Thema: Menschen | Datum: 22.06.2023

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Kind und Karriere

Man wächst mit seinen Aufgaben, davon ist Pamela Schwan überzeugt. Die 50-Jährige bekommt seit acht Jahren Kind und Karriere als Vertriebsdirektorin in der TARGOBANK erfolgreich unter einen Hut. Möglich ist das dank eines guten Netzwerks und viel Flexibilität.

Pamela Schwan, Vertriebsdirektorin Bereich Pfalz-Saar

Als Pamela Schwan im April 1995 als Filialmitarbeiterin in unser Unternehmen kam, war sie noch weit davon entfernt, an Kinder zu denken. Die junge Frau hatte sich ehrgeizige Karriereziele gesetzt und setzte diese auch konsequent um: Bereits 1999 wurde sie zur Filialleiter-Vertreterin ernannt, im Jahr 2000 zur Filialleiterin. Und als sie danach erst einmal keine Perspektiven für sich in der Bank sah – alle Vertriebsdirektoren-Posten bei der TARGOBANK waren besetzt – entschied sie sich, zur TARGO Versicherung (TAV) zu wechseln, wo sie als Vertriebsleiterin tätig sein konnte. „Das war keine leichte Entscheidung“, erinnert sie sich, „aber es war mir wichtig, mich weiterzuentwickeln, und durch die Tätigkeit bei der TAV war ich immer noch mit der Bank verbunden.“

Und dorthin zog es sie auch wieder zurück: 2013 wurde die ersehnte Vertriebsdirektorenposition im Bereich Pfalz-Saar vakant. Als ihr früherer Chef Kurt Hornbostel bei ihr anfragte, ob das nicht etwas für sie wäre, griff Pamela Schwan direkt zu. „Bis dahin war alles immer mehr oder weniger reibungslos für mich gelaufen“, erinnert die Targobankerin sich. „Mein Plan war, mich auch weiterhin erst einmal voll auf meine Karriere zu konzentrieren. Aber das Leben spielt oft anders, als man denkt…“

Vertriebsdirektorin und Kind – ist das vereinbar?

Mit 40 Jahren wurde Pamela Schwan schwanger. Plötzlich sah sie sich mit ganz neuen Fragestellungen konfrontiert. Wie würde es sein, Mutter zu werden? Ist ein Kind mit dem Job vereinbar? Und wie würden ihr Chef und die Bank reagieren? „Ich habe immer gern gearbeitet, ich wollte genau diesen Job immer haben und ich wollte ihn auch behalten. Und weiter in Vollzeit arbeiten.“

Glücklicherweise lief alles viel besser und einfacher als erwartet. Pamela Schwans Vorgesetzter und die Bank reagierten sehr entspannt. Und privat? Pamela und ihr Mann sind mittlerweile seit fünf Jahren verheiratet und sagen beide: „Sophia ist das Beste, was uns passieren konnte.“

Es ist wichtig, die Optionen zu kennen

Nach Sophias Geburt hat die junge Mutter sechs Monate Elternzeit genommen, ihr Ehemann anschließend neun Monate. Er sagt: „Meine Frau hat einigen Gegenwind bekommen, weil sie schon nach sechs Monaten wieder gearbeitet hat. Dabei war es aber auch für unsere Tochter und mich gut, dass ich in meiner Elternzeit viel Zeit mit ihr verbringen konnte.“ Für beide Eltern war jedoch klar, dass sie in ihrem jeweiligen Job bleiben wollten. Ohne Großeltern vor Ort und mit eingeschränkten Kita-Öffnungszeiten kam das Angebot der Bank, den PME Familienservice in Anspruch zu nehmen, wie gerufen. Pamela Schwan erinnert sich: „Das Familienservice-Team hat uns viele Möglichkeiten aufgezeigt und uns gut beraten. Wir haben uns für die Lösung mit einem Au Pair entschieden. Insgesamt sieben Jahre lang hat uns der Familienservice die Au Pairs sehr kompetent und kostengünstig vermittelt.“

Früh übt sich: Sophia durfte ihre Mama schon öfter bei der Arbeit begleiten und kann es kaum erwarten, ihren Führerschein zu machen, um selbst im Bereich auf Filialbesuch zu gehen.

 

Pamela Schwan ist überzeugt, dass es vor allem für Frauen wichtig ist, ihre Optionen zu kennen, um entscheiden zu können, ob und wie Kind und Karriere vereinbar sein können. Sie sagt: „Es gibt diesbezüglich langsam einen Wandel in der Gesellschaft. Es muss aber noch selbstverständlicher werden, dass beide Elternteile ihren Teil leisten. Bei uns in der Bank sind die flexiblen Arbeitszeiten auch im Vertrieb und die Homeoffice-Möglichkeiten ein großer Schritt vorwärts.“ Sie freue sich, dass immer weniger Frauen sich scheuen, Karriere zu machen und ihren Weg dafür suchen. „Egal, ob wie ich in Vollzeit oder eben auch mit Teilzeitmodellen, wie wir sie in der Bank anbieten.“

Wenn ich in der Arbeit bin, bin ich in der Arbeit. Und wenn ich zu Hause bin, bin ich zu Hause.

Dennoch war das Leben mit Kind erst einmal eine riesige Umstellung für Pamela Schwan. „Ich bin ein organisierter und strukturierter Mensch“, sagt sie. „Mit Unplanbarkeit umzugehen musste ich erst lernen. Zum Beispiel, dass alle Pläne über den Haufen geworfen werden, wenn das Kind krank ist.“ Sie habe einerseits gelernt, möglichst nichts mehr auf morgen zu verschieben, weil man nie wisse, was morgen kommen würde. Und andererseits, Hilfe anzunehmen. Zum Beispiel in Form des verlässlichen Netzwerks der Familien im Ort, die gegenseitig einspringen, wenn kurzfristig Betreuung benötigt wird.

Sophia ist heute acht Jahre, geht in die zweite Klasse und nach dem Unterricht in die nachschulische Betreuung. „Je älter die Kinder werden, desto einfacher wird es. Und außerdem wächst man ja auch mit seinen Aufgaben“, sagt Pamela Schwan. Wichtig war für sie von Anfang an der Cut: „Wenn ich in der Arbeit bin, bin ich in der Arbeit. Und wenn ich zu Hause bin, bin ich zu Hause.“, erklärt sie. Es sei wichtig, Zeit als Familie zu haben, dann nicht gedanklich beim Job zu sein und nur halb anwesend. Das müsse man auch gut kommunizieren. „Mein Team weiß: Unwichtige Dinge müssen bis zum nächsten Tag warten. Am Abend habe ich meinen Laptop aus, wenn es etwas Dringendes gibt, können sie mich auf dem Handy anrufen.“

 

 

Redaktion: Ulli Höbel

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