Ein Mann steht in einem modernen Büro, neben einer großen grünen Pflanze. Er trägt einen karierten Blazer und ein hellblaues Hemd. In seiner rechten Hand hält er drei Karten, darunter eine gelbe Karte. Im Hintergrund sind Glaswände und natürliches Licht sichtbar.
Thema: Verschiedenes | Datum: 29.07.2025
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Die TARGOBANK stattet ihre Karten mit Brailleschrift aus

Interview mit Carsten Weyland zu dem Projekt

Inklusion ist ein wichtiges und präsentes Thema und in allen Lebensbereichen von großer Bedeutung. Die TARGOBANK hat jetzt ein Projekt abgeschlossen, das die Karten barrierefrei macht. Alle Karten sind von nun an mit der Brailleschrift ausgestattet. Dies soll Menschen mit Sehbeeinträchtigung unterstützen, ihre Karten künftig besser und einfacher voneinander unterscheiden zu können. Im Interview gibt Carsten Weyland, Master Projektmanager Konto, Karte & Digitale Services, einen Einblick in den Ablauf des Projekts.

Hallo Carsten, wir haben gehört, dass es eine Neuerung bei unseren Karten gibt. Erzähl uns doch gerne mal von dem Projekt.

Tatsächlich ist es so, dass es bisher für Menschen mit Sehbeeinträchtigung schwer war, ihre Bankkarten voneinander zu unterscheiden. Bisher sind es vor allem kleine Einkerbungen (Notches) an der Seite von Karten, die helfen sollen diese zu identifizieren. Das Problem ist, dass dieses System in Deutschland nicht standardisiert ist. Das führt dazu, dass keine Gewährleistung gegeben ist, dass die Menschen mit Sehbeeinträchtigung ihre Bankkarten richtig unterschieden können. Dem wollten wir entgegenwirken und haben angefangen uns zu informieren, welche Möglichkeiten es gibt, dies zu lösen. Da unsere Karten in Frankreich produziert werden, haben wir angefangen uns erst einmal in dieser Umgebung umzuschauen, wie dort mit diesem Thema umgegangen wird. Auf der französischen Gesundheitskarte wird die Brailleschrift schon verwendet. Wir fanden die Idee klasse und haben uns direkt dran gemacht das auch mit unseren Karten umzusetzen.

Als ihr den Ball dann ins Rollen gebracht habt: Wie lief der Prozess der Einführung der „Braille Marker“ ab?

Wir sind zunächst in den Austausch mit einem Kollegen mit Sehbehinderung gegangen. Faruk Bayrak aus der TDG in Duisburg stand uns bei dem ganzen Projekt beratend zur Seite. Wir haben ihn gebeten, uns zunächst seine Einschätzung hinsichtlich der Relevanz und Nützlichkeit des Projekts zu geben. Von der Idee war er aber sofort begeistert und freut sich, dass das Thema Inklusion auch in der Produktwelt der TARGOBANK ein so präsentes Thema ist. Das gleiche Feedback wurde uns aus dem CSR Steering Committee zurückgespielt, mit dem wir über die Idee in den Austausch gegangen sind. Faruk Bayrak hat uns dann dabei geholfen ein einheitliches System für die Karten zu entwickeln. Mit der Zielsetzung, eine pragmatische und einprägsame Lösung zu finden, die die Unterscheidung der Kartentypen ermöglicht. Wir sind dann zu der Idee übergegangen, dass es auf den neuen Karten jeweils zwei Buchstaben in Brailleschrift geben wird. Das hat uns etwas mehr Spielraum gegeben. Da es keine weitere große Bank am deutschen Markt gibt, deren Name mit T beginnt, hatten wir die Idee zu splitten: T für TARGOBANK und den zweiten Buchstaben für den konkreten Kartentypen. Zum Beispiel wird auf der Kreditkarte ein „C“, auf der Debitkarte ein „D“ zu finden sein.

Wann werden die Karten mit der Brailleschrift in den Umlauf gebracht?

Die Karten werden ab Ende Juli in Umlauf gebracht. Geplant ist ein großer Rollout. Das bedeutet, dass die Produktion ab diesem Zeitraum komplett umgestellt wird und alle Karten mit der Brailleschrift ausgestattet werden. Ganz egal, ob es sich um eine neue Karte, eine Folgekarte oder eine Ersatzkarte handelt. Die Kund*innen müssen dafür aber nicht selbst aktiv werden. Auch die Kommunikation zu den neuen Karten wird barrierefrei gestaltet. Das gewährleisten wir über die Erklärung auf dem „Cardcarrier“ – also dem Papier, auf dem die Karte aufgeklebt ist. Außerdem werden wir unseren Kund*innen im Rahmen der Beratung zu Seite stehen und zukünftig auch über eine spezielle Seite im Netz. Auch die Themen Nachhaltigkeit und Soziale Verantwortung sind bei uns im Produktmanagement permanent präsent. Mit unserem Lieferanten in Frankreich sind wir diesbezüglich stets mit Blick auf Innovationen im Austausch. Vor einiger Zeit haben wir die Produktion aller Kartenprodukte auf 100% recyceltes Plastik umgestellt. Mit den Braille-Markern gehen wir nun den nächsten Schritt.

Vielen Dank für diesen Einblick, Carsten!

Redaktion: Paulina Garstecki

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