Ist Altersarmut weiblich?

Der medizinische Fortschritt und das wirtschaftliche Wachstum der letzten Jahrzehnte sind enorm. Daraus resultiert unter anderem, dass die Lebenserwartung von Frauen und Männern kontinuierlich steigt. So betrug die durchschnittliche Lebenserwartung für die Geburtsjahre 1932-34 in Deutschland bei Männern lediglich 59,9 und bei Frauen 62,8 Jahre, während 1986-88er Jahrgänge bereits eine durchschnittliche Lebenserwartung von 71,7 (bei Männern) und 78 Jahren bei Frauen besaßen. Laut aktuellen Prognosen wird jedes dritte Mädchen, das 2017 oder später geboren wurde, über 100 Jahre alt werden.

Frauen leben also länger –  aber wovon?

Zwar befindet sich aktuell die generelle Rollenverteilung zwischen Mann und Frau in Deutschland im Wandel, bestimmte Muster sind aber nach wie vor zu erkennen: So unterbrechen eher Frauen längerfristig ihre Erwerbstätigkeit, um sich der Kindererziehung oder – meist später im Leben – der Pflege von Familienmitgliedern zu widmen. Frauen arbeiten zudem häufiger in Teilzeit, da sie in der Regel einen Großteil der unbezahlten Sorgearbeit zu Hause verrichten. Dazu kommt, dass Frauen häufiger in Berufen tätig sind, die geringer vergütet werden oder durch die Gender Pay Gap für dieselben Jobs schlechter bezahlt werden.

Dass Frauen häufiger bei ihrer eigenen Erwerbstätigkeit zurückstecken, führt dazu, dass ihnen im Alter eine geringere Rente zusteht. Im Schnitt beziehen Frauen 46 Prozent weniger Rente als Männer. Jede dritte Frau mit einer Vollzeitstelle in Deutschland steuert laut Bundesarbeitsministeriums auch nach 40 Arbeitsjahren auf eine Rente von weniger als 1000 Euro netto zu. Altersarmut trifft also tatsächlich überdurchschnittlich oft Frauen.

Das verdeutlicht unser fiktives Beispiel von Martina Schulte, die das Durchschnittsgehalt aller sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten bezieht:

Altersvorsorge – wo fange ich an?

„Die Zahlen und Fakten finde ich ziemlich schockierend“, fasst Ann-Kristin Foppe, aus der Filiale Osnabrück ihren Eindruck zusammen. Sie hat sich intensiv mit dem Thema beschäftigt und ihre Erkenntnisse im November beim letzten Treffen des wom*en@TARGOBANK Netzwerkes vorgestellt. Aus ihren Recherchen stammen auch die Fakten für diesen Artikel: „Mir haben alle diese Ergebnisse bestätigt, wie wichtig es vor allem für Frauen ist, sich so früh wie möglich mit der eigenen Altersvorsorge zu beschäftigen und die spätere Rente selbst in die Hand zu nehmen.“

Das kann eine ganz schön überwältigende Aufgabe darstellen, deswegen hat sich das Netzwerk etwas zur Unterstützung von Mitarbeiterinnen und Kundinnen überlegt. Zum Beispiel wird es rund um den Weltfrauentag am 8. März spezielle Angebote geben. In einem Let’s Talk About wird Ann-Kristin Foppe einen Vortrag halten, der aufgezeichnet und im Nachgang allen Mitarbeitenden im Intranet zur Verfügung gestellt wird. Die Mitarbeitendenfiliale bietet Targobankerinnen am 8. und 9. März die Möglichkeit, sich in der TDG oder in der HV beraten zu lassen. Im Intranet wird es vorab noch eine gesonderte Information zum Ablauf und der Anmeldung geben. Im Bereich Bielefeld sind besondere Beratungsangebote für Kundinnen geplant.

Netzwerk wo*men@TARGOBANK: Wirken Sie mit!

Das Netzwerk wo*men@targobank hat sich zum Ziel gesetzt, die Geschlechtergerechtigkeit bei der TARGOBANK aktiv mitzugestalten. Hierzu finden regelmäßige Treffen statt – physisch sowie online –, in denen der Austausch und die Sensibilisierung zu verschiedenen relevanten Aspekten im Mittelpunkt stehen. Außerdem plant das Netzwerk immer wieder verschiedene Aktionen und bietet Unterstützung an. Sollte Ihr Interesse geweckt sein, nehmen Sie gerne am nächsten Termin teil: Am Dienstag, 14. Februar von 11:00 – 12:30 Uhr wird das Thema Rentenversicherung im Mittelpunkt stehen. Melden Sie sich einfach per E-Mail (Verteiler: LD 37 womenattargobank). Dazu haben wir einen Experten von der Rentenkasse eingeladen. Natürlich sind auch die männlichen Kollegen herzlich willkommen!