Nun hat das Statistische Bundesamt auch offiziell eine „spürbare Beschleunigung“ beim Anstieg der Verbraucherpreise zum Jahresende hin bestätigt. Während Ökonomen und Politiker in Deutschland schon wieder die großen Inflationsängste für 2017 schüren, raten wir zur Gelassenheit.
Tatsache ist: Die Inflationsrate erreichte in Deutschland im Dezember 2016 den höchsten Stand seit 2013. Im Vergleich zum Vormonat hat sich die Jahresteuerungsrate fast verdoppelt, auch im Euroraum zog sie deutlich an.
Der Anstieg der Inflationsrate in Deutschland und in Europa ist jedoch maßgeblich auf die Entwicklung der Rohstoffpreise, insbesondere der Energiepreise, zurückzuführen. Der lang anhaltende Verfall beim Ölpreis ist im vergangenen Jahr zu Ende gegangen. Der Ölpreis, der im Dezember 2015 noch bei 38 US-Dollar lag, ist im Dezember 2016 auf über 50 US-Dollar gesprungen – ein Anstieg von knapp 40 Prozent. Weil der Energieanteil an den deutschen Lebenshaltungskosten signifikant ist, hinterlässt ein so massiver Anstieg auch merkliche Spuren bei der allgemeinen Inflationsentwicklung.
Es wäre falsch, aktuell von einer Inflationsgefahr zu sprechen; genauso falsch war es in den vergangenen Jahren, wegen fallender Ölpreise eine Deflationsgefahr herbeizureden.
Wichtig ist aus unserer Sicht, die allgemeine Preisentwicklung ohne die Entwicklung der Energiepreise zu betrachten. Die EU veröffentlicht eine solche Erhebung für den Euroraum, schließt dabei aber auch die ebenfalls recht volatilen Nahrungsmittelpreise aus. An der Entwicklung dieser Zeitreihe erkennt man sehr schön, dass in der Vergangenheit keine Deflation drohte. Die Preise haben lediglich – analog zur Konjunkturentwicklung – „durchgeatmet“. Jetzt könnte das Pendel in die andere Richtung ausschlagen.
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