„Weg für abermalige Zinswende geebnet“

Marktkommentar von Otmar Lang, Chefvolkswirt der TARGOBANK, zur Zinsentscheidung der FED

War das wirklich notwendig? Die FED hat heute erwartungsgemäß noch einmal die Zinsen gesenkt. Und das, obwohl sich bereits seit geraumer Zeit interner Widerstand gegen die geldpolitische Richtung regt. Möglicherweise haben Amerikas Währungshüter die bereits fest eingepreiste Zinssenkung aber auch nur „durchgewunken“, um unliebsame Marktreaktionen zu vermeiden.

Doch viel wichtiger ist die Frage: Was kommt jetzt noch? Wird die amerikanische Notenbank im Dezember noch einmal die Zinsen senken – trotz der vielen fundamentalen Argumente, die gegen eine weitere Lockerung der Geldpolitik sprechen?

  • Ein unter Ökonomen und Notenbankern gefürchteter Indikator für eine bevorstehende Rezession ist, wenn die Zinsstrukturkurve invers wird – also die Rendite der 2-jährigen Staatsanleihen höher ist als die der 10-jährigen. Das ist seit kurzem nicht mehr der Fall.
  • Das von der FED bevorzugte Inflationsmaß – die Kernrate für die persönlichen Verbraucherausgaben – ist zuletzt wieder gestiegen.
  • Die US-Arbeitslosigkeit ist weiter gesunken.
  • Der Außenwert des US-Dollars hat nachgegeben, was letztendlich höhere Inflationsraten begünstigt und den Warenexport unterstützt.
  • Auch die Entspannung im Handelskonflikt mit China sollte sich auf die amerikanischen Unternehmen übertragen und ihnen helfen, den Investitionsstau abzubauen. Vor diesem Hintergrund erwarten wir, dass die zuletzt noch gesunkenen US-Stimmungsindikatoren in den kommenden Monaten wieder nach oben zeigen. Das gilt nicht nur in den USA, sondern – auch aufgrund der Fortschritte beim Brexit – in der Euro-Zone.

Mag sein, dass all diese Argumente noch nicht solide genug sind, um für eine Kehrtwende in der Zinspolitik zu sprechen – zumindest aber sollte es kein „Weiter so“ geben. Geduldiges Abwarten lautet das Gebot der Stunde. Das hat auch den Vorteil, dass die FED nicht wie ein Dackel dem US-Präsidenten hinterher hecheln muss.

Als abschreckendes Beispiel fungiert hier die Europäische Zentralbank: Bei einem Leitzins von -0,5% kann die EZB im Falle eines Konjunktureinbruchs nicht mehr wirklich nachlegen. Ganz so eng sieht es für die FED zwar noch nicht aus; doch eine alte Faustregel besagt, dass für eine erfolgreiche Rezessionsbekämpfung Luft für Zinssenkungen von mindestens 3 Prozentpunkten vorhanden sein sollten. So sind auch die Ausführungen von US-Notenbank-Präsident Powell zu verstehen. Er könnte heute ganz vorsichtig einer abermaligen Zinswende den Weg geebnet haben.

 

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