S(ch)ichtwechsel: Tausche Büro gegen Werkstatt

Einen Tag in die Arbeitswelt von Menschen mit Behinderung eintauchen, um so für mehr Offenheit und Wertschätzung zu sorgen – das ist das Ziel des inklusiven Tauschprojekts „S(ch)ichtwechsel“. Dies findet jedes Jahr im Oktober statt. Einkaufleiter der TARGOBANK, Marc Mützelburg, hat für einen Tag sein Büro gegen einen Arbeitsplatz in der Metallverarbeitung der Werkstatt für angepasste Arbeit in Düsseldorf getauscht.

Als gelernter Industriekaufmann und Wirtschaftsjurist stieg er 2006 in den Einkauf der TARGOBANK ein und ist seit 2010 Leiter der Abteilung. Seine Rolle erweiterte sich durch seine Verantwortung als Menschenrechtsbeauftragter, in der er die Einhaltung sozialer und nachhaltiger Standards entlang der Lieferkette der Bank überwacht. Sein Arbeitsalltag spielt sich im Wesentlichen am Schreibtisch ab. Der Tausch in der Werkstatt war also auch für ihn eine kleine Herausforderung. Seine Neugier hat ihn motiviert, beim „S(ch)ichtwechsel“ mitzumachen. „Mir waren zwar Werkstätten für angepasste Arbeit ein Begriff, aber mehr auch nicht. Gerade das machte es für mich so spannend, an dem Projekt teilzunehmen“, erklärt der Einkaufsleiter.

Ran an die Arbeit!

Der Tag begann mit einem herzlichen Empfang in der Werkstatt. Marc Mützelburg war beeindruckt von der Zeit, die sich die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen genommen haben. Sein Tauschpartner war Philipp Spix. Er arbeitet seit 19 Jahren in der Werkstatt im Bereich Metallbearbeitung und fertigt dort Spezialteile, die unter anderem in Laboren zum Einsatz kommen. Nach einem Rundgang durch die Werkstatt und einer Einführung in die Prozesse, durfte Marc Mützelburg selbst aktiv werden. Bei rund 80 Aluminiumteilen arbeitete er mit. Diese praktischen Erfahrungen vertieften sein Verständnis für die Arbeit, die in der Werkstatt geleistet wird. Philipp Spix beherrscht nicht nur jeden Handgriff, sondern kennt auch sämtliche technische Details der Maschine und konnte Marc Mützelburg entsprechend gut anlernen.

Harmonie und Vielseitigkeit, auch in der Personalführung

Philipp Spix durchlief in den letzten Jahren eine beeindruckende Entwicklung. Sein aktueller Gruppenleiter spielte dabei eine wesentliche Rolle. Dieser förderte Philipp sowohl fachlich als auch persönlich. Dadurch kann er mittlerweile wesentlich komplexere Aufgaben übernehmen als noch vor ein paar Jahren.  „Das verdeutlicht, wie wichtig es in der Personalführung ist, die Stärken des Einzelnen zu fördern und Vertrauen in die Mitarbeitenden zu haben. Sie einfach mal Dinge ausprobieren lassen, um sich weiterzuentwickeln. Das gilt natürlich nicht nur in den Werkstätten für angepasste Arbeit, sondern überall im Berufsleben“, sagt Marc Mützelburg. Metallteile für Labortechnik, Plastikteile für Waschmaschinen, Elektromontagen bis hin zum Aufbau von kompletten Schaltschränken und die Weiterverarbeitung von Stahlseilen für verschiedene Anwendungen sind nur einige Dinge, die in der Werkstatt gefertigt werden. Die Bandbreite der Leistungen ist groß. „Die Qualität der Produkte ist hervorragend, und das Arbeitsklima in der Werkstatt war durchweg positiv und harmonisch. Die Menschen finden hier nicht nur eine Arbeit, sondern auch einen sozialen Ankerpunkt in ihrem Leben“, so Marc Mützelburg.

Relevanz und Bedeutung inklusiver Projekten

Austauschprogramme wie der „S(ch)ichtwechsel“ spielen eine entscheidende Rolle beim Abbau von Vorurteilen und der Wertschätzung der Arbeit von Menschen mit Behinderungen. „Ich kann nur jeden ermutigen an diesem tollen Projekt teilzunehmen und einen Perspektivwechsel vorzunehmen. Dieser gibt einen Einblick in die hervorragende Arbeit , die in den Werkstätten für angepasste Arbeit geleistet wird.“  Im Dezember kommt Philipp zu einem Gegenbesuch in die TARGOBANK.