„In China spielt die Musik“

Mit 130 Teilnehmenden, darunter 20 Targobanker*innen, war die alljährlich von der TARGOBANK ausgerichtete Fachtagung Factoring gut besucht. Das überrascht nicht: Die Veranstaltung hatte für das Fachpublikum spannende Inhalte zu bieten.

Den Anfang machte TARGOBANK Chefvolkswirt Dr. Otmar Lang, der die volkswirtschaftliche Lage im derzeitigen unsicheren Umfeld erläuterte und einen Ausblick auf sich abzeichnende zukünftige Entwicklungen gab. „Die Prognoseunsicherheiten für die Konjunktur- und Preisentwicklung waren selten so hoch wie heute“, erklärte er. Zu den fortbestehenden Coronarisiken, insbesondere in China, die wiederum globale Lieferengpässe zur Folge haben, seien Ende Februar zusätzlich noch unkalkulierbare geopolitische Risiken dazu gekommen, die ebenfalls die weltweiten Wachstumsaussichten erheblich belasteten und die Inflationssorgen verstärkten. „In einem solchen Umfeld ist es angeraten, an den Finanzmärkten defensiv zu agieren“ sagte Otmar Lang. „Defensiv heißt auf der Rentenseite Hochzinsanleihen zu meiden, die Laufzeiten zu verkürzen und verstärkt auf offene Immobilienfonds zu setzen. Auf der Aktienseite sollte der Anteil der volatilen Wachstumstitel (insbesondere Technologie) zugunsten von defensiveren Value-Titel reduziert werden. Value sehen wir vor allem in Titeln, die einen langfristig stabilen Dividendenstrom aufweisen können.“

Die Automobilbranche: Wo geht die Reise hin?

Als erster externer Guest Speaker der Konferenz referierte der renommierte Wirtschaftswissenschaftler Prof. Dr. Ferdinand Dudenhöffer über die Zeitenwende in der Automobilbranche. Er warnte davor, die starke Abhängigkeit der gesamten Branche von China zu unterschätzen – und das nicht nur hinsichtlich Importen aus China, sondern auch hinsichtlich des Bedarfs an Kfz, der auf dem chinesischen Markt besteht. Während er den Wandel hin zur E-Mobilität bereits im Großen und Ganzen als erledigt betrachtet, sind für ihn die nächsten großen Themen das autonome Fahren – auch hier sei der Blick auf den Vorreiter China unerlässlich – und der Trend weg vom Kauf eines Autos in einem Autohaus hin zum Abschluss von Abo- bzw. Full-Service Leasing-Produkten über online Plattformen.

In der anschließenden Podiumsdiskussion mit der Fragestellung „Wo geht die Reise hin?“ wurden Fragen diskutiert wie zum Beispiel der Weg hin zur E-Mobilität und zum autonomen Fahren, mögliche Reaktionen auf die bestehenden Lieferengpässe, die Entwicklung der Inflation und die Rolle von China als Markt der Zukunft. Am Ende herrschte über die wesentlichen Themen viel Einigkeit: Erstens: Es führt kein Weg an E-Mobilität vorbei und zweitens: In China spielt die Musik.

Factoring: Überblick über den Markt und das Geschäft der TARGOBANK

Nach einer kurzen Pause präsentierte Firmenkundenvorstand Berthold Rüsing Zahlen, Daten und Fakten zur Entwicklung am deutschen Factoringmarkt. Er freute sich berichten zu können, dass die Entwicklung bei der TARGOBANK sowohl im letzten Jahr, als auch im ersten Halbjahr 2022 über alle Sparten überaus positiv ausgefallen sei. „Auch wenn ein Ausblick in Anbetracht von Corona, dem Krieg in der Ukraine, resultierenden Lieferengpässen und Fachkräftemangel schwierig ist“, erklärte er, „schaue ich mit viel Zuversicht auf die nächsten Monate, weil das Factoringgeschäft der TARGOBANK für den erwarteten Investitions-, Liquiditäts- und Sanierungsbedarf bei den deutschen Unternehmen gut aufgestellt ist.“

Bernd Renz, Leiter Vertrieb Factoring, erläuterte danach detailliert die Entwicklung des Factoringvolumens in Deutschland sowie insbesondere bei der TARGOBANK. Dabei versäumte er nicht, den teilnehmenden Vermittlern für ihre Arbeit zu danken, denn, so stellte er ausdrücklich fest: „Sie sind nach wie vor unser wichtigster Vertriebskanal.“ Besonderen Fokus legte er in seinem Vortrag auf internationales Factoring. Er stellte fest: „Durch die Mitgliedschaft im Factoring-Verband FCI – Factors Chain International – sowie durch die Ausweitung des Cross-Border Factorings auf Polen und Frankreich bietet die TARGOBANK ihren Kunden viel Expertise und individuelle Lösungen.“ Als Beleg dafür präsentierte er je eine Fallstudie zu einem erfolgreichen Cross Border Factoring und einer erfolgreichen Restrukturierung.

Situationen positiv zu Ende denken

Letzter Vortragender war Mentalcoach und Verkaufstrainer Kai Mario Abel, der seinem Publikum auf unterhaltsame Weise Input zum Thema „Positiv Denken im Kundengespräch in schwierigen Zeiten“ gab. Die Teilnehmenden lernten, wie und warum es in vieler Hinsicht hilft, Situationen positiv zu Ende zu denken.

Diese Empfehlung griff Bernd Renz direkt in seinem Schlusswort auf: „Wenn ich jetzt an die Fachtagung im nächsten Jahr denke, freue ich mich auf eine Konferenz, die wieder physisch in einer schönen Tagungslocation stattfindet, auf der wir uns über ein gutes Jahr 2022 unterhalten und uns abschließend noch bei einem netten Get Together persönlich austauschen können.“

Prof. Dr. Ferdinand Dudenhöffer

ist ein deutscher Wirtschaftswissenschaftler und Hochschullehrer. Von 1996 bis 2008 war er Professor an der Fachhochschule Gelsenkirchen. Von 2008 bis 2020 war er Professor für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre und Automobilwirtschaft an der Universität Duisburg-Essen. Im März 2020 wechselte er für kurze Zeit an die Universität St. Gallen in der Schweiz. Seit Mai 2020 ist er Direktor des privatwirtschaftlichen CAR-Center Automotive Research in Duisburg.

Kai Mario Abel

ist Inhaber der DIALOGMINDS, einer der führenden Agenturen für B2B Telefonakquise und zugleich leidenschaftlicher Mentalcoach und Verkaufstrainer. Er beschäftigt sich seit vielen Jahren sehr intensiv mit mentalen Strategien, die sowohl erfolgreich im Verkauf und auch in allen anderen Lebensbereichen wirken.