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Grüße vom… RuhrtalRadweg!

In unserem Format „Grüße aus …“ stellt Ihnen üblicherweise ein Kollege seine Stadt vor. Dieses Mal allerdings schickt uns Dirk Suceska, Pressesprecher der TARGOBANK, Grüße von seiner Radtour auf dem RuhrtalRadweg – nachahmen empfohlen!

Der RuhrtalRadweg, einer von Deutschlands schönsten Flussradwegen, beginnt bei der Ruhrquelle bei Winterberg im Sauerland und endet nach gut 240 Kilometern an der Mündung der Ruhr in den Rhein in Duisburg. „Der Radweg ist eine der tollsten und abwechslungsreichsten Strecken, die ich je gefahren bin. Er ist wegen seiner Vielfalt bei Jung und Alt beliebt. Mir hat am besten gefallen, dass man nicht weit wegfahren muss, um in der Natur zu sein.“, erzählt Dirk Suceska begeistert.

Der große Tag ist angebrochen: Nachdem ich am Abend zuvor meine Satteltaschen mit den wichtigsten Sachen gefüllt hatte, brachte der Zug mich und mein Fahrrad morgens von Duisburg zum Start des RuhrtalRadwegs nach Winterberg. Mit im Gepäck: Viel Unterstützung von meinen Kollegen. Sie hatten mich mit sämtlichen Utensilien, die man auf einer Radtour benötigt, wie Fahrradtaschen, Flaschenhalter, Regensachen, Schuhwärmer, Reiseführer etc., ausgestattet und mir jede Menge „Alles Gute-Wünsche“ mit auf dem Weg gegeben. Das hat mich für die anstehenden 240 Kilometer besonders gepuscht und motiviert.

Während der dreistündigen Zugfahrt nach Winterberg habe ich die Zeit genutzt, um mich in einen Radreiseführer, den mir eine Kollegin überlassen hatte, einzulesen. Eine gewisse Aufregung war schon da. Da ich mich auf die Tour kaum vorbereitet hatte, war ich mir nicht sicher, ob ich die 240 Kilometer überhaupt schaffen würde.

Und so sieht die Ruhrtalradtour aus: Sie beginnt im schönen Winterberg, von dort aus reihen sich verschiedene Erlebnis- und Naturfaszinationen bis zur Duisburger Rheinmetropole aneinander an. Etappenziel auf der Strecke sind beispielsweise Arnsberg, Iserlohn, Schwerte, Dortmund, Hagen, Witten, Bochum, Hattingen, Essen und Oberhausen. Wer mag kann unterwegs Industriedenkmäler wie die Zeche Zollverein in Essen besichtigen. Mir ging es allerdings mehr darum, in der Natur unterwegs zu sein. ©Foto: 2018 RuhrtalRadweg, c/o Ruhr Tourismus GmbH

Der RuhrtalRadweg erreicht ein maximales Höhenprofil von ca. 650 Metern. Nach einigen Steigungen im Sauerland wird die Strecke im weiteren Verlauf flacher. ©Foto: BVA

Die Motivation für diese Reise war für mich, dass ich endlich mal wieder etwas für meine Fitness tun wollte: Da ich Fan des Flusses Ruhr bin, bot sich diese Tour als Kurztrip mit dem Fahrrad an. Aufgrund der kurzen Anreise aus meiner Heimatstadt Duisburg und der wunderbaren Natur entlang der Strecke passt hier der Satz „Einfach mal losfahren!“ perfekt.

Der RuhrtalRadweg ist sehr gut ausgeschildert. Wenn man aufpasst und der Beschilderung folgt, dann schafft man es auch, sich nicht zu verfahren. Ich habe diese Tour auf eigene Faust durchgeführt, aber für Leute, die gerne unter Anleitung fahren, gibt es auch durchorganisierte Touren. Die Wegstrecke ist sozusagen mit „Rückenwind“ ausgelegt, denn es ging viel bergab (flussabwärts), aber es waren auch ein paar ordentliche Steigungen dabei. Die Freude daran, dass ich vorankomme, hat mich jedoch immer angetrieben, die nächsten Kilometer zu meistern.

Da ich mein eigenes Tempo fahren wollte und auch mal die Stille in einer schönen Landschaft genießen wollte, habe ich mich dazu entschieden, mich mit meinem Fahrrad alleine auf den Weg zu machen. Dennoch gab es Situationen, in denen ich froh war, nicht alleine auf der Strecke zu sein: Wenn ich irritiert und fragend aussehend an einer Weggabelung stand wurde ich oft von Ortskundigen angesprochen, die mir sagten, in welche Richtung es weiter geht. Oder gleichgesinnte Radler sagten: „Komm, fahr uns ein Stück nach.“ ©Foto: emma von bergenspitz - stock.adobe.com

Der zweite Tag, 8:30 Uhr – es war deutlich kühler und die Sonne blieb hinter den Wolken. Übernachtet hatte ich Arnsberg. Der Ort im Sauerland ist einen Besuch wert: Er hat eine wunderschöne, gut erhaltene mittelalterliche Altstadt. Zu lange wollte ich mich dennoch nicht aufhalten, sondern lieber wieder Kilometer machen. Ich habe mich also auf den Sattel geschmissen, bis Schwerte wollte ich an Tag 2 kommen. Rechts und links der Strecke gab es viel zu sehen, vor allem die schönen ländlichen Abschnitte habe ich sehr genossen. In Schwerte angekommen, war ich noch fit und gut drauf, sodass ich bis Wetter durchgeradelt bin und am Abend insgesamt 155 Kilometer auf dem Tacho hatte – knapp 20 Kilometer über meinem Tagesziel!

Noch 100 Kilometer stehen auf meinem Roadbook. Mein Tourenrad und ich haben bisher super durchgehalten. Als traditioneller Nicht-E-Bike-Fahrer habe mich auf den ersten Kilometern gewundert, wie flott die meisten Radler zwischen 30 und 40 Jahren unterwegs waren. Gefühlt war ich der einzige ohne elektrische Unterstützung. Das habe ich aber auch erst später bemerkt. Zuvor war ich bereits ein wenig frustriert, als ich sah, wie unangestrengt alle durch die Gegend geradelt sind - vor allem bergauf!

Die Natur auf dem Streckenabschnitt vor und hinter dem Ruhrstausee „Baldeneysee“ hat mir besonders gut gefallen. Um den Baldeneysee herum gibt es tolle Radwege, an denen man direkt an der Ruhr entlang fährt. Die Landschaft ist hier absolut traumhaft, man kann kaum glauben, dass man sich mitten in Ruhrgebiet befindet. Für mich ist es die schönste Gegend im Revier.

Als leidenschaftlicher Motorradfahrer war für mich der schönste Zwischenstopp der Biker-Treff am Haus Scheppen in Essen. Er liegt am Südufer des Baldeneysees zwischen Essen-Werden und Essen-Kupferdreh und ist einer der wohl bekanntesten Treffs der Region für Motorrad-Fans. Dort habe ich mich erst mal mit einer Portion Pommes für die nächsten Kilometer gestärkt.

Geschafft: Ich bin am Ziel „Rheinorange“ in Duisburg angekommen! Eine Skulptur an der Mündung der Ruhr in den Rhein markiert das Ende des RuhrtalRadwegs. Ich blicke auf die letzten 72 Stunden zurück und kann nur sagen, dass es eine tolle Zeit war. Jetzt schon plane ich, im nächsten Jahr bei frühlingshaften Temperaturen diesen Radweg noch einmal zu fahren. Entweder setze ich mir dann das Ziel, die 240 Kilometer innerhalb von zwei Tagen zu fahren oder ich fahre mit Freunden gemütlich ohne Zeitlimit entlang der Ruhr.

Als ich auf meinen Tacho schaute und die Kilometeranzahl las, konnte ich es kaum glauben, dass ich als untrainierter Mensch 247 Kilometer geschafft habe. Ich war k.o. und mir taten alle Muskeln weh, aber ich spürte schon meine Vorfreude auf die nächste Radtour.

Allen radbegeisterten Kollegen kann ich nur empfehlen, diese Tour auch einmal zu machen. Es hat mir sehr viel Spaß bereitet, obwohl ich mich zwischendurch schon auch mal gefragt habe: „Warum mache ich das eigentlich?“ Die Antwort: Weil ich einfach Lust darauf hatte. Und dann kann ich nur raten: Einfach mal machen und nicht lange aufschieben – das Revier ist wunderschön!