Perfect Match
Targobanker spendet Stammzellen
Alle 15 Minuten erhält ein Patient in Deutschland die Diagnose Blutkrebs. Die gute Nachricht: Für neun von zehn Blutkrebspatienten wird ein passender Spender gefunden. TARGOBANK Mitarbeiter Theodor Henke ist einer dieser „perfect matches“.
22. Juni 2018 – Bei Theodor Henke klingelt das Telefon. Eine Mitarbeiterin der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) teilt ihm mit, dass er in die engere Auswahl für eine Stammzellspende gekommen sei. Er erinnert sich: „Das war ein richtiger Gänsehautmoment: Erst knapp ein Jahr zuvor hatte ich mich bei der DKMS registrieren lassen, nachdem der Lebenspartner meiner Schwester an Leukämie erkrankt war.“ Für ihn kam Theodor Henke damals nicht als Spender in Frage, aber jetzt benötigte ein anderer Mensch dringend seine Hilfe. Klar, dass er direkt einen Termin bei seinem Hausarzt vereinbarte, um eine Blutprobe für weitere Untersuchungen abzugeben. Drei Wochen später kam der nächste Anruf: Aus den möglichen Spendern war er als passendster ausgewählt worden. Jetzt ging es richtig mit den Vorbereitungen los: Nach weiteren Untersuchungen und dem Ausfüllen endloser Fragebögen musste der Targobanker sich fünf Tage lang zur Vorbereitung der Spende Wachstumshormone spritzen, um so die Anzahl der Stammzellen im Blut zu steigern. Er erzählt: „Das ist nicht weiter schlimm – etwa wie Thrombosespritzen, die man sich selbst setzen kann. Die typischen grippeähnlichen Nebenwirkungen – zum Beispiel Kopf und Gliederschmerzen – hatte ich auch. Mit Tabletten waren die aber gut in den Griff zu bekommen.“
Jetzt heißt es warten und hoffen
Am 4. September wurden Theodor Henke die Stammzellen entnommen. Dazu war in seinem Fall keine Operation notwendig. Wie bei ca. 80 Prozent aller Spenden wurden ihm, ähnlich wie bei einer Blutplasmaspende, die Stammzellen aus der Blutbahn entnommen. „Vereinfacht gesagt wurde mir an einem Arm das Blut entnommen, Stammzellen und Plasma wurden herausgefiltert, und in den anderen Arm floss das gefilterte Blut wieder hinein. Die ganze Prozedur dauerte nur gut drei Stunden und lief vollkommen problemlos.“ Nach der Spende bekam Theodor Henke die ersten Informationen über die Empfängerin seiner Stammzellspende. „Bisher weiß ich nur: weiblich, über 30, wohnhaft in der Slowakei. Und dass sie meine Stammzellen innerhalb von 72 Stunden bekommen hat. Jetzt heißt es: Warten und hoffen…“ Sowohl die deutschen, als auch die slowakischen Richtlinien sehen vor, dass sich Spender und Patient erst zwei Jahre nach der Spende persönlich kennen lernen dürfen. In der Zwischenzeit können Spender und Patient aber bereits anonym Kontakt aufnehmen. „Ich hoffe natürlich sehr, von ‚meiner‘ Spendenempfängerin zu hören“, erzählt Theodor Henke. „Abgesehen davon bekomme ich aber auch alle drei Monate ein Update von der DKMS, wie es ihr geht. Ich bin riesig gespannt und hoffe so sehr, dass sie mithilfe meiner Spende gesund wird!“
Auf einem guten Weg ist übrigens auch der Partner von Theodor Henkes Schwester, dessen Erkrankung der Anlass für seine Registrierung bei der DKMS war: Auf die Schnelle wurde zwar kein Spender für ihn gefunden, aber da er mit 27 Jahren das „perfekte“ Alter für eine Chemotherapie hat, ist er erst einmal diesen Weg gegangen. „Nach aktuellem Stand war die Chemotherapie bei ihm erfolgreich“, erzählt Theodor Henke erleichtert. „Er konnte mittlerweile das Krankenhaus verlassen. Ich drücke ihm weiterhin die Daumen!“
Spender werden
Sind auch Sie schon als Stammzellspender registriert? Alle Infos, wie Sie Lebensretter werden können finden Sie auf der Homepage der DKMS.
Die TARGOBANK unterstützt das Engagement ihrer Mitarbeiter und die Arbeit der DKMS: Sie stellt Mitarbeiter, die aufgrund einer Stammzellspende nicht zur Arbeit gehen können, für diese Zeit frei. Außerdem übernimmt sie für die DKMS freiwillig die Lohnausfallkosten.
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