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Match-Delegierter beim DFB-Pokal

Damit bei DFB-Pokalspielen alles funktioniert, hat der DFB den Posten des Match-Delegierten geschaffen. Benjamin Daub ist einer von ihnen. Der Sportökonom ist bei Spielen ständig zwischen Rasen, Trainerbank, VIP-Raum und den Übertragungswagen der TV-Sender unterwegs. Bereiche, die auch den Gewinnern der gemeinsamen Aktion von TARGOBANK und DFB "Mein Fan-Moment" offen stehen.

Benjamin Daub ist einer von 45 so genannten Match-Delegierten des DFB. Seit rund fünf Jahren ist der 28-Jährige auf den Plätzen zwischen Kiel und Freiburg, Cottbus und Saarbrücken unterwegs. Der Match-Delegierte kümmert sich darum, dass am Spieltag nicht nur während der 90 Minuten alles glatt läuft. Er spricht mit Schiedsrichtern oder Fernsehsendern und kontrolliert Anzeigetafeln oder Spielerkabinen.

Oft seien es eher Kleinigkeiten, die für Probleme sorgen, sagt Daub. „Mal beschwert sich der Gastverein darüber, dass die Kabine zu klein ist, mal ist der Rasen nicht im besten Zustand, dann fehlt es an Parkplätzen oder es können die TV-Kameras nicht so positioniert werden, dass sie das komplette Spielfeld und somit auch die Werbebanden zeigen können.“ In der Regel sei das aber kein Problem. „Unsere Maxime heißt: Unterstützen, nicht kritisieren. Wenn dann mal Kleinigkeiten nicht stimmen, dann ist das kein Beinbruch.“

Benjamin Daub ist als Match-Delegierter im Einsatz bei DFB-Pokalspielen.

Benjamin Daub ist Match-Delegierter beim DFB.

Schon während des Studiums der Sportökonomie in Bayreuth fing Daub beim DFB an und ist nun für die Gesamtkoordination des DFB-Pokals und somit auch der Match-Delegierten zuständig. Seinen ersten Einsatz hatte er 2012 bei einem Spiel zwischen Arminia Bielefeld und Bayer 04 Leverkusen.

Zwischen Trainerbank, Rasen und Kabine

Mindestens zwei Match-Delegierte gibt es pro Spiel. Die Anreise zu den Spielen erfolgt in der Regel am Spieltag, was auch daran liegt, dass die Delegierten mehrfach im Einsatz sind. „Dabei wird auch darauf geachtet, dass die Partien möglichst nah beieinander liegen“, sagt er.

Drei bis vier Stunden vor Anpfiff geht es ins Stadion. Es folgen Meetings mit den Teammanagern, Vereinsverantwortlichen, den beteiligten Medien und den Schiedsrichtern. Rasen, Trainerbänke und Kabinen werden begutachtet. Dinge, die auch für die Gewinner der Aktion Mein Fan-Moment auf dem Programm stehen. Vor dem Spiel können sie einen Blick in die Kabinen werfen, wo bereits die Trikots für das Spiel hängen und auf der Trainerbank Platz nehmen. Es folgt ein Rundgang durch die Katakomben, zum VIP-Raum, wo es einen kleinen Imbiss gibt. Je nach Ablauf kommt es sogar zum Small-Talk mit dem einen oder anderen Spieler, der nicht spielen kann.

Benjamin Daub beschäftigt sich derweil mit den offiziellen „Pokaldurchführungsbestimmungen“. Hinter dem technokratischen Begriff verstecken sich ganz gewöhnliche, alltägliche Dinge. Der Delegierte hat darauf zu achten, dass die Sicherheit gewährleistet ist, und dass auch die Werbung immer im Bild ist. Einmal im Jahr, in der Regel vor der Saison, gibt es dafür eine Schulung.

Da es sich um eine zentrale Vermarktung handelt, müssen die Banden der Vereine sowie die individuelle Sponsorenwerbung abgehangen oder -gebaut werden. „Wichtig ist auch, dass das einheitliche DFB-Pokal-Logo nicht nur auf den Trikots der jeweiligen Vereine prangt, sondern auch an den wichtigsten Stellen im Stadion erkennbar ist“, sagt Daub.

Der Aufwand für die Match-Delegierten unterscheidet sich, je nach dem, ob etwa ein Fünftligist Gastgeber ist oder ein Verein, der regelmäßig in der Champions League spielt. Und anders als man zunächst glauben mag: Ein Spiel eines Amateurvereins, der ja in der ersten Runde immer Heimrecht hat, ist in der der Regel wesentlich anstrengender als etwa eine Partie Dortmund gegen Köln.

Die Verantwortlichen eines Amateurvereins hatten beispielsweise einmal vergessen, elektronische Anzeigetafeln zu besorgen, mit denen Spielerwechsel und Nachspielzeit angezeigt werden. Amateurvereine besitzen die in der Regel nicht, aber im DFB-Pokal sind sie Pflicht. „Da mussten wir improvisieren und selber welche  basteln“, sagt er. Mit Kunststoff und Klebeband.

Mit dem Anpfiff löst sich die Spannung

Sobald das Spiel beginnt, zieht sich Benjamin Daub kurz zurück, um ein wenig durchzuatmen. „Ich stehe in den vier Stunden vor dem Spiel unter Strom“, sagt er. Mit dem Anpfiff sei der größte Teil der Arbeit erledigt. „Während des Spiels ist eigentlich sehr ruhig.“ Es bleibt Zeit, eine Kleinigkeit zu essen und sich auch das Spiel anzusehen. Natürlich ist das Smartphone die ganze Zeit auf Empfang gestellt, für den Notfall.

Benjamin Daub bei einem DFB-Pokalspiel am Spielfeldrand.

Aber Notfälle oder Pannen gibt es eigentlich kaum. „Man kann sagen, je größer das Spiel, desto weniger gibt es zu tun. Das meiste ist Routine“, so Daub. In der Halbzeit heißt es dann noch einmal: Präsenz zeigen. „Die Verantwortlichen, aber auch die Schiedsrichter sind beruhigt, wenn sie mich oder meine Kollegen sehen. Allein die Anwesenheit reicht.“

Ausschreitungen wie beim Erstrundenspiel Hansa Rostock gegen Hertha BSC Berlin im letzten Jahr gehören leider auch dazu, seien aber die Ausnahmen. Kurioser war die Viertelfinalpartie Sportfreunde Lotte gegen Borussia Dortmund im Jahr 2016. Bis mittags sah es so aus, als könne das Spiel stattfinden, plötzlich gab es einen Schneesturm, der den Platz unbespielbar machte. Mannschaften, Zuschauer und Delegierte waren schon auf dem Weg und teilweise bereits vor Ort. „Der Wetterbericht hatte das nicht angekündigt. Es war ein lokales Phänomen auf wenigen Kilometern“, sagt Daub. Da am nächsten Tag die Auslosung stattfinden sollte und der Sieger der Partie aufgrund der Spielverschiebung noch nicht ermittelt werden konnte, hat er dann abends im Hotelzimmer noch ein Los gebastelt, mit dem Aufdruck: „Sieger aus Sportfreunde Lotte – Borussia Dortmund.“

TV-Übertragungen als wichtiger Bestandteil

Dass es im nahenden Finale zu ähnlichen Kapriolen kommt, ist nicht zu erwarten. Und sollte alles wie erwartet ablaufen, dürfen die Gewinner der Aktion Mein Fan-Moment natürlich auch hinter die Kulissen der TV-Übertragung schauen. Die Produktionsleiter erklären Abläufe und zeigen, wie viele Kameras im Einsatz sind, wer über die Bilder entscheidet, wie Zeitlupen oder Nahaufnahmen entstehen.

Benjamin Daub bereitet sich zu dem Zeitpunkt bereits auf den Feierabend vor. „Nach dem Spiel ist es eher ruhig“, sagt er. Manchmal kämen Anfragen der TV-Sender, ob sie den „Man of the Match“ persönlich vor den Kameras auszeichnen dürfen. Der Rest ist dann Routine. Sich verabschieden von den Teams und den Verantwortlichen. Kurz nach Mitternacht geht es dann ins Hotel. Die Nachbesprechung findet beim DFB statt, ein offizieller Abschlussbericht folgt in der Regel wenige Tage später – per Mail.

Gewinnspiel zum Pokalfinale in Berlin:
Erleben Sie Ihren persönlichen Fan-Moment

Es ist soweit: Das Finale im DFB-Pokal steht an. Am 19. Mai treffen mit dem FC Bayern München und Eintracht Frankfurt zwei Top-Teams aus der 1. Bundesliga aufeinander. Wie auch in den vergangenen Runden verlost die TARGOBANK als Partner des DFB-Pokals für dieses Ereignis ein Komplettpaket mit VIP-Karten, Stadionführung inklusive Blick hinter die Kulissen, sowie Verpflegung und Übernachtung im 4-Sterne-Hotel. Wer im Berliner Olympiastadion dabei sein möchte, der kann unter www.meinfanmoment.de am Gewinnspiel teilnehmen.