Thema: Strategie | Datum: 08.03.2024

Zähler für Views, Likes und Kommentare dieses Artikels

Anzahl der Views
Anzahl der Kommentare 0

Espresso mit … Alex Bohrer

Statusupdate zu Gender Balance und Gender Pay

Heute ist Weltfrauentag. Das haben wir zum Anlass genommen, um mit Personalchef Alex Bohrer darüber zu sprechen, wie es bei der TARGOBANK mit dem Thema Gender Balance und Gender Pay aussieht.

Alex, vor etwas über einem Jahr hat das Gender Balance Team Initiativen ins Leben gerufen, um mehr Gerechtigkeit bei der Aufteilung von Frauen und Männern in Führungspositionen zu erreichen. Wo stehen wir?
Um ganz ehrlich zu sein: Wir können nicht zufrieden sein, wenn wir uns die Zahlen ansehen. Der Anteil von Frauen in Führungspositionen liegt unverändert bei 34 Prozent und ist im Vergleich zu 2021 (35 Prozent) noch leicht gesunken – im Vertrieb sogar auf 32 Prozent. Obwohl wir viele Initiativen wie zum Beispiel Führung in Teilzeit oder die Diversity Workshops gestartet und das auch kommunikativ stark begleitet haben, kommen wir bei dem Thema nicht richtig voran. Und wenn ich mir den Frauenanteil an Beförderungen ansehe, ist das auch kein Wunder. Im vergangenen Jahr fielen von 42 Beförderungen in Führungspositionen nur 14 auf Frauen.

Die absoluten Zahlen in Klammern geben die durchschnittliche Anzahl der weiblichen und männlichen Führungskräfte im jeweiligen Jahr an.

Was meinst Du woran das liegt? Wollen viele Frauen die Führungsrolle vielleicht gar nicht? Oder können auch Vorgesetzte noch mehr für Frauen tun?
Ich bin mir ziemlich sicher, dass es auch unter den Frauen viele gibt, die Spaß an der Führung haben und das auch richtig gut könnten – und zwar mehr als 34 Prozent. Nun herrscht in der Gesellschaft oft noch das klassische Rollenverständnis, dass in der Regel Frauen in Teilzeit gehen, um sich um die Kinder zu kümmern und Männer Karriere machen. Um dem entgegenzuwirken und entsprechend Frauen und Männern gleichermaßen die Möglichkeit zu geben, Beruf und Familie in Einklang zu bringen, haben wir alle Führungspositionen auch in Teilzeit ausgeschrieben und beworben. Trotzdem arbeiten viele Frauen weiter in Teilzeit, aber nicht in der Führung.
Und hier greift eine weitere allgemeine These, dass Frauen häufiger zögern, sich auf eine Stelle zu bewerben, wenn sie der Meinung sind, dass sie die Anforderungen nicht zu 100 Prozent erfüllen. Hier können wir als Führungskräfte noch offener auf Frauen zugehen und sie ermutigen. Je nach Bereichsgegebenheiten gehört dann auch dazu, passende Arbeitszeitmodelle und Aufgabenverteilungen zu finden, die es Frauen einfacher machen, den Schritt in die Führung zu gehen. Die Frauen möchte ich an dieser Stelle ebenfalls ermuntern aktiv zu werden: Denn wir brauchen Sie mit Ihrer Expertise und Ihren Fähigkeiten!

Jetzt liegt der Fokus ja sehr stark auf der Frauenquote. Was sagst Du zu dem Vorwurf, dass man in der TARGOBANK nur als Frau Karriere machen kann?
Zunächst sprechen die Zahlen, die ich oben genannt habe, ja ganz klar dafür, dass man als Mann sehr wohl Karriere bei uns machen kann. Den Begriff Frauenquote mag ich gar nicht. Unser Anliegen war es, Chancengleichheit und Gerechtigkeit ohne sogenannte Quote herzustellen. Dafür braucht es das Commitment aller, eine Kultur der Offenheit und Toleranz und den Mut, neue Wege auszuprobieren. Unabhängig vom Geschlecht soll jeder Mitarbeitende bei uns, der Spaß an Führung hat und auch die Qualifikation dazu hat, die Möglichkeit haben, Führungskraft zu werden – und zwar auch in Teilzeit, für Frauen und Männer gleichermaßen. Generell profitieren wir als Bank davon, wenn wir mehr Diversifikation in der Führung haben und uns wirklich alle Fähigkeiten und Stärken aller Geschlechter und Kulturen zur Verfügung stehen. Unsere Führungsriege sollte ein Abbild unserer Belegschaft sein.

Wo wir gerade beim Thema Gerechtigkeit sind: Wie sieht es denn in Bezug auf Gender Pay in der TARGOBANK aus?
Hier haben wir unser Ziel erreicht, dass Männer und Frauen in vergleichbaren Positionen und gleicher Berufserfahrung auch gleich bezahlt werden.

Was möchtest Du Führungskräften und Mitarbeitenden mit auf den Weg geben?
Ich möchte allen Mitarbeitenden jeden Geschlechts mit auf den Weg geben: Trauen Sie sich und seien Sie mutig. Wenn Sie Spaß daran haben und Führungskraft in Teilzeit werden wollen, weil sie mehr für die Familie da sein möchten oder aber auch aus ganz anderen privaten Gründen in Teilzeit führen wollen, gehen Sie auf Ihre Führungskraft oder Ihre/Ihren HR Business Partner*in zu. Von den Führungskräften und HR Businesspartner*innen wünsche ich mir, dass sie gemeinsam mit ihren Mitarbeitenden aller Geschlechter, die Lust auf Führung haben, kreativ werden und gerne ganz individuelle Rahmenbedingungen erarbeiten, die auf die persönliche Situation jedes Mitarbeitenden zugeschnitten sind – sei es durch Teilzeit und/oder flexible Arbeitszeit- und Anwesenheitsmodelle sowie klare Aufgabenverteilungen. Nur gemeinsam schaffen wir eine faire Geschlechterverteilung in der Führung!

Vielen Dank, Alex.

Lesetipp: Gastbeitrag von Isabelle Chevelard im Bank-Blog
Isabelle Chevelard ist eine von nur wenigen weiblichen Vorstandsvorsitzenden in der Bankenwelt. Anlässlich des Equal Pay Days (6. März) und des Weltfrauentags (8. März) erläutert sie in ihrem aktuellen Gastbeitrag im Bank-Blog, warum Vielfalt aus ihrer Sicht ein wirtschaftliches Top-Thema ist. Und sie zeigt auf, welche Schritte die TARGOBANK unternimmt, um Chancengleichheit für alle zu fördern.

Redaktion: Gundula Strupkus

Kommentare

Sie müssen angemeldet sein, um diesen Artikel zu kommentieren

Ähnliche Artikel