Thema: Menschen | Datum: 25.01.2019

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Fan-Beauftragter, Autor und jetzt Banker?

Ein Bericht über Multitalent und Targobanker Holger Spiecker

Die TDG in Duisburg: Ein Dienstleistungszentrum mit knapp 2.000 Mitarbeitern aus über 33 Nationen, mit unterschiedlichen Werdegängen und Hintergründen. Vielfältiger geht es kaum. Und genau zu dieser Vielfalt trägt Targobanker Holger Spiecker bei. Der gelernte Dachdecker arbeitete jahrelang bei Borussia Mönchengladbach, wurde Buchautor und kam schließlich in die TDG. Das voilà-Team hat sich mit ihm unterhalten und stellt seinen ungewöhnlichen Werdegang vor.

„Herzlich Willkommen bei der TARGOBANK, mein Name ist Holger Spiecker von der TARGOBANK. Wie kann ich Ihnen helfen?“ Diesen Satz wiederholt Holger Spiecker viele Male am Tag. Er arbeitet heute im Bereich Banking im Callcenter der TDG oder – wie er mit Stolz betont – in Team 8. „Dort zu arbeiten macht mich sehr glücklich“, sagt er. „Auch wenn das nie mein Ziel war“. Denn seinen beruflichen Weg begann der 55-Jährige zunächst als Dachdecker. Ein Job, den der Targobanker zehn Jahre lang mit Freude ausführte, dann aber aus gesundheitlichen Gründen aufgeben musste. Was ein schwerer Schlag hätte sein können, entpuppte sich für den gebürtigen Wuppertaler letztlich als Glücksfall. Denn auf der Suche nach einer neuen beruflichen Tätigkeit bot sich für den eingefleischten Fußball-Fan die Möglichkeit, sein Hobby zum Beruf zu machen.

Vom „Hardcore-Borussen“ zum Fan-Beauftragten

Schon als kleiner Junge war Holger Spiecker großer Borussia Mönchengladbach-Fan. Seine Mutter Roswita war eine der ersten Frauenfußballerinnen in Deutschland und legte ihm die Leidenschaft für den Fußball in die Wiege. Schon als Kind besuchte er regelmäßig die Spiele seines Lieblingsvereins. „Ich war ein richtiger Hardcore-Borusse“, sagt Holger Spiecker lächelnd. „Da ich nie ein leises Bürschchen war, kannte mich im Stadion schon damals jeder.“ Ein Glücksfall für ihn, als ihn ein Mitglied der Vereinsführung, fragte, ob sich der ehemalige Dachdecker vorstellen könne, als Fan-Beauftragter zu arbeiten. Klar, dass der Fußball-Fan nicht lange zögerte. Fortan organisierte er Fan-Events, schrieb für die Stadionzeitung „Fohlen-Echo“ und betrieb Öffentlichkeitsarbeit für den Verein.

Der gebürtige Wuppertaler erzählt gerne von seiner Zeit, die ihn bis heute sehr prägt: „Fanbeauftragter sein war für mich ein 24-Stunden-Job, es war meine Lebensaufgabe. Eines meiner Highlights war eine Reise zum Arsenal Spiel 1996, also wir mit 3.500 Borussen zum Spiel nach London gefahren sind. Da bekomme ich bis heute noch Gänsehaut.“ Auch wenn sich die Wege 2003 aufgrund unterschiedlicher Vorstellungen trennten, ist Holger Spiecker seinen Borussen bis heute verbunden. Dem Museum des Vereins stiftete der Targobanker viele Erinnerungsstücke und mit seiner Freundin Andrea geht er zu jedem Heimspiel in den „Borussia-Park“. Dort machte er ihr im vergangenen Sommer sogar einen Heiratsantrag. „Glücklicherweise hat sie den auch angenommen“, erinnert sich Holger Spiecker lachend.

Ganz nebenbei noch Buchautor

Holger Spiecker mit seinem Roman „Schwarzer Schwur“

Die intensive Zeit bei Borussia Mönchengladbach inspirierte den ehemaligen Fanbeauftragen im Jahr 2004 zu seinem ersten Buch „Ein Leben für die Raute“. Darin berichtet er über die 13 Jahre Lust, Frust, Erfolge und Niederlagen, die er gemeinsam mit Fußballern und Fans erlebt hat. Das Schreiben machte ihm so viel Spaß, dass es bei einem Buch nicht bleiben sollte: Vier Jahre später folgte der Fantasy-Roman „Schwarzer Schwur“, in dem neben der Hauptfigur ein geheimnisvoller Rabenschwarm eine wichtige Rolle spielt. Dem Schreiben will der Targobanker auch in Zukunft treu bleiben. „Wenn man genau hinsieht, kann man aus vielen Alltagssituationen Geschichten schöpfen“, so der Targobanker. Ob sich daraus irgendwann mal ein weiterer Berufswechsel ergibt? „Wer weiß“, sagt Holger Spiecker. „Aber auch wenn es mit dem Bestseller nicht klappt: In meinem aktuellen Beruf – und in meinem Team – fühle ich mich sehr wohl.“

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