Es war die letzte Sitzung vor der Sommerpause. Die EZB hat keine wichtigen geldpolitischen Entscheidungen getroffen. Das war auch nicht nötig. Die EZB tat deshalb gut daran, Stabilität und Verlässlichkeit zu signalisieren, aber auch Gelassenheit auszustrahlen.
Das ist auch nötig, denn sowohl den Finanzmärkten als auch den Volkswirten fehlt im Moment ein Kompass – die Unsicherheit ist groß. Obwohl das Kreditgeschäft dank der unterstützenden Maßnahmen seitens der EZB den Umständen entsprechend sehr gut läuft, warnen die Volkswirte bereits vor einem heißen Herbst. Ein Anschwellen der Insolvenzen würde auch die Zahl der notleidenden Kredite signifikant erhöhen.
Aber auch die Aktienanalysten schwimmen. Laut einer aktuellen Umfrage erwarten sie, dass der DAX am Jahresende ungefähr auf dem aktuellen Niveau stehen wird. Das Problem: Genau diese Aussage hatten die Analysten auch im Mai schon getroffen, als der DAX noch 12 Prozent unter dem jetzigen Niveau lag.
Die Situation ist auch vertrackt. Konjunktur und Richtung der Geldpolitik hängen von der Entwicklung der Pandemie ab. Deren Fortgang ist aber in keiner Weise prognostizierbar. Offensichtlich ist inzwischen aber, dass sie sich länger hinzieht, als noch im März vermutet.
Die mutigen Maßnahmen der EZB haben dazu beigetragen, die Liquiditätsengpässe zu vermeiden, die möglicherweise zu einem noch stärkeren Wirtschaftsrückgang geführt hätten. Diese Strategie wird sie fortführen. Eines aber muss immer klar sein: Die EZB erkauft mit ihrer Geldpolitik dem europäischen Wirtschaftsraum nur Zeit. Lösen kann sie die Probleme nicht.
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