Romance Scam: Targobanker verhindern Betrug
Der sogenannte Romance Scam ist eine besonders perfide Betrugsmasche: Die Betrüger kontaktieren ihre Opfer auf Dating-Seiten, täuschen Interesse an einer Beziehung mit ihnen vor – und erleichtern sie am Ende um große Summen Geld. Dass dies einer Kundin in Hamm erspart blieb, ist zwei wachsamen Targobankern zu verdanken.
Der Betrag machte stutzig: Über 10.000 Euro wollte eine TARGOBANK Kundin in Hamm in der vergangenen Woche ins Ausland überweisen. Im Gespräch erfuhr Kundenberater Korkud Sahin (oben links im Bild): Empfänger sollte ein Bekannter in den USA sein, den sie vor Kurzem kennengelernt hatte. Korkud Sahin und Filialleiter Dennis Hüttche (oben rechts im Bild) war schnell klar: Hier stimmt etwas nicht. „Kollegen aus einer anderen Filiale hatten uns von einem Fall berichtet, in dem eine Kundin über eine Online-Dating-Plattform an einen Betrüger geraten war“, erinnert sich Dennis Hüttche. „Auch hier war die betreffende Frau aufgefordert worden, mehrere tausend Euro ins Ausland zu überweisen.“ Der Targobanker riet der Kundin deshalb eindringlich, die Polizei zu kontaktieren, bevor sie den Betrag überweise. „Glücklicherweise ist sie diesem Rat gefolgt“, so Dennis Hüttche – und konnte so einen beträchtlichen Schaden vermeiden. Denn den Beamten war die Betrugsmasche unter dem Titel „Romance“- oder „Love-Scamming“ (übersetzt etwa „Liebes-Betrug“) wohlbekannt. Der Fall der Kundin ist diesbezüglich idealtypisch.
Betrüger forderte Geld vor angeblich geplanter Reise
Die 58-jährige Hammerin hatte den Betrüger im Mai auf einer Partnerbörse kennengelernt. Nach dem ersten Kontakt folgte ein wochenlanger Austausch per Mail und Skype. Schließlich kündigte er an, für ein persönliches Kennenlernen nach Deutschland reisen zu wollen. Das angebliche Problem: Seine Konten seien aufgrund von Steuerschulden gesperrt. Wenn die 58-Jährige ihm mit rund 10.000 Euro aushelfen könne, könnte er die Konten entsperren lassen – und ihr das Geld im Nachgang zurückzahlen. Eine Geschichte, die bei Außenstehenden sofort die Alarmglocken klingeln lässt. Aber – und genau das ist die Kunst bei dieser Art von Betrügern – die Opfer werden durch die vielen Mails, Telefonate und authentisch wirkenden Gespräche so stark in eine persönliche Beziehung mit dem Täter verwickelt, dass sie letztlich oft alle Vorsicht über Bord werfen.
Betrugsmasche Romance Scam
Die Polizei Hamm machte den Fall in einer Pressemitteilung publik und erwähnte dabei auch lobend die Kollegen aus der TARGOBANK. Um sich vor Betrügern zu schützen, gibt die Polizei folgende Tipps:
- Kontaktversuche blockieren
Wer fürchtet, von einem Betrüger kontaktiert worden zu sein, sollte den Kontakt sofort abbrechen und weitere Kontaktversuche blockieren.
- Beweise sammeln
Mails und Chat-Texte sollten die Betroffenen als Beweis speichern und damit Anzeige bei der Polizei erstatten.
- Kontaktdaten ändern
Idealerweise sollten sich Opfer zudem eine neue Mailadresse und Telefonnummer zulegen.
Und das Wichtigste: „Grundsätzlich sollte man Menschen, die man nie persönlich kennengelernt oder gesehen hat, kein Geld überweisen oder auf sonstige Forderungen eingehen“, so die Hammer Polizei. „Gerade im Internet tummeln sich viele Betrüger, die an der Gutgläubigkeit ihrer Mitmenschen viel Geld verdienen wollen.“ Gut, dass in diesem Fall die Targobanker in Hamm aufgepasst haben.
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