung anbahnt und sorgt dafür, dass ich mich rechtzeitig aus der belastenden Situation zurückziehen kann.“ Eine weitere Begleiterscheinung der Erkrankung sind ein Hang zu unnötigem Gedankenkreisen und dass Socialising Alina Schmidt nicht so leichtfällt wie anderen Menschen. „Auch hier ist June für mich einfach unersetzlich. Sie ist mein stabilisierender Anker und eine wichtige mentale Stütze. Außerdem hilft sie dabei, mit anderen Menschen in Kontakt zu kommen und das Eis zu brechen.“ Das wundert nicht. Schließlich hat die sechsjährige Hundedame als ausgebildete Assistenzhündin nicht nur eine Prüfung darüber abgelegt, dass sie Alina Schmidt im Alltag optimal unterstützen kann – sie ist auch ausgesprochen niedlich.

Als reinrassige Shetland Sheep Dog, die auch liebevoll kurz als Shelties bezeichnet werden, bringt sie zudem die besten charakterlichen Voraussetzungen für ihre Aufgabe mit: So verfügt diese ursprünglich für den Einsatz als Hütehund gezüchtete Rasse über einen ausgeprägten Sorgeinstinkt und arbeitet gern mit dem Menschen zusammen. Darüber hinaus zeichnet sich June noch durch besondere Empathie aus. Alina Schmidt brennt absolut für diese Rasse und betätigt sich nebenberuflich sogar als Züchterin.

Assistenzhunde längst nicht überall selbstverständlich

Dass durch Assistenzhunde unterstütztes Arbeiten nicht immer unkompliziert realisierbar ist, musste Alina Schmidt in ihrem Berufsleben bereits erfahren. Umso mehr schätzt sie es, dass sie es bei der TARGOBANK ganz anders erlebt. „Nachdem klar war, dass ich eine Assistenzhündin benötige, hatte ich den Eindruck, dass alle Hebel in Bewegung gesetzt wurden, um mir den Einsatz von June so rasch wie möglich zu ermöglichen – und das, obwohl das Thema in der Bank bisher unbekanntes Terrain war“, berichtet sie. Ihr besonderer Dank gilt unter anderem Claudia Drees von der Schwerbehindertenvertretung. „Sie hat sich sehr dafür eingesetzt, dass alles schnell genehmigt wurde und mich June nach nur zwei Monaten an den Arbeitsplatz begleiten durfte. Das finde ich umso bemerkenswerter, als es ja nicht nur um meinen Fall in der TDG ging, sondern eine bankweit gültige Regelung für den Einsatz von Assistenzhunden gefunden werden musste.“

Positiv überrascht hat Alina Schmidt auch, dass von allen Seiten viel nachgefragt wurde, was June am Arbeitsplatz benötigt und zum Beispiel eine Futterbar für sie eingerichtet wurde. Außerdem hat ihre Besitzerin die Möglichkeit, ihre vorgeschriebenen Bildschirmpausen am Stück zu nehmen, um mit ihrer treuen Begleiterin an die frische Luft zu gehen und June die Gelegenheit zum Toben zu geben.

Die Assistenzhündin von Alina Schmidt: June.
Auch eine Assistenzhündin braucht Tobezeit: June auf der Grünfläche vor der TDG in Duisburg.

Rücksicht auf die Belange aller

Bei alldem werden auch die Belange von Kolleg*innen mit Tierhaarallergien oder Angst vor Hunden berücksichtigt. Zum einen kommt auch ihnen die Eckplatzlösung entgegen, zum anderen nimmt Alina Schmidt, um zu ihrem Arbeitsplatz in der zehnten Etage zu gelangen in der Regel den Lastenaufzug und fragt vor dem Einsteigen, ob die vierbeinige Mitfahrerin willkommen ist. Damit auf den ersten Blick erkennbar ist, dass June eine ausgebildete und zertifizierte Assistenzhündin ist, trägt sie zudem eine entsprechende Warnweste mit Kennzeichnung.

Alina Schmidt fühlt sich aber nicht nur, weil ihre Assistenzhündin hier willkommen ist, in der TARGOBANK so wohl: „Ich fühle mich im Forderungsmanagement für ungekündigte Produkte sehr gut aufgehoben. Mir ist es wichtig, Menschen zu helfen. Deshalb ist das Forderungsmanagement genau das Richtige für mich: Weil ich hier gemeinsam mit unseren Kund*innen Lösungen suche, wie sie ihre Verpflichtungen möglichst erfüllen können. Und dass die TARGOBANK den Weg für den Einsatz von June im Büro so unkompliziert freigemacht hat, zeichnet sie in meinen Augen als Arbeitgeberin absolut aus.“

Die TARGOBANK lebt Inklusion

Es gibt viele Arten von gesundheitlichen Einschränkungen, die Menschen im Berufsalltag beeinträchtigen. Viele davon sind gar nicht auf den ersten Blick sichtbar und nicht immer sind barrierefreie Räume allein ausreichend. Zum Beispiel können es eine Borderline-Persönlichkeitsstörung wie bei Alina Schmidt, die Folgen eines Schlaganfalls oder einer Krebserkrankung oder Bandscheibenprobleme sein. Die TARGOBANK legt daher nicht nur großen Wert auf barrierefreie Raumgestaltung. Sie bietet darüber hinaus weitere Benefits und Nachteilsausgleiche wie zusätzliche Urlaubstage oder eben die Möglichkeit mit einem Assistenzhund zu arbeiten. Betroffene sollten mit ihren Einschränkungen auf die Schwerbehindertenvertretung zugehen, um gemeinsam eine passende Lösung zu finden. Schließlich soll niemand aus Scham oder Nichtwissen auf Möglichkeiten verzichten, die ihm oder ihr die Teilhabe am Arbeitsleben erleichtern.

Mehr Informationen dazu finden Sie im Interview mit der Gesamtschwerbehindertenvertreterin Svetlana Stojcevska-Salaj:
Ein Espresso mit… Svetlana Stojcevska-Salaj – voilà

Redaktion: Karin Vogel

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