Thema: Verschiedenes | Datum: 16.02.2022

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„Ich hatte von Anfang an ein komisches Gefühl“

Der Trickbetrug reißt leider nicht ab. Gerade ältere Menschen werden häufig bedrängt, ihr Erspartes rasch für fiktive Notsituationen aufzuwenden. Häufig wird der Enkeltrick verwendet oder der Partnertrick, mit dem für den in Not geratenen Lebenspartner eine Kaution hinterlegt werden soll. Pech für die Betrüger, wenn es aufmerksame Targobanker*innen gibt, wie zuletzt in Bottrop.

TARGOBANK Kundenberater Oliver Kirchhoff erinnert sich noch sehr genau an diesen Tag. Er stand am Serviceschalter seiner Filiale in Bottrop, als er seine Kundin sah. „Die Aufregung stand ihr förmlich ins Gesicht geschrieben, da hatte ich schon gleich ein komisches Gefühl. Als sie dann noch eine große Summe Geld abheben wollte und auch zunächst nicht über die Verwendung sprechen wollte, war mir klar: Hier stimmt etwas nicht“, so Oliver Kirchhoff. In der Regel sind die Opfer von Betrugsmaschen so instruiert und manipuliert, dass sie schnell ihr Geld abheben möchten ohne Erklärungen abzugeben.

Misstrauisch und hartnäckig bleiben

Oliver Kirchhoff blieb hartnäckig und nahm die Kundin zur Seite, und Kollege Thomas Tuchel führte das Gespräch weiter. „Es war gut, die Kundin erst einmal aus der Situation herauszunehmen, um in Ruhe mit ihr zu sprechen. Sie schüttete mir ihr Herz aus, dass sie die 30.000 Euro für eine Kaution benötige. Ihr Partner habe einen tödlichen Unfall verursacht und damit er nicht in Haft muss, solle sie eine Kaution hinterlegen. Dazu drängte sie telefonisch ein angeblicher Staatsanwalt“, so Thomas Tuchel, der kurzerhand die Polizei anrief. Noch während die Polizei auf dem Weg war, klingelte das Handy der Seniorin. Am anderen Ende war ihr Partner, der ihr letztlich die Gewissheit gab, dass sie beinahe Opfer eines Trickbetrugs wurde. „Ich bin richtig stolz auf meine beiden Mitarbeiter. Hier wird auch deutlich, dass die persönliche Kundenberatung viel ausmacht“, sagt Filialleiterin Johanna Bloch.

Thomas Tuchel am Serviceschalter in der Filiale Bottrop

Die Betrugsmaschen werden vielfältiger

„Wenn wir es schaffen, mit diesem Beispiel andere Menschen vor Betrügereien zu bewahren, haben wir viel erreicht. Wir sprechen unsere Kundschaft an, wenn uns etwas komisch vorkommt. Allerdings kommt es leider auch manchmal vor, dass wir kein Gehör finden. Es sind auch nicht immer nur ältere Menschen, die manipuliert werden“, erklärt Vertriebsdirektor Carsten Wicke. So wird unter dem Begriff Romance Scam – oder auch: Love Scam –eine Form des Internetbetrugs bezeichnet, bei der gefälschte Profile in Singlebörsen dazu benutzt werden, den Opfern Verliebtheit vorzugaukeln, um sich deren Geld zu erschleichen. Es ist eine moderne Abwandlung des Heiratsschwindels.

Das Phänomen „Enkeltrick“

Die Täter rufen ältere Menschen unter dem Vorwand an, Verwandte – meistens Enkel oder Neffen – oder gute Bekannte zu sein: „Rate mal, wer am Telefon ist?“ Dann täuschen sie einen finanziellen Engpass vor und bitten um hohe Bargeldbeträge, weil sie das Geld aufgrund einer Notlage sofort benötigen, zum Beispiel nach einem Autounfall. Durch mehrere Telefonanrufe in kurzer Zeit erhöhen die Anrufer den psychischen Druck auf ihre Opfer, verbunden mit Appellen wie: „Hilf mir bitte!“. Die Täter bitten um absolute Verschwiegenheit gegenüber Dritten. Weil sie angeblich nicht selbst kommen können, vereinbaren sie mit den älteren Menschen ein Kennwort, das ein Freund oder Bekannter nennen wird, wenn er als Bote das Geld abholt. In zahlreichen Fällen haben die älteren Opfer nach solchen Gesprächen hohe Geldbeträge von ihrem Konto abgehoben, um dem vermeintlichen Enkel / der vermeintlichen Enkelin zu helfen.

Auch die Presse interessierte sich für den Fall

 

Informationen der Polizei

 

Filiale Bottrop am Pferdemarkt

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