
Grüße aus… Norwegen
Mit dem Motorrad zum Nordkap
„Eine unvergessliche Tour“, schwärmt unser Kollege Ulrich Hüskes. Wunderschöne Fotos und Eindrücke von den 7.500 Kilometern zum Nordkap und zurück teilt er heute mit uns in seinem Reisebericht.
In unserem Format „Grüße aus…“ stellen Ihnen regelmäßig Kolleg*innen besondere Städte oder Regionen vor, die ihnen am Herzen liegen. Ulrich Hüskes und seine Frau Marion sind im Juni mit ihren Motorrädern von Essen bis ans Nordkap und zurück gefahren. Sein Reisebericht ist nicht nur für Biker eine Inspiration für die nächste Urlaubsplanung:
Essen-Kettwig – Nordkap und zurück
Am 2. Juni 2025 sind wir zu einer unvergesslichen Motorradtour aufgebrochen, zum Traumziel fast aller Tourenfahrer in Europa: dem Nordkap. Der nördlichste Punkt der Erde, der an ein kontinentales Straßennetz angebunden ist. Anlass war das 25. Internationale Honda Varadero Treffen, welches in diesem Jahr in Telemark, Südnorwegen, stattfand.

Unsere Tour führt uns von Essen-Kettwig Richtung Kiel, von wo aus wir mit der Fähre bis nach Oslo fahren. Knapp zwei Stunden nach der Ankunft erwartet uns bereits das erste Highlight: Die Stabkirche Heddal, die mit rund 20 Metern Länge und 26 Metern Höhe die größte ihrer Art in Norwegen ist.
Gut eine Fahrstunde weiter kommen wir am Hotel des Treffens an. Aus 15 Ländern Europas kommen wieder fast 40 Teilnehmer zusammen. Es ist wie jedes Jahr eine große Freude. Gespräche, gemeinsame Ausfahrten, Lachen, Staunen, Verstehen. Das fast grenzenlose Europa ist für uns toll.
Nach vier Tagen heißt es Abschied nehmen und wir machen uns alleine auf Richtung Norden. Wasserfälle, Fjorde, schneebedeckte Berge, kurvenreiche Straßen, Rentiere und Elche. Ein Glücksmoment nach dem anderem!
Das Wetter zeigt sich gerne von der rauen Seite. Immer wieder Regen, aber die Kleidung hält dicht. Die Landschaft jedoch entschädigt uns für alles. Hinter jeder Biegung wieder ein „Wahnsinn“, „Unfassbar“ oder „Irre“.
Ein besonderes Highlight ist die Atlantikstraße, auf der eine Szene des James Bond Films „Keine Zeit zu sterben“ gedreht wurde. Der Wettergott ist mit uns und wir haben einen strahlend blauen Himmel.
Auf dem Weg zum Nordkap sind unsere weiteren Etappenziele Molde, Trondheimfjord, Mo i Rana am Polarkreis, Bodø, Hamarøy, Tromsø und Alta.
Ein sehr emotionaler Höhepunkt ist das Erreichen des Polarkreises. Nördlich dieser Linie sinkt die Sonne im Sommer nicht mehr unter den Horizont und die Arktis beginnt. Das sieht man an der karger werdenden Vegetation. Ich bin stolz auf meine Frau, die sich immer mehr auf das „Motorradwandern“ einlässt. Über den Salstraumen, den stärksten Gezeitenstrom der Welt, geht es nach Bodø. Hier fließt das Wasser des Skjerstad Fjords zum Höhepunkt jeder Tide mit bis zu 38 km/h durch eine 150 m breite Engstelle.
Wir beide beginnen langsam an Reizüberflutung zu leiden. Die Eindrücke können wir kaum noch aufnehmen. Ein Phänomen, von dem uns auf der Tour viele andere Motorradfahrer auch berichten. Gut, dass die Kameras während der Fahrt sehr viel dokumentieren. Am Ende kommen gut 2 Terrabyte Videomaterial zusammen.
Nach 18 Tagen sind wir am Ziel:
Nach zwei Nächten, an denen wir dem Nordpol näher als Kettwig waren, geht es nun südwärts Richtung Finnland.
Nach insgesamt gut 7.500 km sind wir glücklich zu Hause angekommen. Und es steht jetzt schon fest: Norwegen, wir kommen wieder! Dieses unglaublich schöne Land hat uns nachhaltig beeindruckt.
Kommentare
Sie müssen angemeldet sein, um diesen Artikel zu kommentieren